Äußerlichkeiten
Jiastanna ist von schlanker Statur und jugendlichem Äußeren. Die grünen Augen zeugen von ihrer blutelfischen Herkunft, die natürlichen, braunen Haare trägt sie meistens offen, manchmal zum Zopf gebunden. Ab und an trifft man sie mit rot- oder schwarz-gefärbten Haaren an. Sie trägt meistens lange Gewänder und Kleider, auf dem Schlachtfeld hüllt sie sich in eine Robe, die von runenbesetztem Metall durchwirkt ist und die Insignien der Horde trägt. Zu offiziellen Anlässen findet man sie in der Nachbildung einer klassischen Robe des Rates von Tirisfal. Auf dem rechten Handrücken ist eine große, rote Sonne eintätowiert, die nunmehr von einer feinen Narbe durchzogen ist.
Persönlichkeit
Jiastanna hatte eine warme und sanfte Persönlichkeit, die ihr Äußeres unterzeichnete. In den letzten Jahren haben die zahlreichen Konflikte jedoch sichtbare Folgen hinterlassen. Ihr Ton ist rauer geworden und ihr Blick unnachgiebiger. Von der einstigen Schüchternheit ist wenig geblieben. Wenn sie spricht, dann gerne in klingendem Thalassisch, ruhig und in gewählter Weise. Obgleich fähig, hält sie mit ihren magischen Fähigkeiten und dem damit verbundenen Wissen gerne hinter dem Berg.
Jiastanna liebt gut gewürztes Essen und diverse Weine, mit einer besonderen Neigung zu eine Rebsorte aus Dalaran. Zudem hatte sie eine Vorliebe für Blutdisteln und ihre berauschenden Wirkung.
Vor etlicher Zeit hat sie mit dem Zeichnen angefangen, was dazu führte, dass sie ohne Bilderkladde und Kohlestift nur noch selten anzutreffen war. Nach einigen Jahren verlor sie jedoch ihre Bilderkladde, weshalb sie beschloss, Eindrücke lieber im Gedächtnis zu behalten, denn sie auf Bilder zu bannen, die der weltlichen Vergänglichkeit allzuleicht ausgesetzt wären.
Hintergrund
Kindheit & Jugend
Geboren in Silbermond als Mitglied der Sonnengleiter, einer Familie von Drachenfalkenreitern und Züchtern, erlebte Jiastanna ihre Kindheit und Jugend in der Stadt der Hochelfen, genährt vom Sonnenbrunnen und unter der langjährigen Herrschaft der Sonnenwanderer. Ihre Kindheit war gewöhnlich und geprägt von der strengen Erziehung ihrer Mutter, die sie zur Exaktheit und Höflichkeit ermahnte. Als Jüngste von vier Kindern und als einziges Mädchen tat sie sich schwer mit der damenhaften Art und Weise, weshalb sie sich häufig Strafen für zerfetzte Kleider, Schrammen und Beulen einfing.
In ihrer Jugend hatte die Erziehung ihrer Mutter vollends gefruchtet und brachte Jiastanna ein hochnäsiges und extravagantes Gebahren ein, welches sie lange beibehalten sollte. Endlich überzeugt entließ die Mutter sie nach einigen Jahren aus ihrer Obhut, worauf Jiastanna ihre neugewonnene Freiheit nutze und die zahlreichen Feste und Feiern im Immersangwald besuchte. Während eines dieser Feste begegnete sie einem jungen, doch wesentlich älteren Prinz Kael'thas Sonnenwanderer, den sie forthin anhimmelte.
Ausbildung
Noch weit vor dem Ersten Krieg erkannte man Jiastannas latentes, magisches Potential. Mit dieser Gabe gesegnet, verließ sie bald Silbermond in Richtung Dalaran, um dort ihre Ausbildung in den arkanen Künsten anzutreten. Zu der Abhängigkeit von Blutdisteln gesellte sich bald eine Vorliebe für Wein, was ihre Ausbildung nachhaltig beeinträchtigte. Ihre Exzesse kosteten sie schließlich fast das Studium. Ein weiteres Mal jedoch inspirierte sie Prinz Kael'thas, der sein Studium ebenfalls in Dalaran angetreten hatte. Sie verliebte sich in den Herrscheranwärter und gab Wein und Disteln auf, um sich gänzlich ihrer inhärenten Kraft zu widmen. Im illusionären Streben ihren Prinzen eines Tages zu erreichen, zeigte Jiastanna sich als äußert strebsam. Die Erziehung ihrer Mutter brach durch und paarte sich mit der Abenteuerlichkeit ihrer jungen Jahre, weshalb sie weder Experimente noch gefährliche Zauber scheute, noch Faulheit und Nachlässigkeit an den Tag legte.
Zweiter Krieg
Wenige Jahre vor dem Beginn des Zweiten Krieges beendete Jiastanna schließlich ihre Ausbildung und kehrte für ein paar Jahre nach Silbermond zurück. Die Beziehung zu ihren Brüdern festigte sich und sie begann eine einfache Kampfausbildung bei ihrem Bruder Belentiel, der mittlerweile zu einem Lehrmeister für verschiedene Waffen- und Kampfstile herangewachsen war. Als die Amani schließlich mithilfe der Horde die Grenzen des Immersangwaldes durchbrachen und sich im Sturm auf Silbermond befanden, schloss sich Jiastannas Familie den verteidigenden Streitkräften an. Schließlich wurde sie Zeugin des Eintreffens der restlichen Streitkräfte der Allianz, gerade noch rechtzeitig.
Dritter Krieg
Bis zum Ausbruch des Dritten Krieges kehrte Jiastanna nach Dalaran zurück, um sich weiteren Studien zu widmen. Mit dem Ausbruch der Seuche in Lordaeron kehrte Jiastanna an die Ränder des Immersangwaldes zurück, um die Auswirkungen der Seuche zu untersuchen. Kurz kam sie zu jener Zeit in Kontakt mit Sylvanas Windläufer, die die Waldläufer an den Grenzen zu den späteren Pestländern koordinierte. Mit dem Einfall der Geißel in Quel'Thalas floh Jiastanna hinter die schützenden Mauern von Silbermond. Eingekesselt und verzweifelt musste sie mit ansehen, wie ihre Familie, mit einziger Ausnahme ihres Bruders Aradil, von den untoten Streitkräften dahingemetzelt wurden. Schockiert von der Verwandlung Sylvanas' und dem Tod Anasterians, flüchtete sie auf die Insel der Sonnenwanderer und überlebte das Massaker.
Exodus
Unter Prinz Kael'thas zog sie schließlich in die Scherbenwelt aus, nachdem Großmarschall Othmar Garithos die versprengten Elfen des Verrats bezichtigte und einsperren ließ. Im Sturm auf den Schwarzen Tempel jedoch wurde sie stark verwundet, fiel in ein Koma und wurde nach Shattrath geliefert, um dort in den Krankenlagern zu genesen. Einige Jahre verbrachte sie so im Koma, bis sie unter den Sehern schließlich erwachte. Immer noch überzeugt von Kael'thas Sache, traf sie sein ausgebrochener Wahn schwer.
Rückkehr nach Azeroth
Haltlos und ohne Zugehörigkeit kehrte Jiastanna der Scherbenwelt den Rücken und verlebte einige Zeit ziellos wandernd in Kalimdor, bis sie nach Dalaran zurückkehrte, welches zur Basis der Streitkräfte gegen die Truppen des Lichkönigs geworden war. Kurz beteiligte sie sich als Teil der Offensive der Sonnenhäscher an Kämpfen gegen die Untoten. Mit Dalaran als alter und neuer Heimat gewann sie ein Stück ihres Selbst zurück.
Kataklysmus
Während des Kataklysmus trat Jiastanna in Sylvanas Garde ein, um sich in die Dienste von Sylvanas Windläufer zu begeben, die sie auf Grund ihrer Standhaftigkeit und Eigensinnigkeit zu verehren begann. Mit der gesplitterten Welt und dem Chaos der elementaren Ebenen begann für Jiastanna eine Zeit der Feldforschung. Im Versuch die Frage nach der eigenen Identität und ihrem früheren Leben zu verdrängen, zog sie sich für einige Zeit in die Bibliotheken Silbermonds und Unterstadts zurück, um schließlich den Kontakt zum bronzenen Drachenschwarm zu suchen und die Zeit selbst zum Objekt ihrer Studien zu machen. Jiastanna gelang es schließlich, ein grundlegendes Konzept zur Manipulation kurzer zeitlicher Abschnitte zu entwerfen. Während sich die Helden der Welt Todesschwinge entgegenstellten, übte sie sich in den Tiefen Vashj'irs in Kontemplation und Chronomantie.
Die Nebel Pandarias
Nachdem sich die Nebel des verlorenen Kontinents gelüftet hatten, betrat Jiastanna mit gestärktem Selbstbewusstsein einen Zeppelin nach Pandaria. Das invasive Vorgehen Garrosh Höllschreis erinnerte sie bald an den ehemaligen Prinzen ihres Volkes und langsam realisierte sie dessen Wahn nicht nur als Manipulation durch die Einflüsterungen eines Kil'jaeden, dem sie immer noch die Schuld an Kael'thas Abfall anlastete, sondern als reine Machtgier und rassisches Überlegenheitsdenken. Auf Pandaria begegnete sie schließlich inmitten des Zerbrechens der Einheit der Horde ihrem Bruder Aradil, mit dem sie sich aussprach. Einige Zeit arbeitete sie schließlich am Verhältnis zwischen Tele- und Chronomantie, um ihre Theorien schließlich an lebenden Objekten zu testen. Als sie von der Entdeckung einer Insel hörte, die keine Zeit zu kennen schien, begab sie sich unmittelbar dort hin, um das Geschenk, welches ihr das Schicksal zu machen schien, dankbar zu begutachten. Sie verbrachte einige Monate auf der Insel und führte diverse Gespräche mit Kairoz und den Zeitenwanderern. Noch während die Belagerung Orgrimmars im vollen Gange war, verschwand Jiastanna spurlos, etwa zur selben Zeit, als auch Kairoz nicht mehr aufzutreiben war...