Erben des Dschungels

  • Es war abends, in einer Taverne irgendwo in Orgrimmar.

    Eldriàs Schattenjäger saß gelangweilt an einem der wenigen grobgezimmerten Holztische im stickigen Schankraum, und wartete. Er hasste es zu warten, aber Tauren sind nicht unbedingt für ihre Pünktlichkeit bekannt.

    Der Platz war strategisch gut gewählt, der Blutelf konnte den ganzen Raum von seinem Ecktisch aus überblicken der halb im dunklen lag. So fiel es auch nicht weiter auf, dass er nicht allein war.

    Fast unbemerkt lag eine große Raubkatze unter dem Tisch, die unheimlich blau glühenden Augen halb geschlossen, ein leises katzenartiges Schnurren angedeutet, welches so tief klang, das es für manche Ohren unangenehm war.

    Einige angetrunkene Orks stritten sich zwei Tische weiter um einen großen Krug Bier, scheinbar hatten sie nicht genügend Gold um sich einen weiteren zu leisten.

    Orks, leider ein notwendiges Übel. Die "Herren" der hochgelobten Horde, deren Anführer mittlerweile ein Troll ist. Kopfschüttelnd nahm er einen Schluck des sauren Weines der in einem, nicht ganz sauberen Glas, vor ihm stand.

    Das raue Schnurren im Ohr, schweifen seine Gedanken ab....

    Nordend, der Krieg gegen Arthas hatte viele Opfer gefordert. Durch den unseligen Einsatz der tödlichen Seuche übereifriger, fanatischer Apotheker der Verlassenen waren es mehr als es hätte sein müssen.

    Auch Eldriàs treuer Schattenpirscher hatte es nicht überlebt, ein großer Verlust, den nur ein Jäger nachvollziehen kann. Einen geeigneten Begleiter für die Jagd und den Kampf zu finden war eine große Herausforderung, der Verlust um so schmerzhafter, da man nicht nur ein Tier sondern auch einen Freund verlor.

    Eldriàs Hand tätschelte gedankenverloren den riesigen Kopf seiner Raubkatze unter dem Tisch, das Schnurren wurde lauter und rauer. einer der Orks drehte den Kopf nach dem Geräusch. Da er nichts entdecken konnte, wandte er sich wieder seinen Kumpanen zu.

    Eldriàs Gedanken schweiften wieder zurück nach Nordend, zurück an den Tag der schicksalhaften Begegnung.
    Er hörte in Dalaran ein Gerücht von einer riesigen katzenähnlichen Bestie, welche im Sholazarbecken ihr Unwesen trieb und Angst und Schrecken verbreitete.

    Die Geschichten besagten weiter, das von dem unheimlichen Wesen ein blaues Leuchten ausging und es einfach so verschwinden konnte nur um Augenblicke später hinter dem arglosen Wanderer aufzutauchen, seine riesigen Fangzähne in das arme Opfer zu schlagen um sein Blut zu saufen.

    "Loque´Nahak" flüsterte ein verängstigter Goblin als Eldriàs fragte ob das Wesen einen Namen habe.

    Neugierig geworden rüstete sich Eldriàs für eine Expedition ins Sholazarbecken. Trockenfleisch, einige Verbände, Fallen, Pfeile, Bogensehnen was man so benötigt in der Wildnis. Wasser und frisches Fleisch würde sich der Waldläufer unterwegs besorgen.
    Er bestieg seinen Drachenfalken und flog Richtung Westen dem Abenteuer entgegen.

    "Noch ein Glas... Elf?" Der bullige Wirt stand neben seinem Tisch, einen schmuddeligen Lappen in der einen und einen großen Steinkrug in der anderen Hand. Die großen, gelben Reißzähne ragten etwas schief aus dem Maul, der Rechte zur Hälfte abgebrochen. Der Schweißgeruch war überwältigend.
    Das Schnurren unter dem Tisch wich einer unheimlichen, angespannten Stille.

    Eldriàs bemühte sich um diplomatische Höflichkeit: "gern Herr Wirt" sagte er, eine Augenbraue leicht hochgezogen. "Ihr zahlt gleich?", mehr eine Feststellung als eine Frage. Der Waldläufer zog einige Münzen aus dem feinen Murloc-Bauchhaut Geldbeutel und legte sie vor den staunenden Wirt auf den etwas feuchten Holztisch. "Stimmt so" meinte Eldriàs trocken. Mit offenem Maul schwappte der Wirt das Glas aus dem Krug voll. Ein großer Teil ging daneben, flüchtig wurde mit dem vor Dreck starrenden Lappen darüber gewischt.

    Auch die Orks zwei Tische weiter wurden beim klimpern von Gold auf Holz hellhörig. Einer der drei starrte Eldriàs aus kleinen gelben Schweinsäuglein an. Als der Waldläufer den Blick kalt erwiderte, wandte sich der Ork seinen Kumpanen zu und tuschelte etwas. Am Tisch wurde es erstaunlich ruhig, Eldriàs beschloss wachsam zu sein. Er tastete unter den Tisch und fing wieder an den mächtigen Schädel der Katze zu streicheln. Leise fing diese wieder an zu schnurren, allerdings nicht mehr so entspannt wie vorher.

    Die eleganteste Art zu Reisen war für Eldriàs Schattenjäger der Flug auf einem Drachenfalken, das mächtige Tier durchpflügte die Luft mit riesigen Flügeln. Ab und an ließ es ein wildes Kreischen hören, was seine ganze Lebensfreude und das Glück zu fliegen widerspiegelte. Es war leuchtend rot, die Farbe der Blutbuchen in den Immersangwäldern. Es hatte eine Weile gedauert ihm das unkontrollierte Feuerspucken abzugewöhnen, manches Zaumzeug verbrannte, mancher Sattel ging in Flammen auf.

    Am Horizont tauchte eine majestätische Felswand auf, sie reichte so weit das Auge reicht in beide Richtungen, die Wände des Sholararbecken, Spielgrund der Titanen. Erschaffen zu experimentieren bewacht durch Avatare der Titanen, das Leben zu schützen.

    Eldriàs flog in großer Höhe in das Sholazarbecken ein, er kannte den Dschungel schon von früheren Ausflügen. Flatternd und kreischend landete der Drachenfalke in der Nähe des Flußnabels auf einer kleinen Lichtung. Er flüsterte seinem Begleiter etwas auf thalassisch ins Ohr, dann flog der Falke davon.

    Der Waldläufer blickte dem majestätischen Tier einen Moment nach, dann machte er sich auf den Weg.
    Schnell und doch vorsichtig, mit dem Grün der Umgebung verschmelzend lief er Richtung Norden, dort wo den Gerüchten zu folge in der Nähe des wilden Dickichts Loque Nahak ihr Unwesen trieb.

    Er schlich sich am Baldachin der Regenrufer vorbei. Ein Treffen mit den Einheimischen wollte er vermeiden. Nicht alle waren ihm freundlich gesinnt.

    "Langohr! gibst uns einn auus?!" Einer der Orks hatte sich zu Eldriàs umgedreht und glotzte ihn an, die Zähne gefletscht, was ein Lächeln andeuten sollte.
    Ein Kratzen scharfer Klauen und ein dunkles Grollen unter Eldriàs Tisch wäre Antwort genug gewesen. "Nein mein Freund" sagte der Waldläufer bestimmt. Ein kalter Blick streifte die Orkgruppe am Tisch. "Wenn ihr kein Gold habt, geht nach Hause". Der Wortführer der Orks zog die Rotze in seiner breiten Nase hoch und spuckte auf den Boden. "dann nisch.." brummelte er.

    Es dauerte fast drei Tage bis Eldriàs Schattenjäger eine ungewöhnliche Fährte fand. Sie ähnelte ein wenig der Spur eines ansässigen Schreckenssäblers, diese Raubkatzen erreichten eine solche Größe, dass sie selbst den ansässigen Rhinozerossen gefährlich werden konnten, war aber irgendwie anders.
    Eldriàs legte die Hand in den beachtlichen Abdruck im Flusssand und schloss die Augen. Er konnte die Spur fühlen, eine magische Aura ging von Ihr aus. "also so eine bist du, eine Geisterbestie" murmelte der Waldläufer.
    Diese magischen Wesen, halb Tier halb Geist waren ein großes Mysterium der Natur. Von vielen als Monster gefürchtet rankten meist wüste Gerüchte und Legenden um sie, kaum der Wahrheit entsprechend. Das Glaubwürdigste war, das es sich um die Loa´s der Drakkari Trolle handelt, beschworen ihren Kampf gegen die Geißel zu unterstützen.

    Er folgte der Fährte einen weiteren halben Tag, mal verschwand sie ganz, mal war sie überdeutlich.
    Irgendwas stimmte nicht. Er betrachtete die Fährte, "entweder du bist sehr schwer, oder du schleppst etwas mit dir herum...", murmelte er.

    Am frühen Abend hörte er vor sich, in einiger Entfernung Geräusche, es klang wie Schreie in Todesangst, begleitet von lautem, langanhaltendem, katzenartigem Kreischen.
    Eldriàs schlich geduckt weiter in Richtung der Geräusche. Das Kreischen wurde lauter, es war so intensiv das dem Waldläufer ein Schauer über den Rücken lief. Dann ein Schuss! Laut peitschte er durch den Dschungel ein tiefes Grollen und langanhaltendes Fauchen war die Antwort.
    "ETA GAR ETA!" hörte Eldriàs vor sich eine Stimme rufen. "Zwerge" dachte er verärgert, was hat die Allianz hier zu schaffen.
    Er legte einen Pfeil auf den Bogen und trat hinter einem Baum hervor, auf eine kleine Lichtung. Was er sah ließ sein Blut kochen: Eine riesige Raubkatze hing halb in der Luft, eine Schlinge aus grobem Strick um den Hals, gefangen in einer Zwergenfalle. blaues Feuer leuchtete aus ihrem weit aufgerissenen Maul, welches mit großen Reißzähnen gespickt war, jeder sicher eine Elle lang. Die Handtellergroßen Augen in blauem Feuer gebadet weit aufgerissen, starrte Loque´Nahak hasserfüllt auf den im Vergleich winzigen Zwergenjäger welcher mit seiner Feuerbüchse einen weiteren Schuß auf den Leoparden abfeuerte. Einen Augenblick später wurde er von Eldriàs Pfeil durchbohrt. Ins Herz getroffen sackte der Zwerg in sich zusammen und fiel hintenüber.

    Der Waldläufer sicherte nach allen Richtungen, dann trat er aus dem Schatten. Was sich hier abgespielt hatte, ließ sich leicht erahnen.
    Die Zwerge hatten scheinbar versucht Loque´Nahak, den Schneeleoparden, Loa der Drakkari Trolle zu fangen. Sie bauten eine Falle, und legten sich auf die Lauer. Loque´Nahak war allerdings eher aufgetaucht als es sich die Zwerge erträumt hatten. Die riesige Katze tötete drei von Ihnen, die Leichen lagen überall herum, zerbissen und zerfleischt von riesigen Pranken und großen Zähnen. Einem der Zwerge war es allerdings gelungen, Loque´Nahak zur Falle zu locken, hilflos und unehrenhaft an einem Strick baumelnd wurde er einfach niedergeschossen, sinnlos getötet von einem Zwergen Jäger.

    Eldriàs zog seinen geschwungenen Dolch aus dem Gürtel, und schnitt den Leoparden ab. Dumpf fiel der riesige Körper auf den Waldboden. Nun konnte der Waldläufer Loque´Nahak aus der Nähe betrachten.
    Das elfenbeinfarbene, mit den dunklen, an Symbole erinnernde Flecken marmorierte Fell verlieh dem Raubkatzenkörper ein nahezu statuenhaftes Aussehen. Riesige Pranken mit langen, scharfen leicht bläulich glänzenden Krallen waren tödliche Waffen. Das riesige Maul beherbergte beeindruckene an Säbel erinnernde Reißzähne. Das blaue, geisterhafte Glühen der Augen war nun erloschen.

    Eldriàs Schattenjäger verneigte sich vor dem toten Loque´Nahak: "Elor bindel felallan morin'aminor!" was soviel bedeutet wie: "Schlafe für immer in ewiger Gelassenheit".

    Eldriàs beschloss nach Dalaran zurückzukehren, die Expedition war offensichtlich erfolglos gewesen.

    Er wandte sich ab und wollte gerade in den Schutz der Bäume zurückkehren als plötzlich...

    .... ein lautes Rülpsen den Schankraum erschütterte. Grölendes Gelächter, die Antwort. Die Orks hatten beim Wirt anschreiben lassen und vor jedem der drei stand nun wieder ein beachtlicher Humpen Starkbier. Der größter Ork in der Runde erhob sich leicht schwankend, "auf den wahren Kriegshäuptling, auf GARROSH!!!" er hob seinen Krug in die Höhe und blickte sich zu Eldriàs um und musterte ihn geringschätzig. Der Wirt warf seinen Wischlappen verärgert in die Ecke. "keine politschen Sachens hier bei mir!" brüllte er quer durch die Schänke. Der große Ork schnaubte verächtlich in Eldriàs Richtung und ließ sich wieder auf seinen Schemel fallen. Unter dem Tisch des Waldläufers war jetzt ein blaues Leuchten zu erkennen begleitet von einem kratzen, wie wenn man mehrere große Dolche kräftig über Holz zieht. Eldriàs Schattenjäger tastete unter den Tisch. sein Begleiter war bis aufs Äußerste angespannt, stahlharte Muskeln vibrierten leicht. "Elu'meniel mal alann" flüsterte der Blutelf. Die melodische Sprache und der Wohlklang Eldriàs Stimme beruhigte die Großkatze fürs erste. Wo blieb nur seine Verabredung? Lange konnte er nicht mehr warten.

    ....als Eldriàs die Bäume fast erreicht hatte, hörte er hinter sich ein Fauchen, drohend und doch irgendwie... hilflos. Der Waldläufer fuhr herum, aus der Bewegung her fließend einen Pfeil aus dem Köcher gezogen, den Bogen gespannt, und sofort schussbereit auf das Geräusch gerichtet.
    Aus dem Unterholz hinter dem toten Loque´Nahak kam langsam ein kleiner Schneeleopard, fast ein Ebenbild der toten Großkatze aber gerade einmal halb so groß. Die Ohren angelegt, das Fell gesträubt kam er langsam auf die Lichtung, Eldriàs fest im Blick. Das Maul mit den, noch recht kleinen Zähnen weit aufgerissen, blau leuchtend so wie die Augen auch, in magischem Feuer. Zehn Schritt trennten die beiden voneinander, als Eldriàs seinen Bogen senkte und sich hinkniete. Seine Waffe legte er neben sich und streckte die rechte Hand in Richtung der halbwüchsigen Katze. Die Augen des Waldläufers schienen nun in hellem Grün zu leuchten, die Geräusche des Waldes verstummten. Eldriàs schaute der Katze in die Augen und begann melodisch mit ihr zu reden: "Elu'meniel mal alann,Ven na'ranu, Elu'meniel mal alann" wie ein Singsang wiederholte Eldriàs Schattenjäger die heiligen Worte um die Katze zu beruhigen.
    Der Leopard kam langsam auf ihn zu, das Fell wurde glatt, der Körper immer noch angespannt, das Fauchen verstummte.
    Sie sahen sich in die Augen Eldriàs Schattenjäger und ein fast geisterhaftes Katzenwesen. Ein kreischendes Fauchen kam aus dem Katzenmaul, schmerzhaft, hilflos, verlassen. All das war in dem Schrei gebündelt. Dem Waldläufer lief ein kalter Schauer über den Rücken, er war schweißnass, hoch konzentriert. "Belono sil'aru, Thero´Shan!" flüsterte er dem Schneeleoparden zu. Dieser hielt dem Blick nicht mehr stand, und blinzelte. Vorsichtig kam er näher, leise grollend roch er an Eldriàs Hand.
    Der Waldläufer entspannte sich leicht und betrachtete die Katze. Scheinbar war Loque´Nahak der Vater des Kleinen. Fast identisch war die Fellfarbe, die Zeichnung und das geisterhafte, blaue Leuchten der Augen und des Maules.
    Loque´Nahaks Gefährtin Har´Koa wurde von den Drakkari Trollen gefangen gehalten. Loque´Nahak war scheinbar mit seinem Jungen auf der Flucht vor den Trollen, als er hier im Sholazarbecken von den Jägern der Allianz gestellt und getötet wurde.
    Sein Junges musste alles hilflos mit ansehen, auch das dieser fremde Elf die Mörder seines Vaters richtete.

    Eldriàs griff vorsichtig hinter sich und löste langsam den Wasserschlauch von seinem Rücken. Er goss etwas Wasser in seine hohle Hand. Der junge Schneeleopard kam vorsichtig näher und fing gierig an das Wasser aus der Hand des Waldläufers zu schlabbern. Der Blutelf nestelte ein Stück Trockenfleisch aus der Gürteltasche und hielt es dem Jungen hin. Nach kurzem Zögern verschlang die Katze das Fleisch ausgehungert. Mit seinen leicht blau leuchtenden Augen schaute sie ihn fragend an, wollte sicher mehr.
    Eldriàs schmunzelte leicht,: "nicht so hastig.... Thero`Shan", Die Augen der Geisterbestie leuchteten nun etwas dunkler, sie schaute Elrdiàs intensiv an und ließ ein leises kurzes Schnurren hören. "Thero´Shan, so soll Dein Name sein!". Thero`Shan bedeutete auf thalassisch soviel wie "ehrenwerter Schüler".

    Eldriàs Schattenjäger und sein neuer Gefährte Thero`Shan streiften einige Monate im Sholazard Becken umher. Eldriàs lehrte der Geisterbestie das komplizierte Zusammenspiel des Jägers und seines Gefährten. Eldriàs merkte schnell, das Thero`Shan seine Gedanken empfangen konnte, und er die Gefühle seines Gefährten lesen konnte. Dieses seltene magische Band machte die beiden zu einer gefährlichen und tötlichen Einheit. Der Waldläufer musste nur noch selten Pfeile verwenden, meist reichte ein gedachter Befehl und die Beute lag mit durchbissener Kehle vor Thero`Shan.

    Das lag nun schon einige Jahre zurück, Thero`Shan war ausgewachsen und mit Eldriàs eng verbunden. Mehr als einmal verdankte der Waldläufer ihm sein Leben.

    "wolln maal sehn, obs Bluut vonn deen welsche Farbe hatt!" Der große Ork sprang von seinem Schemel auf, erstaunlich behende für seinen trunkenen Zustand kam er schnellen Schrittes auf Eldriàs zu und hatte plötzlich einen großen rostigen Dolch in der Pranke.
    Die Augen des Waldläufers blitzten grün auf als er geschmeidig auf die Füße sprang und seinen geschwungenen silbern glänzenden Dolch zog. Für den Langbogen war in der Taverne kein Platz.
    "Shorel'aran, Kim'jael!" zischte Eldriàs eisig! Fast zeitgleich ertönte ein langgezogenes und ohrenbetäubenes Kreischen, rauh und wild! Ein unheimliches blaues Leuchten tauchte die Taverne in ein unwirkliches Licht. Der Tisch an dem Der Blutelf gerade noch gesessen hatte krachte gegen die Wand. Thero`Shan war aufgesprungen und stand nun wie ein teuflischer Racheengel vor dem vor Schreck erstarrten Ork. Das Fell gesträubt das Maul mit den riesigen Zähnen weit aufgerissen fauchte er ihn an. magisches blaues Licht strahlte aus seinen Augen und aus seinem Maul. Die symetrischen Flecken auf dem Fell des Schneeleoparden leuchteten ebenfalls in bläulich irrisierendem Licht.
    Die Zeit schien für einen kurzen Moment stillzustehn, als plötzlich eine tiefe sonore Stimme rief,"was geht hier vor?".
    "Torokar", blitzte ein Gedanke in Eldriàs Gehirn auf. Thero`Shan setzte zum Sprung an. Der große Ork ließ entgeistert seine Waffe fallen, und stürzte auf die Knie, seine Gefährten hatten längst das Weite gesucht.
    Thero`Shan sprang geschmeidig über den wie versteinert vor Eldriàs knieenden Ork hinweg, durch die Tür auf einen draussen stehenden Tauren, riss ihn dabei zu Boden und.... begann ihm mit seiner riesigen rauhen Katzenzunge das Gesicht abzulecken. "Nicht! Aus! Pfui!" versuchte sich Botschafter Torokar zu befreien.
    Eldriàs Schattenjäger ging langsam an dem immer noch knienden Ork vorbei. "Ihr seid spät, Freund!" begrüßte er den mächtigen Tauren, der sich gerade aufrappelte.
    Thero`Shan streckte sich ausgiebig, was ihn doppelt so groß erscheinen ließ, als er ohne hin schon war. Dann schritt er, einmal kurz den riesigen Kopf an Botschafter Torokars Bein reibend, majestätisch wieder an Eldriàs Seite. "Er mag Euch, Botschafter," Eldriàs Schattenjäger lächelte leicht.
    "Es gibt viel zu bereden, Hauptmann. Lasst uns ins Hauptquartier gehen und alles besprechen" meinte Torokar.

    Eldriàs wusste von den düsteren Schatten, die sich näherten. Vorfälle in allen Ländern die sich nicht so recht erklären lassen.

    Doch das ist eine andere Geschichte...


    ENDE