Wendepunkte (Patch 8.3)

  • Es waren mittlerweile einige Wochen vergangen, nachdem Sylvanas vor den Toren Orgrimmars Hochfürst Saurfang im Zweikampf nieder gestreckt hatte. Fast die ganze Horde, sowie verschiedene Gemeinschaften und Völker hatten von den Mauern Orgrimmars aus zugesehen, darunter auch die Gemeinschaft Sylvanas Garde. Saurfang schien von Anfang an im Kampf unterlegen, obwohl er es war, der Sylvanas herausgefordert hatte. Ihm schien schon zu Beginn seine Niederlage bewusst gewesen zu sein, doch provozierte er die Bansheekönigin immer weiter. Die Worte, welche während des Kampfes zwischen den beiden Kontrahenten fielen, werden wohl unvergesslich bleiben, ganz besonders die abschließende Aussage Sylvanas bevor sie Saurfang endgültig in den Tod geschickt hatte: „Die Horde ist GAR NICHTS… ihr seid ALLE gar nichts!“. Bevor sie verschwand nannte sie alle Anwesenden Zinnsoldaten in Reih’ und Glied, Tiere die nach Ehre brüllen. „Genießt es, nichts währt ewig!“ Mit diesen drohenden Worten war sie verschwunden.

    Die darauf folgenden Tage waren nicht einfach. Emotionen gemischt aus Fassungslosigkeit, Wut, Angst und Unsicherheit machten sich unter den Völkern in Orgrimmar breit. Sylvanas hatte sich mit ihren einprägsamen Worten sehr deutlich von der Horde und auch ihrem Rang als Kriegshäuptling distanziert. Zudem war die zur Schau gestellte Macht jenseits dessen, was man von ihr erwartet hatte. Man fragte sich, was mit ihr geschehen war, was sie vorhatte, und was sie womöglich korrumpiert hatte. In ganz Orgrimmar schienen diese Fragen in der Luft zu schweben, zunächst nur hinter vorgehaltener Hand, dann immer lauter, je länger Sylvanas verschwunden blieb. Von Tag zu Tag wurden die Blicke auf Mitglieder von Sylvanas Garde argwöhnischer und skeptischer, zumal diese ihre Zugehörigkeit nach wie vor offen zeigten. Gerüchte und Spekulationen kursierten durch die Tavernen, bei denen die Garde immer häufiger eine Rolle spielte.

    Auch innerhalb der Garde zog dieses Thema seine Kreise. „Sollen wir Sylvanas nun noch folgen?" flüsterte man sich zu, "Treu hinter ihr stehen, ganz gleich was kommen mag? Sind wir überhaupt noch bei ihr willkommen? Welche Ideale, Werte sollen wir nun noch vertreten, im Namen Sylvanas? Wie stehen wir nun überhaupt zur Horde?“ Viele offene Fragen sammelten sich in den Köpfen der Obrigkeiten bis hin zu den Rekruten der Gemeinschaft, doch die wenigsten wagten offen darüber zu reden.

    Die Kommandantur der Garde zog sich des öfteren im kleineren geschlossenen Kreis zurück, wohl mit Bedacht, dabei nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen und mögliche neugierige Augen und Ohren auszuschließen. Die große Aufmerksamkeit aller lag mehr auf dem Ratssaal der Horde im Tal der Stärke. Dort sah man ständig Leute ein und ausgehen, Offiziere, Soldaten, Informanten und Diplomaten aus verschiedenen Gilden und Völkern.

    Eine der ersten Maßnahmen war, dass Lady Liadrin mit ihren Blutrittern begann, durch die Straßen von Orgrimmar zu patrouillieren. Ihr Ansinnen war Ruhe und Ordnung in der führungslosen Zeit. "Außerdem hatse ihrn Typn' gesagt, dass se de Garde in Ruhe lassn solln." berichtete Zeraide der Kommandantur, welche diese neue Information fast neutral zur Kenntnis nahmen. Erst als die Trollin den Saal verlassen hatte entbrannte die Diskussion erneut, wie es mit der Gemeinschaft "Sylvanas Garde" nun weitergehen sollte. Wie positionierte man sich nun zur Bansheekönigin nach den aktuellen Geschehnissen und wie stand man zur Horde? Würde ein Umzug oder gar eine Umbenennung notwendig werden?

    All dies wurde durch die Tatsache erschwert, dass Kommandant Veneanar nahezu gleichzeitig mit Sylvanas verschwunden war. Glücklicherweise war die Garde ausgesprochen straff durchorganisiert, sodass es kein Machtvakuum gab, sondern Riokuma Delacroix als Veneanars rechte Hand ohne viel Aufruhr den Posten des Kommandanten übernahm. Riokuma kam hierbei seine strikte Art zu Führen zu Gute, mit welcher er für gewöhnlich die neuen Rekruten bedachte. Somit beschleunigten sich die Diskussionen um eine Positionierung der Garde erheblich, sodass man nach einigen Tagen von diplomatischen Verhandlungen, versuchten Manipulationen, Unterstellungen und Spekulationen zu einem Entschluss gekommen war. Die Führungsebene der Garde berief eine Versammlung ein, um offen Stellung zu beziehen.

    „Natürlich können wir nach diesen Geschehnissen das Handeln Sylvanas nicht mehr gut heißen, ihr nicht weiterhin folgen und der Horde gänzlich den Rücken kehren.“ Riokumas Stimme füllte den Raum mühelos und brachte auch den letzten Gardisten zum verstummen und zuhören. „Andererseits war die Garde auch nie ein untergeordneter Bestandteil der Horde. Gewiss werden wir die Horde weiterhin unterstützen und den Kampf gegen N'Zoth an ihrer Seite führen - für Azeroth! Jedoch ist es zugleich außerordentlich wichtig, die Sicherheit unserer Gardisten in diesen chaotischen Zeiten zu gewährleisten. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, die Kommandantur zurück in den Außenposten auf Burg Schattenfang zu verlegen. Die Vorbereitungen werden in den nächsten Tagen beginnen, und ich erwarte von ausnahmslos jedem, dass er mit anpackt!"

    (aus der Feder von Markus/Sanilor, unter Mitwirkung von Isa/Zeraide & Patrick/Riokuma)

    ~~ Leben vor Tod! Stärke vor Schwäche! Reise vor Ziel! ~~ (Das erste Ideal der Strahlenden, Brandon Sanderson, Die Sturmlicht-Chroniken)

  • Es gab seitens der Horde keinen Grund die Garde zu verurteilen, sie anzuprangern noch im Dienste Sylvanas zu stehen oder allgemein aus den Belangen der Horde endgültig auszuschließen. Schließlich waren sie stets zahlreich und tatkräftig zugegen gewesen wenn die Horde in die Schlacht gezogen war. Dennoch war der Gemeinschaft bewusst, dass man ab nun stets ein Auge auf sie haben würde, wenn sie Orgrimmar betraten, allein weil sie den Name der Bansheekönigin noch trugen.

    Burg Schattenfang war schon früher für lange Zeit Sitz der Garde gewesen, was die Rückkehr für manche auch zur Heimkehr machte. Nachdem alle notwendigen Angelegenheiten geklärt worden waren, machte man sich auf den Weg zurück in die alte Heimat im Silberwald. In Karawanen wurden die Güter der Garde vom Teleportationspunkt in die alten Gemäuer verbracht und unter dem wachem Blick der stellvertretenden Versorgungsoffizierin Maryka sorgsam an ihren Plätzen verstaut. Schlussendlich angekommen und niedergelassen war die Rückkehr zu einer gewissen Routine zunächst schwer. Auch jene Mitglieder der Garde die auf lang angelegten Einsätzen gewesen waren, waren zum Großteil in die Burg zurückbeordert worden. Zusätzlich wurden Außenmissionen auf ein Mindestmaß beschränkt. Diesem Fakt mag es geschuldet sein, dass Aktivitäten der Allianz in einem Siedlungsprojekt im Silberwald nur unzureichend dokumentiert und ausgespäht wurden.

    Riokuma, als neuer Großexekutor, war zudem sehr zurückgezogen, und man sah ungewöhnlich häufig Dunkelläufer - Elitekämpfer der Garde - in den Gängen der Burg. Nur selten sprachen diese mit den Gardisten, und manchmal verschmolzen sie so perfekt mit den Schatten, dass man kaum mehr als ein Flackern im Augenwinkel wahrnahm.

    Dafür wurde über Sylvanas selbst viel gesprochen. Man wiederholt ihre Geschichte, ihren Einsatz für ihr Volk bei der Verteidigung von Silbermond und später für ihr neues Volk, die Verlassenen. Es war ihre Art, auch im Tod niemals aufzugeben, die ihr auch die Gefolgschaft Angehöriger anderer Rassen gesichert hatte. Umso mehr vor den Kopf gestoßen und betroffen waren viele von den aktuellen Entwicklungen, die schlussendlich alle zu einer einzigen Frage führten: Warum? Dieses bange Wort hing permanent in der Luft, und seitens der Kommandantur gab es mehrere Bestrebungen, dem auf die Spur zu kommen.

    Schließlich entschloss sich Riokuma, höchstselbst Burg Schattenfang zu verlassen, um Veneanars Spur zu folgen. Er setzte seine Schwester Joephi zur Vertretung ein, welche die Garde ganz in seinem Sinne und entsprechend seiner Anweisungen in seiner Abwesenheit weiterführen sollte. Zugleich waren die Dunkelläufer im Auftrag des Rates in ganz Azeroth verstreut worden, um möglichst flächendeckend Informationen aus Horde und Allianz zu sammeln, die Aufschluss über Sylvanas Pläne geben konnten. Manche Loyalisten hatten bereitwillig geteilt was sie wussten, andere Informationen waren nur durch Infiltration erhaltbar. Gleichzeitig wurde die Umstellung der Ausbildung der Gardisten auf Burg Schattenfang geplant und durchgeführt, um weitere fähige und loyale Mitglieder zu Eliten auszubilden, ganz in Erwartung einer größeren Mission, die sich aufgrund der Informanten bereits am Horizont andeutete...

    (PS: Wen dieses Siedlungsprojekt der Allianz lockt, das wird gerade außerordentlich aktiv bespielt und ich könnte da Kontakte herstellen zum Schnuppern :) )

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