Das Haus Neliel

  • Der Morgen dämmerte bereits...



    Ayluna lag im Bett, sie blickte zu Eldrias hinüber, er schlief noch. Sie mochte es ihm beim schlafen zu zusehen, er sah so sorglos aus, anders als wenn sie beide ihren Pflichten der Garde nach kamen. Es klopfte leise an der Tür, sie schaute hinüber, stand auf und streifte sich eine Decke über ihr Nachtgewand und ging Richtung Tür. Sie öffnete leise die Tür einen spaltbreit und spähte hinaus, ein Bote stand vor Ihr. "Forschungsleiterin?" fragte der Bote zögerlich, sie drängte sich hinaus und schloss die Tür. "Was wollt ihr?" fragte sie und blickte den Boten forschend an. "Ich habe eine Nachricht für euch, sie scheint persönlich zu sein." antwortete der Bote und reichte ihr die Nachricht. Sie erblickte das Siegel auf dem Pergament doch erkannte sie es nicht.


    Sie brach das Siegel, der Bote verbeugte sich nur und zog sich zurück, das Pergament entrollte sie vorsichtig und begang zu lesen.


    "An die Forschungsleiterin der Garde"


    "Sollte dieser Brief Sie erreichen so habe ich traurige Kunde für euch, eure Eltern sind verstorben, mir als Verfasser obliegt es nun sie auf die anstehende Beerdigung in Kenntnis zu setzten die in drei Monden in Silbermond stattfindet, es war der letzte Wunsch ihrer Eltern. Weiter obliegt es mir Ihnen zusagen das Ihre Eltern ihnen nichts hinterlassen haben außer Ihren Familiennamen. Ich hoffe auf ihr erscheinen werte Forschungsleiterin, alles weitere besprechen wir dann."


    In feinen säuberlichen Linien prangt nun nur noch die Unterschrift unter diesem kurzen Brief.


    "Hochachtungsvoll Selina vom Hause Neliel"


    Ayluna blickte auf das Pergament in ihren Händen hinab, sie zitterte leicht. "Beerdigung? Haus Neliel?" flüsterte sie. In ihrem Kopf überschlug sich gerade so einiges. "Was stand nochmal in dem Brief? In drei Monden." Sie blickte nun die Zimmertür an und ihr wurde etwas flau im Magen. "Ob er mich begleiten würde? fragte sie sich. Sie warf den Gedanken ersteinmal beiseite, öffnete die Tür und ging hinein, sie blickte auf das Bett Eldrias schlief noch immer unbekümmert und nichts ahnend was sie eben erfahren hatte. Denn Brief legte sie auf einen Tisch, ließ die Decke fallen und kroch wieder in das Bett. "Ich werde mir später darüber Gedanken machen." sagte sie sich, schloss die Augen und drehte sich dann um.

    "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" "Je mehr sich verändert, desto mehr bleibt gleich"


    ~Erzmagierin von Sylvanas Garde~

  • Eldrias erwachte langsam, er öffnete die grünen Augen und blickte sich um. Ayluna lag neben ihm,
    auch im Schlaf bildschön. Er betrachtete ihre ebenmäßigen Gesichtszüge, ihre sinnlichen Lippen. Eine Welle der Liebe durchflutete ihn.


    Leise schwang er sich aus dem Bett. Die aufgehende Sonne schien in den Raum, Eldriàs stellte
    sich auf den sonnendurchfluteten Mamorboden, die Wärme war angenehm. Er drehte sich in die Sonne und streckte sich ausgiebig.
    Seine Muskeln wölbten sich dabei, die Tätowierungen an Armen und Rücken verformten sich leicht. Seine Hand strich über seine Bauchmuskeln bis zur Narbe über seinem Herzen.
    Sein Lächeln verschwand, er schlang sich eine Decke um die Lenden.


    Irgendetwas hatte ihn geweckt, es war noch früh. Sein Blick streifte durch das luxuriös eingerichtete Zimmer.


    Auf dem kleinen verschnörkelten Holztisch an der Wand, lag eine offene Pergamentrolle die gestern Abend noch nicht da war. Zögernd nahm er sie in die Hand.
    Das Siegel auf dem Pergament war ihm unbekannt, keines der Garde oder der großen Häuser.


    Eldriàs rollte das Pergament auseinander, las die in sorgsam schöner Handschrift verfassten
    Zeilen. Der Blutelf runzelte die Stirn, sein Blick fiel auf Ayluna die immer noch schlief, oder zu schlafen schien. "Wieviel muss sie noch ertragen?" dachte er. Eldriàs wusste nicht viel von Aylunas
    Vergangenheit. Ihre Eltern hatte sie nie erwähnt. Der Hauptmann seufzte leicht und ging zum Bett hinüber.


    Er setzte sich neben sie auf die Bettdecke, streichelte über ihre Wange. Ayluna öffnete die Augen,
    sie hatte nicht mehr geschlafen. Ayluna schaute ihn mit ihren blauen Augen an, Eldriàs spürte die Frage in ihrem Blick.


    "Deine Eltern, es tut mir sehr leid mein Engel." Ayluna setzte sich auf, die Decke drohte von ihren Schultern zu rutschen, sie hielt sie fest. Sie blickte Eldriàs fragend an: "das muss es nicht mein Herz, aber… Diese Beerdigung, das Haus Neliel." sie seufzte, "das ist mir alles so, fremd."


    Ayluna legte eine Hand auf Eldriàs Schulter: "begleitest du mich, bitte?"
    Eldriàs Schattenjäger lächelte "ja mein Herz das werde ich, wenn es so wichtig für dich ist."

  • *Zwei Monde vor der Beerdigung*


    Ayluna stand früh auf, um ihre Sachen für die Abreise nach Silbermond zu packen. Sie blickte zum Bett herüber, Eldrias schlief noch, die leichten Sonnenstrahlen bedeckten seinen Körper. Sie beobachtete Ihn eine weile ehe sich sich wieder dem packen widmete. "Ich weiß garnicht was ich alles mitnehmen soll" sagte sie sich und begutachtetet ihren Kleiderschrank. Sie seufzte und griff blind in den Kleiderschrank griff ein paar Roben und Kleider und schmiss sie in den Koffer und schloss ihn.


    Sie setzte sich an den kleinen Schreibtisch und zog wieder den Brief zu sich und begang ihn nochmals zulesen, sie kannte ihn mittlerweile auswendig, doch lass sie ihn immer wieder. Ayluna blickte auf und sah zum Bett herüber und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, Eldrias war nicht mehr dort, sie stand zu schnell auf der Stuhl kippte nach hinten und sie rannte zum Bett, es war leer. Panisch blickte sie sich im Raum um niemand war dort, sie blickte aus dem Fenster und sie runzelte die Stirn. "War es nicht schon früh am Morgen? Wo ist die Sonne?" Sie blickte aus dem Fenster und sah zum Himmer herauf dort sah sie nur einen blutroten Mond und schwefelgrüne Wolken, wirbelte herum und rannte durch den Raum durch die Tür hinunter auf die Straße, niemand anwesend keine Wachen, keine Bewohner, sie rannte Richtung Krasus Landeplatz, was sie dort sah schockte sie zufiefst. Ayluna stand am Rand und blickte auf die Verheerten Inseln hinab sie brannten im grün der Legion, etwas bewegte sich in ihrem Augenwinkel, sie drehte sich um. Umzingelt von Dämonen machte sie panisch einen Schritt zurück, einer zuviel und sie fiel....


    Ayluna erwachte mit einem Schrei, sie fröstelte und merkte das sie schwitzte, ihr Blick wanderte zum Bett hinüber und sie Griff sich an die Brust. "Nur ein böser Traum." sagte sie. Sie ging ins Bad und setzte sich in die Dusche, umschlang ihre Beine und schloss die Augen wärend das warme Wasser auf sie hinab prasselte. Sie saß eine weile in der Dusche und vergaß die Zeit um sich herum.


    Ayluna trat aus der Dusche und hüllte sich nur leicht ein ging ins Schlafzimmer zurück, die Sonne stand nun hoch am Firmament, die Sonnenstrahlen bedeckten sie und sie glitzerte im Schein der Strahlen. Sie ging zum Bett und weckte Eldrias sanft. "Aufstehen mein Liebster." Sie küsste ihn sanft auf die freie Brust. "Du musst noch packen mein Herz, ich möchte früher nach Silbermond reisen."

    "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" "Je mehr sich verändert, desto mehr bleibt gleich"


    ~Erzmagierin von Sylvanas Garde~

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  • Eldrias lag noch im Bett, auf dem Rücken und schlummerte. Er spürte die Wärme der Sonne auf seiner Haut. Aus dem Bad hörte er Wasser rauschen, Ayluna schien zu duschen.
    Er hörte das Tapsen nasser Füße auf dem schwarzen Mamorboden, stellte sich schlafend. Ayluna beugte sich über ihn, er roch den Duft von Rosenblättern, spürte ihre warmen Lippen auf seiner Brust. "Aufstehen mein Liebster" hörte er sie sagen. Blitzschnell griff er nach ihrem Arm, zog sie zu sich.
    Eldrias lächelte Ayluna an. "Warum so hastig, schöne Frau?" scherzte er.
    Als er in ihr Gesicht sah, verdunkelte sich seine Miene, "Was hast du?", fragte er besorgt. Sie entwand sich seinem Griff: "Ich möchte früher nach Silbermond reisen". Eldrias runzelte die Stirn, das brachte seine Planung durcheinander. "Wieviel eher?" fragte er. "Noch heute, ich möchte die Sache schnell hinter mich bringen".
    Eldrias nickte, schlug die Bettdecke zurück und stand auf.
    Der Vormittag verging mit den Reisevorbereitungen. Der Hauptmann ließ die Gepäckstücke durch ein paar Peons wegbringen.
    Unbeobachtet rief er einen Melder zu sich, steckte ihm einen kleinen Umschlag mit dem Siegel des Hauses Schattenjäger zu. Der Melder nahm Haltung an und eilte davon.
    Ayluna und Eldrias beschlossen nach einem kleinen Imbiss im Gasthaus aufzubrechen. "Hoffentlich reicht die Zeit für den Melder", dachte Eldrias besorgt, Ayluna sollte nichts von seinen Vorsichtsmaßnahmen mitbekommen.


    Ayluna mochte nicht probieren ein eigenes Portal nach Silbermond zu erschaffen, ihre Kräfte reichten nach der Konfrontation mit dem Dämon noch nicht wieder aus. Diese Tatsache machte sie wütend. So sehr sie Eldrias auch liebte, wollte sie nicht nur auf seinen Schutz angewiesen sein.
    Nur er wusste um ihren derzeitigen Zustand, hielt es geheim, niemand sollte davon erfahren.
    So gingen Sie am Nachmittag, begleitet von zwei Wachen der Garde, zum Portalplatz auf "Windläufers Zuflucht", um die Reise nach Silbermond anzutreten. Thero´Shan lief neben Ayluna her, leise schnurrend. Als magisches Wesen hatte er längst gemerkt was mit Ayluna war, und spürte auch Eldrias Sorge.
    Eldrias legte eine Hand an den Dolch, und schritt als erster durch das Portal. Auf der anderen Seite empfing ihn der unverwechselbare Duft Silbermonds, leichte Klänge schwebten durch die Luft er war zu Hause.
    Ayluna nahm seine Hand, er fühlte ein leichtes Zittern. Besorgt sah er sie an:" alles ist gut mein Herz" flüsterte er.
    Sie gingen langsam die breite Treppe vom Sonnenzornturm hinunter auf den Sonnenhof. Die Wachen der königlichen Garde standen still und wachsam in ihren glänzenden Rüstungen, ganz in gold und rot gehalten an der Treppe.
    Die Sonne stand schon tief über den Mauern, tauchte alles in ein fast unwirklich schönes Licht.Eldrias schaute sich unauffällig um. Hinter dem Brunnen und an den Säulen sah er einige dunkel gekleidete Blutelfen stehen, er nickte zufrieden.
    Der Melder hatte es noch rechtzeitig geschafft. Es würde keine unliebsamen Überraschungen geben.
    Am Brunnen angekommen sah er einen großgewachsenen älteren Elf stehen, die Zügel zweier Kriegsschreiter in der Hand, er verbeugte sich leicht: "Wie befohlen, Herr!" Die Schreiter waren wunderschön anzusehen, das rote Gefieder glatt und glänzend. Sie trugen fein gearbeitetes Zaumzeug mit goldenen Stickereien und edle Sättel.
    Der Ritt zur Herberge verlief ereignislos. Eldrias sah sich wachsam um, Ayluna blieb dies nicht verborgen.
    In der Herberge stand ein großes, luxuriös eingerichtetes Zimmer für sie bereit. Blaue Seidenvorhänge wehten leicht im warmen Wind, dunkles Holz und edle Teppiche bestimmten das Bild, machten den Raum wohnlich.
    Auf dem großen Tisch in der Mitte war ein einladender Imbiss vorbereitet, Fleisch und Obst gekonnt arrangiert. Ayluna sah sich kurz um, setzte sich dann auf das runde, weiche Bett und fing an zu grübeln. Der Traum von letzter Nacht beschäftigte sie immer noch.
    Eldrias bemerkte ihre Verschlossenheit, seufzte leicht und ging zu ihr hinüber. "Ruh dich ein wenig aus mein Herz." sagte er.
    Eldrias ging ins Bad hinüber um zu duschen. Der hochgewachsene, kräftige Blutelf stellte sich unter den warmen Strahl der Dusche, schloss die Augen.
    Das Wasser floss an ihm herunter, kleine Rinnsale fanden ihren Weg über seinen sehnigen Körper.
    Ayluna saß immer noch auf dem Bett, die Hände gefalten, nachdenklich.
    Ihr Blick fiel durch den halb durchsichtigen, blauen Seidenvorhang auf Eldrias. Fast unbekümmert stand er da, genoss das warme Wasser. Ihr Blick musterte ihn fast verschämt, die harte Ausbildung, das ständige Training hatte seinen Körper geformt. Schmal in den Hüften, breite muskulöse Schultern, sie sah die Narben auf seiner Haut, seufzte leicht.
    Eldrias kam aus der Dusche, ein Handtuch um die Hüfte. Reste von Wasser perlten auf seiner Haut. Seine nassen dunklen Haare hingen ihm strubbelig ins Gesicht. Ayluna kam ihm entgegen, nahm sein Gesicht in beide Hände. Sie küsste ihn, gierig wie eine Ertrinkende nach Luft lechzend. Eldrias war überrascht, erwiderte den Kuss. Ayluna streifte mit einer Bewegung das Handtuch von seiner Hüfte. Ihr Mund näherte sich seinem Ohr: "liebe mich mein Herz!" Fordernd zog sie Eldrias zu sich ins Bett, die Sonne ging unter in Silbermond. Als sie sich voneinander lösten, graute der Morgen bereits.

  • Ayluna stieg aus dem Bett, der Morgen graute bereits, sie blickte zum Bett, Eldrias schlief noch. SIe ging duschen, zog sich an und nahm Theor`Shan mit sich nach draußen in die Lobby, dort suchte sie sich eine dunkle Ecke und ließ sich nieder. Ayluna betrachtete von ihrer Position aus das treiben im Gasthaus und kraulte Thero hinter den Ohren, die Großkatze schnurrte nur, sie legte eine Hand auf ihren Bauch und dachte an letzte Nacht zurück. Ihre Magie war zurückgekehrt nicht so stark wie früher aber sie war zurück.


    Sie blickte in Richtung ihrer Gemächer, die Wache die dort stand missfiel ihr. Die Wirtin kam mit einem kleinen Päckchen auf ihre Gemächer zugelaufen, wurde von der Wache abgefangen. "Was habt ihr da?" sprach die Wache, die Wirtin anwortete. "Dies wurde soeben für die Forschungsleiterin abgeben." Die Wache begutachtete das Päckchen und sprach. "Ich werde es ihr überreichen." Die Wirtin neigte den Kopf und verschwand wieder, die Wache blickte sich verstohlen um und betrachtete das Päckchen, Ayluna beobachte Ihn von ihrer Ecke heraus. Er nahm das Päckchen und brach das Siegel und wollte es so eben öffen da passierte es. Ayluna blinzelte nach vorn und stand nun direkt vor ihm, mit einer schnellen Bewegung griff sie zu und drückte ihm die Kehle zu, drückte ihn an die Wand. Das Päckchen fiel zu Boden. "Was glaubt ihr tut ihr da?" sprach Ayluna in ihren Augen nichts als Verachtung, um ihre Schultern herum bildeten sich drei Eiszapfen. Er stotterte nur, "Nichts." Sie passte einen moment nicht auf, die Wache stach mit einem Dolch zu, der sich in ihren Bauch bohrte. Ayluna zuckte nicht zurück viel mehr verstärkte sie ihren Griff um seine Kehle. "AYLUNA!" bellte es auf einmal, Eldrias stand im Gang und brüllte sie an, sie ließ die Wache los, die zu Boden glitt. Aus furcht sie war gemeint, versuchte die Wache sich zu entfernen, doch da schoßen auch schon zwei der Eiszapfen auf ihn zu und durchborten seine Schulterblätter. "Ihr geht nirgendwo hin." sprach Ayluna kühl, sie beugte sich hinab und hob das Päckchen auf und warf es Eldrias vor die Füße. "Wie gut kennt ihr diese Wache?." Eldrias verstand nicht was sie meinte, "Was meinst du damit?" fragte er sie. Ayluna drehte sich zu ihm um und deutete auf das Päckchen, "Sie selbst, dies war für mich bestimmt." entgegnete sie kühl. Eldrias blickte hinab und sah das gebrochene Siegel, er schaute auf und bemerkte erst jetz das in Ayluna´s Bauch ein Dolch steckte, er wollte einen Schritt auf sie zumachen, doch hob sie die Hand und gebot ihm stehen zubleiben. Sie Griff nach dem dem Schaft und sog ihn heraus, Blut floss sofort aus der Wunde, sie wischte die Klinge an ihrer Robe ab, unbekümmert angesichts ihrer Verletzung. Sie hob den Dolch, Eldrias erkannte ihn sofort, es war sein eigener schön verzierter geschwungener Dolch, am oberen Schaft prangte das Siegel seines Hauses. Ayluna warf ihm den Dolch zu, drehte sich wieder der Wache entgegen und hob die Hand, der letzte Eiszapfen flog auf ihn zu, durchbohrte sein Herz und beendete sein Leben. Eldrias stand da immer noch fassungslos, er konnte nicht glauben was er eben gesehen hatte.


    "Ayluna?" begang er zu sprechen, doch stand sie bereits vor Ihm und legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Sag jetzt nichts mein Herz." Sie bückte sich, hob das Päckchen auf und sprach, "Ich werde nun einen Heiler aufsuchen müssen." Sie hielt mit einer Hand ihren Bauch,in der anderen das Päckchen, sie küsste Eldrias auf die Wange, blinzelte und war verschwunden.


    Er stand nun allein im Gang, sein Gesicht wie geschockt, er bückte sich hob den Dolch auf und rannte auf das Zimmer zurück und zog sich hastig an. "Was war das eben?" überlegte er. Als er fertig war mit Ankleiden, trat er zurück auf den Gang einige seiner Wachen waren nun auch eingetroffen, er sprach zu ihnen. "Schafft die Leiche fort, der rest von euch sucht mit mir jeden Heiler der Stadt nach Ayluna ab." er bellte diese Worte fast, doch seine Wachen neigten den Kopf und salutierten.


    Ayluna presste die Hand auf ihre Wunde und taumelte gerade noch so in eines der Heilerquartiere, und brach zusammen. Einige Heiler bemerkten sie und eileten sofort auf sie zu. "Bringt eine Trage, diese Frau muss sofort in den OP." der Heiler, der sprach, sah auf ihre Wunde hinab, "Wie hat sie es bis hierher geschafft bei dieser Verletzung und dem Blutverlust." dachte er. Ayluna wachte einige Stunden später im Krankenzimmer auf, eine Heilerin lächelte sie an. "Keine Sorge, ihr seit in Sicherheit." sprach die Heilerin, "Doch habe ich untröstliche Neuigkeiten für euch, wir haben getan was wir konnten um euch zu behandeln, doch seit ihr mit so einer Verletzung nicht mehr im Stande..." die Heilerin brach ab, und schaute Ayluna besorgt an. "Ihr müsst es mir nicht erklären" gab sie zurück, "Ich weiß es bereits."

    "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" "Je mehr sich verändert, desto mehr bleibt gleich"


    ~Erzmagierin von Sylvanas Garde~

  • Eldrias Schattenjäger stand immer noch wie gelähmt im Gang der Herberge, überall war Blut.
    Seine Wachen schleiften gerade den toten Dieb den Gang entlang. "Wartet!" befahl er.
    Die Männer hielten inne, schauten ihn fragend an. Schnellen Schrittes war er bei ihnen.
    Mit einem festen Ruck drehte er den Körper zu sich, schaute forschend in das tote Gesicht.
    Reste des Eiszapfen steckten noch in der Brust, schmolzen langsam.
    Er suchte nach irgendwelchen Zeichen, Runen, Papieren, nichts. "Schafft ihn weg!"


    "Ayluna" durchzuckte es ihn, sein Herz krampfte sich zusammen.


    Mit einem Satz sprang er die Treppe hinab, ein Gedanke rief Thero´Shan.
    Er kniete sich hin, nahm den Kopf der riesigen Raubkatze in die Hände, konzentrierte sich, blickte in die blau leuchtenden Katzenaugen. Sein Geist verband sich mit dem seines Gefährten.
    Thero´Shans Fell sträubte sich leicht, ein dunkles Fauchen kam bedrohlich aus den Tiefen seiner Kehle. Eldrias sah, was Thero´Shan gesehen hatte.
    Die Wachen ringsum verstummten. Fast ehrfürchtig schauten sie auf die unwirkliche Szene, sie hatten wohl schon davon gehört, aber dabei gewesen war noch niemand von ihnen.
    Thero´Shans Fell Zeichnung begann irisierend bläulich zu leuchten, das Blau seiner Augen verschmolz leuchtend mit den jetzt grün schimmernden Augen des Waldläufers.


    "Ven na´ ranu!" flüsterte er. Alle Geräusche in der Taverne schienen zu verstummen, die Zeit schien für einen kleinen Moment stillzustehen…


    Mit einem Ruck richtete sich Hauptmann Schattenjäger auf, Thero´Shan schüttelte unwillig sein Haupt, das Leuchten erlosch.
    "Wachen!" schrie er schon fast "Mir nach!". Eldrias rannte die Gasse hinunter, er wusste nun wo Ayluna war. Vor einem Heiler Quartier blieb er ruckartig stehn.
    Herrisch deutete er neben den Eingang: "Hier, niemand kommt rein!" die beiden Wachen salutierten, keiner wagte zu widersprechen.


    Eldrias stürmte in den Raum der Heiler, eine Priesterin drehte sich erschrocken um,
    "WO IST SIE!" schrie Eldrias, "Ayluna, wo ist sie? Habt ihr Eure Zunge verschluckt?" drohend machte er einen Schritt in den Raum.
    Zorn blitzte in Eldrias Augen auf als er die Antwort nicht sofort erhielt, Seine Faust ballte sich…

  • Ayluna die sich noch mit der Heilerin unterhielt wurde jäh durch Lärm unterbrochen, die Tür zu ihrem Mehrbettzimmer flog auf und eine bekannte Stimme erfühlte den Raum. "WO IST SIE!" schrie Eldrias, "Ayluna, wo ist sie? Habt ihr Eure Zunge verschluckt?" Die Heilerin war wie erstartt und schaute zu Ayluna. Sie lächelte, "Hör auf zuschreien." kam es hinter einem Vorhang hervor, sie saß in ihrem Bett und lächelte, als der Vorhang bei Seite geschoben wurde, Eldrias stand nun vor ihr. "Ay...." er verstummte als sie die Hand hob, "Ihr könnt nun gehen, ihr wisst bescheid." Die Heilerin verneigte sich und sprach, "Ja Herrin." Die Heilerin verschwand, Eldrias blickte ihr mit runzelender Stirn nach, sein Zorn schien wie verflogen, "Ayluna" begang er wieder, einige Tränen liefen ihm die Wangen runter und er ging in die Knie. Ayluna war in leichten schnellen Bewegungen aus dem Bett gestiegen und saß nun an seiner Seite, ihre Hände griffen seinen Kopf und drücken ihn an ihre Brust, "Ist ja gut mein Herz, mir geht es gut, ich bin ja hier." Einige Augenblicke saßen sie so da, ehe sie sich aufrichtete und um ihr Bett lief, auf den kleinen Tisch zu der neben ihrem Bett stand. Eldrias folgte mit seinem Blick ihrem Gang, sie streifte sich die Krankenrobe ab und ergriff das kleine Päckchen auf dem kleinen Tisch, sie öffnete es und schüttete den Inhalt aufs Bett. Eldrias blickte sie an und sah nun den Verband auf ihrem Bauch, er richtete sich auf und war in schnellen Schritten um das Bett herum getreten, er stand nun hinter ihr und legte ihr von hinten eine Hand auf den Bauch. Sie neigte den Kopf ein wenig und sah ihn von der Seite her an, sein Blick sagte ihr alles was er dachte, "Die Heiler sagen, sie haben alles getan was sie konnten aber ich werde wohl nie Kinder bekommen können." Sie blickte ihn an, in ihren Augen trauer doch auf ihren Lippen ein lächeln, "Es macht mir nichts doch bin ich ein wenig enttäuscht," Eldrias nahm sie von hinten in den Arm, er spürte den Kuss auf seiner Wange, doch lief ihm wieder eine Träne über die eine Wange, "Verzeih mir mein Herz..." er brach ab.


    Ayluna löste sich von ihm und trat nun wieder an das Bett auf dem ein wunderschönes schwarzes Kleid lag, sie hob es an und betrachtete es und zog es sich an, "Wie findest du es?" fragte sie Eldrias und drehte sich einmal damit er alles betrachten konnte. Eldrias sah auf und betrachtete sie und ihm stockte der Atem, "Ayluna" begang er, "Ich weiß mein Herz" sie lächlte ihn an, es war ein komplett rückenfreies Kleid man konnte somit ihrem Rücken und ihre Narbe sehen, vorne hatte es einen tiefen Ausschnitte und auf Bauchhöhe prangte das Siegel ihres Hauses, ein goldener Drache mit einem rötlichen Fuchs sich in einem Wirbel vereinend. Sie machte sich einen Dutt und nahm die Haarnadel die auf einem kleinen Brief lag und steckte sie sich an. Eldrias der den Brief jetzt erst sah, sah sie mit fragenden Blick an, er war schon geöffnet, "Lies ihn." forderte sie, ihn auf. Er nahm den Brief zur Hand und öffnete ihn, "Unser geliebtes Kind..." begann er zu lesen, es war offensichtlich der Brief ihrer Eltern an sie, "Ich kann ihn doch nicht lesen mein Leben" sagte er, doch sie lächelte und sagte, "Lies und du wirst verstehen."


    Es vergingen einige Augenblicke als er las, bei den Worten "Schattenjäger" blickte er auf und sah sie an, Ayluna lächelte und sagte, "Ja mein Herz, ich wollte es auch nicht wahrhaben, aber offensichtlich waren meine Eltern Heiler die sich von deinem Hause nach meinem fortgang, Geld liehen um dieses Hospital zu eröffnen, sieh dich um," er blickte sich um und tatsächlich in den sehr schön verzierten Fenstern prangte das Wappen des Hauses Neliel. Ayluna lächelte ihn an als er sie mit offenem Mund anstarrte, "Es war wohl Bestimmung das wir einander begegnen," sagte sie und lächelte nun etwas breiter. Eldrias der immer noch baff war konnte nichts sagen, er starrte Ayluna an die dort stand, bezaubernd und lächelnt.


    Es klopfte an der Tür, "Herrin?" kam es von der anderen Seite, Ayluna sagte nur "Herein!" Die Heilerin war zurück gekehrt, unter ihrem Arm hielt sie ein Bündel, sie eilte auf das Bett zu und legte es ab, "Wie ihr gewünscht habt, Herrin!" sie verneigte sich lächlte Ayluna und Eldrias, der immer noch verwirrt schien, an und zog sich dann zurück. Ayluna deutete auf das Bett, "Du solltest dich umziehen mein Herz, es wird Zeit." Er blickte auf das Bett, dort lagen seine Sachen für die Beisetzung, sie lächelte ihn an. Sie nahm den Brief vom Bett und verstaute ihn. Einige Zeit später verließ sie mit einem etwas schweigsamen Eldrias das Hospital in Richtung der Beisetzung.


    Es war eine kleine Trauerfeier, doch waren recht viele Leute anwesend, Selina vom Hause Neliel stand am Eingang und wartete auf jemanden. Sie erblickte Ayluna und ihre Begleitung in mitten der Gäste, "Sie ist also gekommen," dachte sie, eiligen Schrittes durchquerte die ältere Elfe den Raum und berührte Ayluna an der Schulter, "Du bist also gekommen, Kind!" Ayluna drehte sich um und blickte der alten Elfe die sie soeben an der Schulter berührt hatte in die Augen, sie erkannte die alte Elfe, "Ich kenne Euch," die Elfe lächelte, "Ihr habt mich also doch erkannt." Ayluna liefen einige Tränen die Wangen hinab, "Ihr seid die jenige die bei all meinen Prüfungen zugegen war," Selina neigte den Kopf, "In der tat Kind, gestattet es mir mich vor zustellen," Ayluna beendete ihre Antwort, "Selina vom Hause Neliel, ich habe eure Briefe erhalten." Sie holte den Brief hervor den sie aus dem Krankenhaus mitgenommen hatte, öffnete ihn und zog zwei Papiere daraus hervor, beides waren Besitzurkunden für das Haus und das Hospital, sie hielt sie ihr hin, "Nehmt sie bitte, Sie gehören jetzt euch, verwaltet sie für mich, ich bin geehrt genug, den Namen meines Hauses tragen zu dürfen, doch kenne ich die Arbeit meiner Eltern nicht, ihr dagegen schon." Selina nahm die Besitzurkunden entgegen, "Aber dies ist euer Erbe, Herrin!" Ayluna schüttelte den Kopf, "Ihr sagtet in eurem Brief, meine Eltern hätten mir nichts hinterlassen, außer meinen Familiennamen, die Urkunden sind auf euch, als Verwalterin ausgestellt," sie deutet mit dem Finger auf die Urkunden. Selina sah ihr in die Augen lächelte und neigte den Kopf.


    Ayluna hackte sich bei Eldrias unter und flüsterte, "So mein Herz, alles erledigt wir können nun gehen," sie lächelte und küsste ihn innig. Er sprach "Ja mein Engel!", erwiederte den Kuss, sie verließen gemeinsam die Beisetzung, einem wunderschönem Sonnenuntergang entgegen.


    ENDE


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    DANKSAGUNG


    Ich möchte mich recht Herzlich bei Eldrias bedanken der mich bei dieser Geschichte unterstützt hat.


    VIELEN DANK :D

    "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" "Je mehr sich verändert, desto mehr bleibt gleich"


    ~Erzmagierin von Sylvanas Garde~