Keanael, der freche Fuchs

  • Neubeginn

    „Ihr seid schon ein verrückter Haufen.“ Grinste der rothaarige, jungerwachsene Blutelf in Richtung seiner sieben Freunde, mit denen er die letzte Zeit auf einem Anwesen verbrachte. Sie waren wie eine Familie für ihn geworden; eine Familie die er so noch nicht kannte, geschweige denn je hatte. Es war die Zeit des Abschiedes; viel hatte er diesem kleinen Chaostrupp zu verdanken. Es sollten jedoch keine Tränen vergossen werden, es war schließlich kein Lebwohl, sondern eher ein auf Wiedersehen.

    Keanael, der auch schlichtweg Fuchs genannt wurde, schulterte seinen großen Seesack, setzte zwei Finger zu seinem gewohnten, lockeren Salute an die Schlefe, wandte sich um und hob seinen Kopf in den Nacken, um einen Blick von unten auf den Bauch des riesigen Luftschiffes zu werfen. „Der Zeppelin nach Orgrimmar legt in fünf Minuten ab!“ Hallte eine kräftig klingende Goblinstimme . Der junge Mann kräuselte noch etwas die Nase, den Geruch von Unterstadt würde er so schnell nicht aus seinem feinen Geruchssinn bekommen und auch sein kleiner Gefährte, den Kean sein Seelenbruder nennt, schnaufte etwas mit seiner hellen, Fuchsstimme.

    „Na komm, Jaro … auf geht´s!“ Animierte sich der Blutelf, warf einen letzten Schulterblick in die Richtung seiner Freunde und verfolgte mit seinem Augenmerk den kleinen Rotfuchs, wie er nun brav hinter ihm her trabte. Die Treppen zum Luftschiff knarzten unter den Schritten, die sich einerseits schwer, andererseits aber wie ein Neubeginn anfühlten. Aufgeregt war der Rotschopf, voller Tatendrang und Neugier auf ein Abenteuer … SEIN Abenteuer.

    Die Reise ging über das offene Meer, so richtete sich Keanael für diese Zeit ein wenig häuslich in seiner fliegenden Unterkunft ein. Am Board machte er die Bekanntschaft mit einem ziemlich ausgefuchsten Schlitzohr, einem Falschspieler, der ihm doch glatt ein paar mehr seiner hart verdienten Goldstücke entlockte. Diese äußerst interessante Erfahrung endete jedoch etwas mysteriös, als am Ankunftsziel Orgrimmar die Besatzung die einzelnen Zimmer durchging, konnten nur noch diverse Unterbekleidung und kleinere Gegenstände aus dessen Besitz sichergestellt und verkauft, oder vernichtet werden. Gerüchten zufolge, habe der Falschspieler aus noch unerklärlichen Gründen plötzlich Flügel bekommen, Keanael sein Hab und Gut in die Hand gedrückt und kurz vor einer verlassenen Insel das Fliegen lernen wollen.

    Wenig später fand sich der Rotschopf inmitten der schnelllebigen Stadt, geschultert mit seinem nun prall gefülltem Seesack, einer Nachricht in der Hand und einem kleinen, verwirrtem Fuchsjungen wieder, der sich zitternd auf Keans Schuhen wieder fand. „Keine Sorge, Jaro … der Geruch hier ist glaube ich normal.“ Scherzelt er knapp, beugt sich hinunter und legt seine freie Hand unter Jaros Bauch, um ihn hoch zu heben. Kurz konzentriert sich der junge Mann, um herauszufiltern, wo er sich nun hinbegeben müsse. Während er seine Augenbrauen etwas absenkte und somit seine dortigen Silberstecker in Bewegung brachte, ging so ziemlich alles an ihm vorbei.

    Er realisierte wohl erst das er bereits mittendrin, statt nur dabei war, als ein großer, schwerer Taure direkt an ihm vorbei ging. Seine Augen folgten, ohne auch nur einen weiteren Muskel zu bewegen. Fraglich was in seinem Kopf zu diesem Moment durchging, solch ein imposantes Männchen hatte er bislang noch nicht erblickt gehabt. „Endlich mal Abwechslung.“ Gluckste er leise, schaute sich um und legte sich Jaro wie einen lebendigen Nerz um den Nacken, um weiter zu gehen.

    „Taverne aufsuchen, im Quartier melden, Stadt erkunden …“ flüsterte er leise zu seinem Fuchs und setzte sich endlich in Bewegung.

    Begegnung

    Eldriàs Schattenjäger war an diesem Morgen sehr zeitig im Hauptquartier. Neue Rekruten waren angekündigt worden und das wieder sehr spät. Der Quartiermeister hatte nicht viel Zeit etwas vorzubereiten. Er hielt einen Zettel in der Hand den ihm Torokar zugesteckt hatte. Der Botschafter und Melder war wie immer in Eile gewesen schon auf dem Sprung auf dem Weg nach Draenor wo er den Rücktransport der Truppen von Sylvanas Garde einleitete und überwachte.

    Eldriàs sah kurz auf die Liste. Ein Name war rot unterstrichen "Keanael, auch so ein Elfens wie Ihr" hörte er noch Torokars Worte. Er schüttelte leicht den Kopf, Tauren haben keine Ahnung von Blutelfen. Hoffentlich war dieser Keanael nicht erst im Wyvernschweif eingekehrt und hatte die Zeit vergessen.
    Eldriàs konnte Unpünktlichkeit und Schlampigkeiten nicht ausstehen. "Räumt den Eimer weg!" fauchte er einen erschrockenen Peon an, der gerade den Trainingsraum wischte.

    Eldriàs Schattenjäger zog seine Uniform gerade und strich sich mit dem kleinen Finger die ausladenden Augenbrauen glatt. Die rechte zog er leicht hoch und schritt, hochmütigen Blickes in Richtung der Rekrutenquartiere im hinteren Teil. Es galt Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen.

    Kean hingegen brauchte einige Momente, um die neu erlangten Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Beeindruckend für ihn waren nicht nur die hohen Mauern aus Stahl, Holz und Eisen, sondern das gesamte drum herum. Die geballte Masse war erstaunlich. Er fragte jemanden nach den Weg, bekam aber erst dann eine Antwort, wenn er eine Silbermünze bereitwillig entbehren würde. „Ihr Gnome seid aber ziemlich merkwürdig.“ Murmelte er leise, was ihn einen Tritt ans Schienbein zusätzlich kostete, als der kleine, grüne Goblin sich beleidigt und in seiner eigenen Art von Ehre angegriffen fühlte.

    Er hatte seine Information und sputete sich ein wenig, schließlich wollte er nicht zu spät kommen. Der Rotschopf hatte mit einem Tauren gerechnet, jedoch erblickte er von etwas Weitem die Silhouette eines Blutelfenmannes, der offensichtlich auf Kean bereits wartete. Die Begrüßung erfolgte wie in vertrauter Elfenmanier, respektzollend und freundlich. Man war sich sofort sympathisch, zumindest erging es Keanael so. Nach ein paar Worten der Vorstellung schlug Eldriàs vor, in der Taverne weitere Dinge zu besprechen.

    Bei einem heimischen Gläschen Wein lockerte sich letztendlich auch der Rest der Anspannung und Kean erzählte sogar ein klein wenig über sich; es stellte sich heraus, dass die beiden Männer, so unterschiedlich sie auch sein mögen, gar nicht so ungleich waren. Jaro schlief währenddessen eingerollt auf Keanaels Schoß, das Interesse der Tierwelt schien die beiden ein wenig zu verbinden.

    Der Abend verlief angenehm, erste Hürden wurden quasi schon überwunden und in Eldriàs Schattenjäger hat der junge Klingentänzer wohl ganz automatisch seine imaginäre Stütze gefunden. Sollte er Fragen haben, er würde sich gewiss an ihn halten; schließlich waren Bezugspersonen für Kean sehr wichtig.

    Der Quartiermeister machte mit ihm eine lockere Führung, zeigte dem Rotschopf, wo er alles finden konnte. Dankbar verabschiedeten sie sich, Eldriàs zog sich zurück und Kean machte sich mit dem Hauptquartier etwas näher vertraut, fand sogar für sich und seinem kleinen Fuchs Jaro eine Art Rückzugsort, wo er an der frischen Luft, gut versteckt, einen fantastischen Überblick über Orgrimmar hatte und konnte bereits am ersten späten Abend einen grandiosen Sonnenuntergang genießen.

    Gedankenversunken saß er auf den warmen Steinboden, angelehnt an einer Art Mauer, die Beine an den Fußknöcheln übereinander geschoben. „Morgen lernen wir weitere Mitstreiter kennen, Jaro … keine Sorge, wir passen schon aufeinander auf.“ Spricht er ruhig zu seinen kleinen Fuchs, der abermals auf seinem Schoße etwas döste und knetete ein wenig dessen spitze Ohren. Sein Blick schweift über die Stadt ein bisschen wehmütig in die Ferne. „Was sie anderen Zuhause wohl gerade machen?“ fragte er leise für sich.

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von Keanael (4. Juli 2016 um 09:22)

  • wenn ich weiß wie es im RP weiter geht ;) soll seine Geschichte werden in der Garde. Könntest ja helfen und hier mit RP schreiben, ich verfasse es dann mit in die Geschichte, dass der Hauptteil immer oben unter der Bearbeitung ist ... ich hatte noch keinen Kaffee ... hoffe das war verständlich geschrieben *lach*

  • .....Eldriàs war an diesem Morgen sehr zeitig im Hauptquartier. Neue Rekruten waren angekündigt worden und das wieder sehr spät. Der Quartiermeister hatte nicht viel Zeit etwas vorzubereiten. Er hielt einen Zettel in der Hand den ihm Torokar zugesteckt hatte.

    Der Botschafter und Melder war wie immer in Eile gewesen schon auf dem Sprung auf dem Weg nach Draenor wo er den Rücktransport der Truppen von Sylvanas Garde einleitete und überwachte.

    Eldriàs sah kurz auf die Liste. Ein Name war rot unterstrichen "Keanael, auch so ein Elfens wie Ihr" hörte er noch Torokars Worte. Er schüttelte leicht den Kopf, Tauren haben keine Ahnung von Blutelfen.

    Hoffentlich war dieser Keanael nicht erst im Wyvernschweif eingekehrt und hatte die Zeit vergessen.
    Eldriàs konnte Unpünktlichkeit und Schlampigkeiten nicht ausstehen.

    "Räumt den Eimer weg!" fauchte er einen erschrockenen Peon an, der gerade den Trainingsraum wischte.

    Eldriàs Schattenjäger zog seine Uniform gerade und strich sich mit dem kleinen Finger die ausladenden Augenbrauen glatt. Die rechte zog er leicht hoch und schritt, hochmütigen Blickes in Richtung der Rekrutenquartiere im hinteren Teil.
    Es galt Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen...