(kurze anmerkungen dazu: dies ist der einseitige part - mein part - eines rein textbasierenden RPs, der part des mitspielers ist rausgeschnitten, kommt aber in diesem speziellen fall fast nicht zum fehlen. zumindest bis zu diesem dargestellten punkt, ab welchem dann die tatsächliche interaktion der charas stattfand. der beschriebene mann ist btw. nur ein npc und nicht der erwähnte mitspieler.)
dunkelheit.. irgendwo fernab, doch mitten eingebettet in die
zivilisation - oder das was manch einer mit diesem wort versehen würde.
süße, traurige nacht, welche in leiser tücke menschen mit blidheit
schlägt. allein jene sonnen - millionen von kilometern entfernt -
beleuchten das firmament als funkelnde diamanten, für aufmerksames auge
in den schönsten farben. blitzen in blau und grün, in blassem silber,
schönstem gold, schmerzhaftem rot. schmerz.. für einen moment
unterbricht sich der gedankenfluss, hält sich auf an jenem wort, umspült
es. gräbt winzige abgründe um es herum, stömt hinab, quillt hinauf,
stets auf der suche nach grund und ursache dafür. kleine facetten
splittern sich ab mit leisem knacken, ein geräusch allein im kopf,
gepaart mit jenem von zerbrechendem toten holz unter nacktem fuß. ein
kurzes lächeln.. und dann ward innerer wie äußerer blick abgewandt und
der weg fortgesetzt nach nirgendwo.
*die schritte wurden nun sorgsamer gesetzt, schneller, leichtfüßiger,
mit der ihr stets innewohnenden eleganz. ein fuß vor den anderen.. auf
hartgefrorene erde, deren temperatur der ihres herzens nicht unänhlich
war. ihre finger schnitten durch die luft, ausgestreckt nach rechts und
links, wie schwebend. als hätte sie keine arme sondern flügel, welche
sie leichthin ausbreitete, nur um den wind darunter zu spüren. den
auftrieb.. die andeutung der macht, dass man von den lüften, dem
unsichtbaren getragen werden konnte. und für einen moment sehnte sie
sich jene schwerelosigkeit herbei, schloss die augen, während ihre
gesichtszüge in tiefen frieden versanken, und ihre phantasie einen kokon
um ihren körper spann. bald, bald einmal.. bald würde das blut ihr
diese macht vielleicht verleihen. nur noch wenige stunden, monate,
jahrzehnte. in einer neumondnacht wie dieser, nur begleitet von
sternen.. ein feines lächeln floss über ihre lippen, verschwand so
schnell wie der gedanke in der dunkelheit, ihrem element, ihrer heimat,
ihrem hüter...*
*der weg.. richtig, da war ein weg, den zu gehen sie gedachte. weiter
fort von dem ort an welchem sie den tag verbrachte. jung war die nacht,
neugeboren, und wollte genutzt werden. kleine tänzelnde schritte wurden
weiter gesetzt, trugen sie fort, hin zu dem, von dem ihre sinne
flüsterten. nur leise, kaum hörbar war das raunen, lauter wurde es, kaum
dass sie die nase leicht gehoben und die nachtluft tief in ihre lungen
gesogen hatte. gänzlich fern von den bewussten gedanken hatte ihr
instinkt wieder geführt. etwas an ihrer haltung änderte sich, an der art
wie sie sich fortbewegte. jeder schritt war nun genau gelenkt, gesetzt
mit lautloser präzision war aus der tänzerin durch unsichtbare
metamorphose eine jägerin geworden. eine, bei der ein ganz feiner ärger
über ihre kleinerwahl aufkam. dicker dunkelroter stoff war es, ihr wie
stets auf den schlanken leib geschneidert. die ärmel waren lang, weit
genug ausgestellt dass sie bei jeder bewegung einen schweif stoff hinter
ihren handgelenken herzog. die blaugrünen augen durchschnitten suchend
die nacht. eine süße nacht, welche ihr aber nicht annähernd so viel
schutz gewährte wie sie es gerne hätte. zu viele helle schneeflecken
waren da, über denen sie als schwarzer schatten auffiel. raue hände
wurden aneinander gerieben, warme luft aus menschlicher lunge hinein
geblasen. dann ein keuchen, ehe der mann sich tiefer in die vermeitlich
sichereren schatten drückte und den langen dolch fester an seine brust
drückte. wer den weg zur stadt abkürzen wollte, konnte durchaus hier
vorbei kommen - und genau darauf war er aus. nicht nur er.. oh nein..
nicht nur er hatte dieses wissen inne...*
*das kleine lächeln kehrte auf ihre lippen zurück, während sie die wange
an die rinde eines baumes schmiegte, sich an diesen anlehnte wie an
einen liebhaber und die luft anhaltend seinem atem lauschte. ein, aus..
kleine wölkchen kondendierten vor seinem gesicht, während sein blick mal
in die eine, dann in die andere richtung sah. noch immer lautlos löste
sie sich von ihrem baum - es könnte so einfach sein.. einen augenblick
verschwendete sie damit, über die vielen möglichkeiten nachzusinnen,
während sich sein kopf in ihre richtung drehte. mit einer bewegung die
zu schnell für das menschenauge war zuckte sie zurück hinter den
schützenden baum und musste sie ein kichern ob ihres eigenen
versteckspiels verkneifen. der mann jedoch - inzwischen offensichtlich
ungeduldig werdend hockte sich hin, zog die knie an den friederenden
leib und lehnte den rücken an einen stamm. einen unnötig großen bogen
beschreibend huschte sie von baum zu baum, nun wieder mit jenem
leichten, tanzenden schritt, der sie dennoch stets lautlos aufsetzen
ließ. schlussendlich fand sie sich an der rückseite "seines" baumes
wieder, diesmal jedoch mit einem hörbaren, leisen lachen eintreffend.
verwirrung.. das geräusch von kleidung die über borke scharrt als er
sich erhob.. eine hand, zu schnell, zu kräftig für einen menschen, die
sich wie ein schraubstock um die warme kehle krallt, bewusst die
luftröhre abdrückend.. schuhwerk welches über gefrorene erde schabt..
das aufbäumen einer kleinen, verfinsterten seele... blut... blut...
blut...*
(2010, Isa)