Beiträge von Jiastanna

    Das Ritual war schweißtreibend und selbst die unbeugsame Sylvanas zeigte eine Spur von Anstrengung. Nach einer ganzen Weile, in der die Hexer am Portal woben, deutete sich endlich eine Veränderung an. Der ätherische Kreis, der über dem Grab schwebte, begann violett zu leuchten. Medivhs Ankunft schien bevorzustehen.
    Insbesondere Jaina, die als Magier-Vertreterin des neuen Ordens von Tirisfal agierte, erwartete den alten Bekannten mit Spannung. Es lagen mehr als 6 Jahre zwischen ihrem letzten Treffen und damals hatte seine Führung zu ihrer Freundschaft mit Thrall und dem Sieg über die brennende Legion geführt.

    Für einen Moment betrachtete Arganzou Arilon. "Ihr könnt so viele freundliche Worte verteilen, wie ihr wollt, Magie korrumpiert. Dank meiner Vergangenheit als Hexenmeister, kenne ich die Verführung nur allzugut und auch wenn ich nicht behaupten kann, an das Licht zu glauben...vertraue ich in dieser Sache euren Fähigkeiten.", gestand er ein. "Was haben wir auch für eine Wahl."
    Damit gab Arganzou sein Einverständnis noch ein letztes Mal in seinem Leben Teufelsenergie zu verwenden, sollte es der Sachen tatsächlich dienlich sein.

    Arganzou beobachtete den Neuankömmling argwöhnisch, entspannte sich aber beim Anblick von Riokuma wieder. Leise murmelte er vor sich hin und stopfte dabei seine Pfeife mit getrockneter Flammenkappe, die sich mit einem leichten Fingerschnipp entzündete. Die dunkle Ecke, in der es sich der alte Schamane gemütlich gemacht hatte, lag nahe am Kamin und leicht in Schatten gehüllt. Lediglich das leichte Glühen des brennenden Krauts und die Rauchschwaden zeugten im Folgenden überhaupt noch von seiner Präsenz.

    Unterdessen diskutierte Jaina mit den Anwesenden über die Möglichkeiten, die ihnen offen standen. "Theoretisch sind alle magisch-begabten Wesen in der Lage dazu, Teufelsenergie zu nutzen. Faktisch ist die dunkle Form der Magie auch nur arkane Magie. Somit wären alle Anwesenden, mit Ausnahme unserer Paladine..." - sie warf einen Blick auf Nuuri und Arilon - "...in der Lage dazu, die nötige Magie zu erzeugen, die Medivh herbeirufen könnte. Die Schwierigkeit für uns normale Magier besteht darin, die Balance zwischen Macht und Korruption einzuhalten. Das Ritual mit Magiern statt Hexern durchzuführen wäre möglich, aber gefährlich.", schloss sie ihre Erklärungen.

    "In Ermangelung an Hexern sollten wir diese Option in Betracht ziehen.", stimmte Sylvanas zu und warf dem geknickten Ortsvorstehe von Brill einen bösen Blick zu, der bei dem Versuch, Hexenmeistern zu beordern, kläglich versagt hatte.

    "Ich kann niemanden dazu zwingen, Teufelsenergie zu benutzen, schon gar nicht hinsichtlich des Suchtpotenzials. Es bleibt eure Entscheidung.", gab Jaina den Anwesenden zu bedenken.

    "Mir gefällt es nicht, Hexer in diese Sache einzuweihen...", knurrte Arganzou und betrachtete die Häuser von Brill. Die Architektur der Untoten gefiel ihm nicht, ohnehin schien alles ein wenig auf Wahnsinn ausgelegt zu sein.

    Jaina drehte sich um und lächelte. "Ihr kennt doch Medivh." Und in der Tat sagte dieser Satz alles. Die Magierin deutete auf ein Haus vor ihr. Dem Anschein nach war es das Gasthaus von Brill...

    Sylvanas rote Augen glühten die Anwesenden an. "Zuletzt dachte ich, dass ich die Garde ins Leben gerufen hätte, um mich nicht selbst mit derlei Aufgaben zu beschäftigen...", seufzte sie.
    Jaina kicherte leise hinter ihrem Rücken und überraschte sich selbst mit ihrer mädchenhaften Geste. "Ich denke eure Garde hat Recht. Wir sollten keine Zeit verlieren und Medivh aufsuchen. Er hat mich früher bereits zur richtigen Entscheidung geleitet.", sagte sie und betrachtete den schlanken Körper der ehemaligen Windläufergeneralin. Äußerlich wirkte sie völlig normal, doch seit dem Gefecht in der Eiskronenzitadelle hatte sie sich verändert. Sylvanas schien noch düsterer und melancholischer als vorher. Vielleicht fehlte ihr ein Ziel, wo sie nun ihre Rache bekommen hatte. >>Diese Sache mit dem Splitter könnte sie etwas aus ihrer Trauer heben...<<, dachte Jaina.

    "Bringt mir den Langbogen der Sonnenwanderer...", beorderte Sylvanas einen untergebenen Untoten. "...und unterrichtet Nathanos von meiner vorübergehenden Abwesenheit."

    "Verschwenden wir keine Zeit.", sagte Arganzou und deutete auf den Ausgang des Thronsaals von Unterstadt.

    "Ich werde ihn weiterhin tragen. Ihr Elfen wiegt ja nicht einmal den Bruchteil dessen, was die Axt eines Grunzers an Gewicht aufbringt.", sagte er und deutete ein Grinsen an.
    "Was die teuflische Energie betrifft...ich habe ihr abgeschworen und wenn es nach mir geht, dann rühre ich sie auch nicht mehr an! Verlasst euch darauf!", er nickte entschieden.

    "Ich kenne die Kräfte der Dämonen von Argus und zahllosen anderen Welten nur zu gut. Aber was sich auf dieser Welt vor meiner Geburt vollzog, ist mir nicht bekannt.", sagte Arganzou in die Runde. "Das müsste uns wohl ein Nachtelf oder die Zeit selber sagen."

    Er überlegte einen Augenblick, dann fiel ihm ein, dass er bereits eine Möglichkeit kannte: Der bronzene Drachenschwarm!
    "Vielleicht sollten wir Nozdormu kontaktieren!", schlug er vor. "Andererseits könnte auch Medivh uns etwas zu den dämonischen Kräften des Splitters sagen. Nur weiß ich nicht, wo man ihn finden könnte. Außer vielleicht irgendwo in Tirisfal...", er legte den Kopf schief.
    "Was sollen wir tun?", fragte er die Anwesenden.

    Die Stimme des Naaru hallte durch die Köpfe der Anwesenden: "Wir haben vom Fall Ner'zhuls gehört und das der Schrecken, den ihr Lichkönig nennt, nun ein anderer ist. Wir kennen diesen sehr gut, denn er diente dem Licht lange. Es stimmt uns traurig, ihn an den Tod verloren zu haben." Es trat ein Schweigen ein, das ganz Unterstadt zu ergreifen schien. Lediglich das Ziehen der Winde und das Blubbern der Schleimflüsse hallte von den Wänden wieder. Schließlich brach Sylvanas das Schweigen.

    "Ich kann den Splitter des Wahnsinns nicht aus seinem Körper entfernen. Zumindest nicht einfach so. Es ist ein schwieriger Prozess und ich benötige einige Dinge, um erfolgreich zu sein. Entfernte ich ihn einfach so, würde ihn das gleiche Schicksal wie mir wiederfahren.", sagte die Bansheekönigin kalt. "Der Splitter lebt durch Veneanár und ringt mit seinem Geist. Ich kann nicht sagen, welche Auswirkungen das auf sein Handeln haben wird. Vielleicht bemerkt ihr gar keinen Unterschied... vielleicht wird er nur etwas lethargisch. Aber früher oder später muss er entfernt werden, sofern er nicht dem Tod nähern stehen will als dem Leben."

    "Solange noch etwas von Ner'zhuls Seele übrig ist, besteht die Gefahr, dass er unseren Diener Bolvar beeinflusst und damit das Gleichgewicht aus Schatten und Licht in seinem Körper vernichtet.", gab A'dal den Anwesenden zu verstehen. "Darum bin ich hergekommen und schicke euch meinen Diener Arilon. Er wird meinen Willen gemäß des Lichtes umsetzen und euch in eurem Vorhaben unterstützen."

    "Bolvars Körper ist nur noch eine pulsierende Hülle, die von der roten Drachenkönigin unnatürlicherweise am Leben erhalten wurde. In seinem Körper fließt die Seuche des Untodes, die mit dem Lebensatem der Lebensbinderin um die Überreste seines Willens kämpft. Schneidet Ner'zhul Bolvars Willen vom Licht ab, wie er es bei K'ure in Oshu'gun und den Orks tat, so wird der Lichkönig erstarkt zurückkehren. Ohne die fleischliche Hülle eines Arthas Menethil.", fügte Arilon an.

    "Meint ihr, Medivhs Erscheinung steht in Verbindung mit dem Splitter von Frostgram?", fragte Arganzou in die Runde.

    Den Elfen noch immer über die Schulter gelegt, beobachtete Arganzou die Ankunft der anderen. Arilon, der die volle Pracht seiner Rüstung nun zur Schau gestellt hatte, Rang selbst dem alten Ork ein zustimmendes Gurren ab. Dann legte er Veneanár vor die Bansheekönigin und ließ Jaina den Vortritt.

    Die beiden Heldinnen des Dritten Krieges begrüßten sich nicht gerade wie alte Freunde, aber immer des gebührenden Respekts. Beiden schwebten die Konflikte der verfeindeten Fraktionen im Hinterkopf, wenngleich Sylvanas Loyalität zu Garrosh und der Horde mindestens genauso fadenscheinig war, wie Jainas zu Varian Wrynns. Doch glücklicherweise waren weder Arganzous alter Freund Garrosh, noch der König Sturmwinds anwesend, sodass sich die Feindseligkeiten in Grenzen hielten.

    Sylvanas, die bereits über die Lage informiert war, begutachtete den Elfen vor sich und ein Schatten legte sich über ihr schönes Gesicht.
    "Und ich dachte, wir hätten diese Ausgeburt eines Schreckenslords endgültig vernichtet."

    Endlich im Einklang mit sich selbst, kehrte Arganzou mit der Garde nach Azeroth zurück. Doch mit ihrer Rückkehr regte sich auch ein uraltes Übel in der Erde. Als Todesschwinge aus dem Mahlstrom emporstieg, hatte Thrall seine Position als Kriegshäuptling bereits aufgegeben und einen alten Bekannten Arganzous zum neuen Anführer der Horde gemacht. Garrosh Höllschreis Aufstieg war unerwartet und mit Tod gekommen. Er führte die Horde mit der eisernen Hand eines Orks, der nicht nur der Verderbnis der brennenden Legion getrotzt hatte, sondern der auch von Krankheit geschlagen in Draenor zurückgelassen worden war. Mehr als 60 Jahre hatten Arganzou und Garrosh sich nicht gesehen. Damals hatte Garrosh es ihm nicht verziehen, den Hexenmeistern beigetreten und anstatt seiner mit Doomhammer und den anderen in den Krieg gezogen zu sein.

    Eine Zeit gelang es Arganzou dem neuen Kriegshäuptling aus dem Weg zu gehen, doch bei der Überfahrt in die Schattenhochlande begegneten sie sich schließlich, wenn auch nur für einen Moment. Während die Drachen Todesschwinges über die Zeppeline der Goblins herfielen, kollidierten Arganzous und Garroshs Zeppeline miteinander. Für einen kurzen Augenblick trafen sich die Blicke der beiden Orks, dann stürzte Arganzou vom Zeppelin. Nachdem er kurz darauf im Hafen des Drachenmahls erwachte, wusste er, dass Garrosh ihm verziehen hatte. In den wenigen Sekunden ihres Blickkontakts hatten Garroshs Augen für ihn gesprochen und, neben einem Anflug von Überraschung, vor allem Freude gezeigt. Garrosh wirkte hart und unerbittlich, aber als alte Spielgefährten rührte sich auch in Garroshs Kern so etwas wie Rührung.

    Während sich die Garde Sylvanas' in den Kampf mit dem Feuerfürsten stürzte, beschloss Arganzou, müde von all den Jahrzehnten des Kampfes, die alten Muskeln zu schonen. Neben kleineren Arbeiten in der Gilde, verdingte er sich als Kämpfer auf den Schlachtfeldern mit der Allianz. Dies brachte ihm nur wenig Gold, aber zumindest etwas Ehre ein. Zwar hatte ihm Garrosh einen Posten als bedeutender Schamane in der Neuen Horde angeboten, doch Arganzou lehnte dankend ab.
    „Ich habe meine Schlachten auf Azeroth geschlagen...und das die letzten 30 Jahre. Jetzt ist deine Zeit gekommen, Junge.“, sagte er noch zu Garrosh, bevor er sich für einen kleinen Urlaub auf Burg Schattenfang einfand.

    Unmittelbar auf den Kampf gegen Ragnaros sah sich die Welt ihrer endgültigen Vernichtung gegenüber. Todesschwinge selbst hatte sich erhoben, um sein Werk, den Kataklysmus, nun selbst zu vollenden. Doch dank Thrall und den Drachenaspekten, sowie der Hilfe vieler Kämpfer aus ganz Azeroth, konnte Todesschwinge, der zu einem Zerrbild des Wahnsinns verkommen war, mitsamt seiner Verbündeten geschlagen werden. Todesschwinge, mit der Macht der Drachenseele in den Mahlstrom getrieben und vernichtet, hinterließ ein Machtvakuum. Die Drachenaspekte erkannten die Gefahr, die von ihnen selbst ausging und beendeten ihr Wächtertum, welches sie seit Jahrtausenden ausübten. Doch das Machtvakuum wollte gefüllt werden...

    Unmittelbar auf den Tod Todesschwinges entfachte der Kampf zwischen Horde und Allianz erneut. Seit dem Ende des Zweiten Krieges hatten schlimmere Übel verhindert, sich gegenseitig bis zum Tode niederzuringen. Nun, da der Brennende Kreuzzug, die Geißel und die alten Wesen Azeroths einen elementaren Teil ihrer Macht eingebüßt hatten, konzentrierte sich der Hass alter Fehden und steht jetzt kurz vor dem Ausbruch. Garrosh, geblendet durch seine unstillbare Wut, droht den Weg seines Vaters einzuschlagen.

    Die folgenden Jahre setzte sich der Schamane gänzlich vom Rest der Zivilisation ab und durchstreifte Kalimdor. Noch immer an die Einsamkeit der Gebrochenen Inseln gewöhnt, mied er das überfüllte Orgrimmar und ließ sich in der feindlichen Einöde von Silithus nieder. Mit der Öffnung der Tore zu dem verfallenen Reich der insektoiden Ahn'Qiraj überfüllte jedoch selbst diese lebensfeindliche Wüste.

    Erneut getrieben von Rastlosigkeit und Einsamkeit verließ Arganzou Silithus und kehrte an den Ort zurück, an dem er vor 24 Jahren in Azeroth angekommen war. Mit der erneuten Öffnung des Dunklen Portals betrat er seine Heimatwelt seit so langer Zeit. Für den gealterten Schamanen war sie kaum wiederzuerkennen, zersplittert wie sie war. Doch fürchtete er eben jenes Wiedererkennen am meisten. Arganzou glaubte von seinem Stamm und den übrigen Mag'har als ehemaliger Hexer gejagt zu werden. Bestürzt stellte er fest, dass er sich selbst am wenigsten für seinen jugendlichen Irrsinn verzeihen konnte. So kehrte er der Welt den Rücken, die lang seine Heimat gewesen war. Hier erwarteten ihn nur alte Geister, die sich schon rachsüchtig die Finger leckten.

    Während die Helden Azeroths den Schwarzen Tempel Illidan Sturmgrimms stürmten und die letzten Überbleibsel der korrumpierten Höllenorks aus ihrer Festung jagten, hatte sich Araganzou bereits auf den Weg in eine neue Ruhe gebahnt. In den eisigen Wüsten der Drachenöde Nordends und den schneebedeckten Berghängen der Sturmgipfel hatte er ein neues Zuhause entdeckt. Nordend war leer, kalt und tot. Es entsprach den Gefühlen seiner Seele, die müde geworden war. Gelegentlich fachte ein kleines Scharmützel mit der Geißel sein inneres Feuer und seine orkische Natur an, was ihn am Leben hielt. Besonders die Neruber hatten es ihm angetan, vielleicht auch wegen seiner fünf Jahre im Kampf mit den Ahn'Qiraj. Schließlich beschloss er, sein Leben dem Kampf gegen die untoten Spinnen des Lichkönigs zu widmen, solange, bis er sterben würde.

    Doch Arganzou starb nicht. Während eines wilden Gefechts in den Tunneln Azjol-Nerubs begegnete er einem lebenden Neruber. Seit Jahren hatte er kein Wort mit einem Lebenden gewechselt und nun war es ausgerechnet eine solche Kreatur, die sein Interesse weckte. Der Neruber, ein Flüchtling aus Ahn'Kahet, fand sich eingekreist von einer Horde wilder Anub'ar. Die untoten Neruber Anub'araks kontrollierten seit Arthas' Aufstieg zum Lichkönig das unterirdische Königreich und attackierten jeden lebenden Neruber, den sie fanden. Fasziniert, wie der Spinnenmann seine Gegner in Schach hielt, stürzte sich Arganzou auf die untoten Spinnlinge. Gemeinsam mit dem Neruber gelang es ihm in nur wenigen Minuten die Feinde zu erschlagen.

    Der Neruber, der sich als Entwirrer Kilix vorstellte, bedankte sich mit einer tiefen Verbeugung und äußerte sein Erstaunen darüber, einen Sterblichen, noch dazu einen Ork, in den Tunneln zu treffen. Es wäre zudem noch unglaublicher, dass ihm ohne Vorbehalte geholfen worden sei, wo doch jedes lebende Wesen seit Jahrtausenden vor den Nerubern floh.
    Kilix führte den Schamanen in den folgenden Woche durch jeden Winkel des unterirdischen Reiches und brachte ihm das Wissen seiner alten Rasse bei. Als Arganzou das Ausmaß der Zerstörungen und des Genozids an Kilix' Volk erkannte, fühlte er sich schuldig. Er berichtete dem Neruber, wer für den Aufstieg des Lichkönigs verantwortlich gewesen war und das er einst Teil seiner Armee gewesen war. Zwar erklärten ihn die überlebenden Spinnenmenschen diplomatisch für unschuldig, zumindest zu einem gewissen Grad, doch Arganzou gab sich damit nicht zufrieden. Er schwor sich, dem Übel Ner'zhul endgültig zu stellen und seine vielfache Schuld zu sühnen. Er würde nicht nur die tausenden Opfer der Geißel rächen, sondern auch die Zerstörung seiner Heimat und die Gräueltaten an seinem eigenen Volk.

    Kilix begleitete ihn gerührt – sofern man sein verhaltenes Klicken als Rührung bezeichnen konnte - zurück an die Oberfläche der Drachenöde, als mit einem lauten Knall die Erde erschüttert wurde. Besorgt erklommen die Gefährten die Berge im Norden und beobachteten ein Schauspiel, dass dem Kontinent Nordend neues Leben einhauchen sollte. Mitten aus dem Nichts war eine Stadt aufgetaucht, die plötzlich in der Luft über dem Kristallsangwald schwebte. Arganzou erinnerte sich an die Türme dieser Stadt, die er während der Invasion Lordaerons gesehen hatte. Es war Dalaran, das wie ein Mahnmal an seinen Schwur herteleportiert war und die Ankunft der Helden Azeroths einläutete.

    In wenigen Wochen erfuhr Arganzou von den Neuankömmlingen alles Wissenswerte über die Ereignisse in Draenor, den brennenden Konflikt zwischen der neuen Horde und der Allianz und dem gemeinsamen Ziel beider Fraktionen, den Lichkönig ein für alle mal zu vernichten. Für Arganzou erschien die ganze Situation wie der Wille der Elemente. Hier war ihm eine Möglichkeit geschenkt worden, seinen Schwur tatsächlich zu halten.

    Auf der Suche nach Gefährten, die wahnsinnig genug waren, sich mit einem ehemaligen Hexenmeister des alten Lichkönigs zusammenzutun, durchstreifte er die Städte Azeroths, bis ihm schließlich in Unterstadt ein zusammengewürfelter Haufen über den Weg lief. Ihr Anführer, ein Blutelf in der Rüstung der Helden von Ahn'Qiraj, nannte sich Veneanár. Zwar schreckte Arganzou die Tatsache ab, dass es sich bei ihm um einen Elfen, und damit um einen alten Feind aus dem Zweiten Krieg handelte, doch mit dem Beinamen „Der Wahnsinnige“ vermutete er einen geeigneten Kandidaten für seine Sache gefunden zu haben. Gleichsam vertraute Arganzou auf Veneanárs Fähigkeiten, der mit der silithidischen Rüstung ein untrügliches Zeichen für einen Helden Azeroths und einen Veteran im Kampf mit Kreaturen aller Art trug.

    Arganzou schloss sich dem Elfen und damit Sylvanas Garde an, einer Gilde, die der untoten Hochelfe Sylvanas Windläufer diente. Glücklicherweise überschnitten sich seine Ziele und die der Bansheekönigin, sodass die Garde bald schon nach Nordend aufbrach. Nach vielen Gefahren und Reisen quer durch Nordend konfrontierte Arganzou mit seinen neuen Gefährten schließlich den Lichkönig. Der Kampf war episch gewesen und sein alter Anführer hatte sich im neuen Körper zu einem der mächtigsten Wesen entwickelt, denen er je gegenüber gestanden hatte. Doch letztlich wurde ihm der Tod, den er mannigfaltig gesät hatte, selbst zum Verhängnis. Als Frostgram, die verfluchte, runische Klinge des Lichkönigs, barst und die Seelen der Gefallenen aus ihr herauströmten, war der Sieg gekommen. Zorn-erfüllt rissen die Geister Ner'zhuls alten Geist in Stücke. Damit hatte der alte Schamane seinen Schwur erfüllt und seine Taten endgültig gesühnt. Arthas' Körper dagegen verstarb in den Armen seines Vaters.

    Geschichte:

    Arganzou wurde auf Draenor in den Stormreaver-Clan geboren. In seinerJugend legte er sich häufig mit Grommash Höllschrei an, was ihm gelegentlich Prügel einbrachte.
    Während Sargeras Schergen bereits die Finger nach der Kontrolle der Orks streckten, schloss Arganzou seine schamanistische Ausbildung ab.

    Als Gul'dan die Orks erstmals mit der teuflischen Energie der Hexenmeister konfrontierte, folgte auch Arganzous Lehrmeister Drak'Thul dem Ruf des brennenden Kreuzzugs. Wie viele Orks, brach auch Arganzou als neugeborener Hexenmeister durch das Dunkle Portal und erreichte Azeroth inmitten des Zweiten Krieges, kurz nachdem Orgrim Doomhammer, der damalige Kriegshäuptling der Horde, den Schattenrat zerschlagen hatte. Glücklicherweise war er damit dem Massaker an den Hexenmeistern entgangen.

    Nachdem der Blackrock-Clan mit Hilfe von Zul'jin, dem Anführer der Waldtrolle, und Cho'gall, Gul'dans Schüler, Stromgarde und Khaz'Modan überrollt hatten und Gul'dan durch den Verrat von Garona in Orgrim Doomhammers Dienste gezwungen worden war, folgte Arganzou den Truppen nach Sturmwind. Dort wurde er Zeuge, wie Gul'dan aus den gefallenen Rittern die ersten Todesritter schuf. Von seiner Loyalität überzeugt, gewährte Doomhammer Gul'dan freie Hand, sodass dieser sich auf die Suche nach dem Titan Sargeras machte. Während des Angriffs auf Lordaerons Hauptstadt ließ Gul'dan Doomhammer im Stich. Er beorderte den Schattenhammer-Clan und den Stormreaver-Clan ihn bei seiner Suche auf die Gebrochenen Inseln zu begleiten und stach in See.

    Nach einigen Tagen der Seefahrt erreichten Gul'dan, Drak'Thul und Arganzou mit den Clans die Inseln südlich des Mahlstroms. Gul'dan betrat die Gruft von Sargeras, in der Aegwynn vor Jahren den Körper des dunklen Titanen eingeschlossen hatte, sollte sie aber niemals mehr verlassen. Getrennt von seinem Meister floh Arganzou vor den Dämonen, die aus der Gruft schwärmten und stürtzte sich in die Fluten des Meeres. Nach einiger Zeit erreichte er eine Nachbarinsel und baute sich eine Hütte, nicht wissend, dass Drak'Thul dasselbe Schicksal ereilt hatte.

    18 Jahre später beschloss Arganzou sein Eremitendasein aufzugeben. Lange Jahre hatte er für seine Sünden gebüßt und allein mit der Natur seinen Körper von der verderbten Teufelsenergie gereinigt, die ihn als Hexenmeister bewohnt hatte. Nur auf die Kraft seines erstarkten Schamanismus verlassend, wandelte er über das Meer gen Norden. Nach ein paar Tagen traf er auf eine Insel in der Nähe des Mahlstroms, die von Trollen des Dunkelspeer-Stammes bevölkert wurde. Freundlich nahm ihr Anführer Sen'jin den Schamanen auf, doch die friedliche Zeit hielt nur kurz an. Eine Seehexe der Naga führte eine kleine Murloc Armee auf die Insel und überrannte die überraschten Trolle.

    Es mutete wie Schicksal an, dass Durotans Sohn Thrall, der als neuer Kriegshäuptling die Horde aus den Internierungslagern der Allianz befreit und auf den Weg nach Kalimdor gebracht hatte, just in diesem Moment auf der Insel anlandete. Ausgerechnet der Sohn Durotans, ein Verbündeter Doomhammers, den Arganzou damals zuammen mit dem Stormreaver-Clan im Stich gelassen hatte, sollte nun seine Mitfahrgelegenheit werden. In Sorge um eine Verurteilung als Verräter und ehemaliger Verbündeter des brennenden Kreuzzugs, suchte Arganzou nach einer Möglichkeit unentdeckt zu bleiben. Zwar kannte Thrall ihn nicht persönlich, doch sein Kriegsbruder Grom Höllschrei hätte ihn wegen seiner Eskapaden mit Garrosh auf Draenor sicherlich wiedererkannt. Während die neue Horde unter Thrall mit den Trollen auszog, um die Seehexe zu bekämpfen, schlich Arganzou sich in das Lager der Orks ein und kleidete sich in die typische Robe eines Schamanen. Mit dem Wolfsfell über dem Kopf bewegte er sich unerkannt unter den anderen Schamanen und erreichte letztlich auf Thralls Schiff Kalimdor. Als die Schiffe an der Küste von Durotar zerschellten, wurde Arganzou vom Rest der neuen Horde getrennt.

    Name : Arganzou Sturmbändiger
    Rasse : Ork
    Geburtstag : ???
    Alter : 72
    Geschlecht: Männlich
    Größe : 186 cm
    Gewicht : 134,3 kg
    Augenfarbe : Braun-Grün
    Haarfarbe : Grau


    berufsständischer Status:

    Zugehörigkeit : Sylvanas Garde, Horde
    Ehemalige Zugehörigkeit: Stormreaver Clan
    Beschäftigung: Sturmkommandant, Schamane
    Ehemalige Beschäftigung: Hexenmeister
    Gruppe: -
    Ehemalige Gruppe: Gul'dan, Drek'Thar
    Ausgangsbasis: Burg Schattenfang, Thron der Elemente


    Persönlicher Status:

    Ehelicher Status : Unverheiratet
    Verwandte: Drak'Thul

    Ausrüstung:

    Raika (wörtl.:durch Blitzschlag verursachtes Feuer): Eine kristallene Axt, geformt aus einem Splitter von Oshu'gun. Während seiner Zeit als Hexenmeister unter Gul'dan lud er sie jahrelang mit Netherenergien auf. Nach seiner Abkehr von den dämonischen Künsten verblieb sie in seinem Besitz. Obgleich nun mit der Kraft des Luftelements kombiniert, hat der transparente Grundstoff des "Bergs der Geister" die violette Färbung der Netherenergie angenommen.

    Gōenkaku (wörtlich: majestätische Lohenhülle): Ein Paar glühender Streitkolben, die Arganzou nach seinem Exil auf den Gebrochenen Inseln in den Tiefen des Geschmolzenen Kerns fertigte. Während die Hammerköpfe selbst aus dem Diamanten Oshu'gun geschlagen wurden, füllte der Schamane sie mit der Lava aus Ragnaros' Unterschlupf. Die Schlagseite der Kolben ziert ein Totenschädel.

    Himmelsdonnerornat: Eine dunkle Rüstung mit typischem Kilt. Die gewaltigen Schulterteile verströmen einen ständigen Wind, der es dem Schamanen ermöglicht, leichter einen Einklang mit der Luft zu erreichen. Die Windenergien erleuchten die Augen des Trägers in himmlischem Azur. An der Front des Helmes ist ein blaues Tuch befestigt, dass den Träger vor dem entgegenpeitschenden Winden schützt.


    Aussehen:

    Arganzou besitzt braun-grüne Augen und langes Haar, das er teils zu Zöpfen gebunden hat. Ergraute Strähnen und ein ergrauender Bart zeugen von seinem Alter. Wie die anderen Angehörigen seiner Rasse besitzt er einen massigen Körper und ein leicht buckeliges Kreuz. Sein harter Blick wirkt oft tadelnd.

    Arganzou trägt häufig sein Himmelsdonnerornat und die feurigen Streitkolben Gōenkaku. Seltener trifft man ihn in leichterer Kleidung an.


    Persönlichkeit:

    Arganzou ist mürrisch, eigenbrödlerisch und manchmal lethargisch. Jahre des Exils auf den Gebrochenen Inseln haben ihn hart, der Untergang des Stormreaver Clans heimatlos gemacht. Unbändig wie die Winde hält es ihn selten länger an einem Ort.

    Andere Personen sind ihm in aller Regel gleichgültig, solange sie ihren Wert nicht bewiesen haben. Namen merkt er sich daher nur schlecht. Dennoch schaut er nicht herablassend auf andere, sondern oftmals mehr in der Erwartung sein Gegenüber einschätzen zu können.

    Der Kampf ist sein gewohntes Handwerk. In ständigem Konflikt mit der Allianz, dem Feind der alten Horde, versucht er mit jedem Toten die Schuld des Verrats an der Horde durch seinen Clan wiedergutzumachen und seinen gealterten Körper zugleich nicht rosten zu lassen.

    Arganzou ist intelligent und erfuhr durch sein Eremitentum am eigenen Leib, wie die frühen Orks auf Draenor lebten. Mit seiner Rückkehr auf die Kontinente wandelte er sich zum standhaftem Pragmatiker, der nicht vor dem Tod und dem Töten zurückschreckt.

    Als Schamane und ehemaliger Hexenmeister steht er den arkanen Künsten skeptisch gegenüber. Er vertraut und ehrt seine Ahnen. Nicht zuletzt schätzt er die Orks der alten Horde, allen voran jene, die sich aus der Gewalt der brennenden Legion selbst befreit haben.

    "Ihr müsst uns nichts sagen, Assimya.", sagte Arganzou und drehte sich wieder zum Portal. "Wenn Medivh uns tatsächlich nach Tirisfal bringen möchte, dann sollten wir ihm folgen. Ich traue ihm zwar nicht, allein schon wegen seiner Rolle im Zweiten Krieg, aber ich weiß, das er seine Taten gesühnt hat. Außerdem...", er schüttelte Veneanár leicht, "...haben wir auch vor Medivhs Vision schon ein eindeutiges Ziel gehabt."

    Damit trat er durch das Portal nach Unterstadt, auf dessen anderer Seite er in einer Pfütze aus grünem Schleim landete. Das Portal war wohl nicht so ganz exakt gestellt gewesen...
    Sich den Schleim vom Schuh kratzend, wartete er auf die anderen.

    Arganzou, der sich den für ihn überaus leichten Elfen über die Schulter geworfen hatte, stockte bei der Stimme in seinem Kopf. Stimmen aus dem Nirgendwo kannte er zwar, aber nicht eine solche. Sie war weder mit dem dämonischen Flüstern des Nethers, noch mit dem Säuseln der Luft oder dem Brummen der Erde vergleichbar. Diese Stimme war eine menschliche gewesen.

    Hinzu kam die Gestalt des Wesens und die Vision, die ihm erschienen war. "He, Magier.", knurrte er in Richtung Assimya und Jaina. "Gibt es die Wächter von Tirisfal noch?"
    Er hatte eine vage Ahnung, was, oder besser wer, der versammelten Garde gerade erschienen war.

    Araganzou grunzte. Die schemenhafte Gestalt neben Veneanár waberte um seine Gestalt. Leises Säuseln ging von ihm aus.
    "Das schmeckt mir ganz und gar nicht. Das riecht...", er hielt kurz inne und überlegte. "Nein, das stinkt geradezu nach Verdammnis." Er schaute in die Runde und betrachtete die Anwesenden.
    "Magier und Paladine...dabei hätte ich wenigstens von einem von euch erwartet, einen simplen Exorzismus durchführen zu können. Lasst mal einen alten Schamanen nach dieser...diesem...", er suchte nach dem passenden Wort. "Diesem Etwas sehen."

    Er trat an Veneanár heran und legte die Hand in den ätherischen Nebel. Kleine grünliche Blitze zuckten zwischen seinen Fingerspitzen in dem Nebel hin und her, dann gab es einen kleinen Knall und Funken sprühten. Araganzou riss seine Hand zurück und stolperte rückwärts. "Bomben und Boliden! Das ist keine gewöhnliche teuflische Energie!", fauchte er und drehte sich zu Jaina herum.
    "Splitter des Wahnsinns sagt ihr? Was hat es damit auf sich?", fragte er in der Erwartung eine Erklärung.

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    Titel: Ao no Exorcist

    Alternativer Titel/Synonym: The Blue Exorcist

    Autor: Katou Kazue

    Zeichner: Katou Kazue

    Erscheinungsjahr: 2009

    Status: Ongoing

    Genre: Action, Fantasy, Shounen, Supernatural

    Kapitel (Stand: 08.02.2012): 32

    Rhythmus: Monatlich

    Erhältlich in: Englisch (Viz Media), Japanisch (Jump Comics SQ), Deutsch (Kaze, ab März 2012)

    Die Geschichte:
    Unserer Welt besteht aus zwei Dimensionen, Assiah und Gehenna. Die Welt der Menschen, Assiah, und die Welt der Dämonen, Gehenna, existieren nebeneinander und sind voneinander getrennt. Doch gelingt es Dämonen von Zeit zu Zeit, von Menschen und Dingen aus Assiah besitzt zu ergreifen. Satan, der Gott der Dämonen, trachtet danach in Assiah einzufallen, doch als mächtigster Dämon von Gehenna findet er kein Gefäß, das er besetzen kann. Es fehlt einfach ein Mensch, der die gewaltige Kraft Satans ertragen kann, ohne dabei zu sterben. Aus diesem Grund erdachte er sich einen perfiden Plan. Er zeugt seinen eigenen Sohn, Rin Okumura, der zu einem starken Gefäß für ihn heranwachsen soll. Doch Rin, aufgewachsen in der Obhut eines Kirchenmannes und Exorzisten, stellt sich gegen seinen wahren Vater. Mit dem Wunsch selber Exorzist zu werden, meldet er sich als Anwärter an einer Schule für Exorzisten...

    Zeichnungen:
    Katou Kazue zeichnet seine Charaktere detailgetreu und lebendig. Vor allem die kleinen Accessoires fallen dem Leser unmittelbar ins Auge. Zudem spiegeln die Charaktere gut ihr Inneres wieder. Katou Kazue versteht es, die Psyche seiner Charaktere auch in seinen Zeichnungen wiederzugeben. Vor allem im Falle von den besessenen Personen, springt einem die dämonenhafte Präsenz regelrecht entgegen.
    Die Action ist toll gezeichnet und wirkt sehr dynamisch. Besonders die Schatteneffekte erinnern an das frühe Bleach. Neben der Action halten aber auch die lustigen Szenen das Niveau zeichnerisch und wirken daher nicht deplatziert. Comic Relief wird als Stilmittel gerne von Kazue eingesetzt, um die sonst eher dramatische Geschichte zu entlasten.
    Über die Hintergründe sei gesagt, dass sie zunächst ein wenig leer wirken. Faktisch unterstützen sie damit aber den Fokus auf die Charaktere, wodurch man diesem Stil durchaus etwas Positives abgewinnen kann. In den entscheidenden Momenten ist der Hintergrund aber durchaus vielfältig und bunt.
    Die Paneleinteilung ist gelungen und stimmig.
    Trotz des jungen Alters des Mangas, wirkt er wenig grafisch bearbeitet und behält daher den Charme von Handzeichnungen.

    Charakterdesign:
    Die Charaktere sind vielfältig. Die überschaubare Gruppe an Exorzistenanwärtern vereint viele Charaktertypen, vom schüchternen Mädchen bis zum verschwiegenen Typen. Natürlich stehen vor allem die beiden Brüder Rin und Yukio im Vordergrund, die als Protagonisten agieren. Auch wenn Yukio zunächst als wenig liebenswerter Charakter erscheint, so liegt dies letztlich an seinem verhaltenen Charakter, der sich im Zwiespalt befindet. Rin dagegen ist der liebenswerte Protagonist, der das Schicksal des tragischen Helden zu kompensieren versucht. Natürlich hat er als Sohn Satans nicht nur das Misstrauen des Vatikans, sondern auch das seiner Mitschüler zu verkraften.
    Besonders gelungen erscheinen mir aber die undurchsichtigen dämonischen Charaktere, allen voran Mephisto, ein Dämon, der scheinbar die Seiten gewechselt hat. Man bleibt gespannt, wie sich die Geschichte besonders hier noch vertiefen mag.

    Universum:
    Das Universum ist wenig „außerirdisch“, um es mal bildlich zu sagen. Tatsächlich scheint die Geschichte in der realen Welt zu spielen. Gehenna ist nur ein jüdischer Name für Hölle und über Satan brauche ich wohl kein Wort verlieren. Interessant sind dagegen die Exorzisten, die als Hauptabteilung dem Vatikan unterstehen. Später erscheint dann die japanische Abteilung, die in Form typischer Onmyoji auftreten. Die Idee geheimer Exorzistenschulen ist ebenfalls toll und erinnert im Lehrplan zuweilen an Harry Potter.
    Die Dämonen treten in aller Regel nur in der Form von Menschen auf und lassen sich daher in eigener Form schlecht beurteilen. Was man aber zu sehen bekommt, fasziniert.
    Insgesamt ist das Universum stimmig und gut ausgearbeitet, ohne sich dabei zu sehr zu begrenzen. Auch hier darf man gespannt sein, was sich Kazue noch alles ausdenkt.

    Bewertung:
    Ao no Exorcist gehört in die Kategorie der Manga, die sich besonders durch ihr „Storytelling“ auszeichnen. Die Geschichte ist wirklich fesselnd, manchmal tragisch, manchmal witzig. Man fühlt mit den Charakteren mit, nicht zuletzt durch die ausdrucksstarken Zeichnungen. Dank des monatlichen Erscheinens hat jedes Kapitel zwischen 30-50 Seiten, was dem Manga auch sehr gut tut, da ein 20-Seiten Kapitel wohl nicht ausreichen würde, die komplexen Zusammenhänge zur Genüge auszuformulieren.
    Letztlich ist die Geschichte für beiderlei Geschlecht ansprechend, verschreibt sich aber in seiner Tragik eher den älteren Lesern des üblichen Manga-Klientels (16+). Daher ist er auch weniger actionlastig als viele andere Shounen-Mangas.

    Anime:

    Studio: A-1 Pictures

    Erscheinungsjahr: 2011

    Status: Abgeschlossen

    Episoden (Stand: 02.12.2012): 25 + OVA

    Bewertung:
    Wer den Manga liest, wird in der ersten Folge bereits überrascht. Der Anime folgt nur in seinen Grundzügen dem ersten größeren Storykomplex. Überraschend ist dies, weil der Anime es sicherlich nicht nötig gehabt hätte, die dichte Geschichte des Mangas um eigene Elemente zu erweitern. Ich schiebe dies zunächst mal auf die Tatsache, dass der Anime bereits abgeschlossen ist und man sich bei Studio A-1 Pictures wohl nur zu einer Staffel durchringen konnte. Daher wollte man die Geschichte wohl mit eigenen Mitteln abrunden und dann abschließen. Es bleibt abzuwarten, ob man sich nach genügend Vorlauf zu einer weiteren Staffel hinreißen lässt, oder gar die ganzen Serie irgendwann nochmal animiert, Wert wäre sie es allemal.
    Grafisch hält der Anime mit dem Manga durchaus mit und überzeugt sowohl in dramatischen, wie auch actionreichen Szenen durch flüssiges Design und ansprechende Effekte.

    Die Synchronsprecher überzeugen in ihrer Arbeit. Hervorzuheben sind vor allem Nobuhiko Okamoto als Rin Okumura und der geniale Kazuya Nakai als Ryuji Suguro.

    Der Soundtrack ist in Ordnung und unterstützt die Serie. Grundsätzlich besteht er aus ein paar rockigen Tracks, ein paar klassischen Stücken und einigen Songs, die sich nicht so recht einem bestimmten Genre zuordnen lassen wollen. Sawano Hiroyuki stellt den Großteil der Tracks. Die Songs, die Gesang beinhalten, werden von Kobayashi Mika gesungen.

    [video]

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    Interessierte können den Manga ab März in Deutschland erwerben, auch der Anime wird von Kaze hier herausgebracht werden.

    Wer den Manga online lesen möchte, sei auf http://www.mangareader.net/406/ao-no-exorcist.html verwiesen.

    Bei weitere Fragen stehe ich natürlich zur Verfügung.

    [video]http://www.youtube.com/watch?v=7-dw0SzwGK8[/video]
    Titel: Bleach

    Alternativer Titel/Synonym: /

    Autor: Tite Kubo

    Zeichner: Tite Kubo

    Erscheinungsjahr: 2001

    Status: Ongoing

    Genre: Action, Comedy, Drama, Fantasy, Shounen, Super Power, Supernatural

    Kapitel (Stand: 19.03.2012): 484

    Rhythmus: Wöchentlich

    Erhältlich in: Deutsch (Tokyopop), Englisch (Viz Media), Japanisch (Shueisha/Weekly Shonen Jump)

    Die Geschichte:
    Ichigo Kurosaki konnte schon immer Geister sehen, was sein Leben aber nicht so sehr beeinflusst hat, wie die Begegnung mit Rukia Kuchiki, einer Shinigami (wörtl. Todesgott) und ein Mitglied der mysteriösen „Soul Society“. Während eines Angriffs durch einen Hollow, ein böser Geist, der menschliche Seelen und Menschen mit besonderer seelischer Stärke jagt, verleiht Rukia Ichigo ihre Fähigkeiten. Mit den Kräften eines Shinigami ausgestattet, gelingt es Ichigo seine Familie und sich selbst vor dem Hollow zu schützen. Zu seiner Überraschung hat Ichigo neben Rukias Kräften auch ihre Aufgabe bekommen, seine Heimatstadt vor weiteren Übergriffen durch Hollows zu bewahren und verlorenen Seelen den Weg in den Himmel, also die Soul Society, zu weisen. Doch dies ist nur der Anfang, denn Rukia ist nicht die einzige Shinigami...

    Zeichnungen:
    Was Bleach wirklich besonders macht ist Tite Kubos Fähigkeit Charaktere lebendig und realistisch zu zeichen. Vergleicht man Bleach mit anderen Mangas desselben Genres, so findet man selten einen derart tiefen Ausdruck in Mimik und Gestik.
    Wer den ersten Band neben den neuesten hält, wird allerdings stark überrascht. In den Jahren seit dem Erscheinen des ersten Kapitels hat sich Tite Kubo stark weiterentwickelt. So sind die Figuren anfangs noch etwas kantiger gezeichnet (wenngleich Kleidung und Schattierung bereits außerordentlich gut sind), besitzen aber in aktuellen Kapiteln eine Feinheit, wie selten erlebt.
    Die Paneleinteilung wird manchmal kritisiert, da sie nach der Meinung weniger zu „leer“ erscheinen. Ich hingegen empfinde dies mehr als angenehm. Anders als in anderen Mangas weiß man, was man sieht, und gleichzeitig besitzt Tite Kubo das Talent, Panels einzubauen, die vielfach interpretierbar sind.

    Charakterdesign:
    Wie bereits angesprochen, zeichnen sich die Charaktere durch ihre Realitätsnähe aus. Sie wirken dynamisch, lebhaft und keiner der vielen (und damit meine ich sehr viele [bedeutende Charaktere in Zahlen: ca.130] Charaktere wirkt wie eine Kopie. Neben dem tiefen Gespür für Kleidung und anderen äußerlichen Feinheiten, zeigt Tite Kubo auch schriftstellerisch, wie wichtig ihm seine Charaktere sind. Zu den meisten Charakteren lassen sich Seiten schreiben, sowohl was ihren Charakter und ihr Aussehen, als auch ihre Beziehungen zueinander betrifft. Auch darin liegt die Stärke von Bleach: Die Vielfalt der Charaktere und ihr Miteinander!

    Universum:
    Die Geschichte von Bleach startet wie viele andere Shounen Mangas auch: Ein Teenager mit besonderen Fähigkeiten. Danach entwickelt es sich jedoch nach den ersten paar Kapiteln zu einer Story, die süchtig macht, denn das Universum von Bleach ist groß.
    Grundsätzlich lässt sich das Setting von Bleach mit modernen Fantasyromanen vergleichen. Während der erste Teil noch in der Welt der Menschen, einem idyllischen tokioter Stadtteil namens Karakura, spielt, wechselt das Geschehen im zweiten Teil in die mysteriöse Soul Society. Als christlich geprägte Europäer verstünden wir die Soul Society wohl als Jenseits bzw. Himmel. Es ist der Ort, an dem die Seelen der Verstorbenen leben. Doch die Soul Society ist viel mehr als das. Es ist eine feudale Gesellschaft im Stile des mittelalterlichen Japans und besteht nur aus einer einzigen gigantischen Stadt namens Rukongai. Regiert wird dieser Ort durch eine militärisch organisierte Gruppe von Seelen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten: den Shinigami. Wie Samurai tragen die Shinigami der Gotei 13 (so der Name der Regierung) schwarze Roben und Katana, denen besondere Fähigkeiten innewohnen.
    Schnell wird dem Leser klar, dass die Soul Society kein Himmel ist und die Shinigami keine Engel.
    Neben der Welt der Menschen und der Soul Society existiert noch eine weitere Ebene, die von Bedeutung ist. Es ist Hueco Mundo, die trostlose Welt der Hollows, jener monsterartigen Wesen, die starke Seelen verspeisen und sich davon ernähren.
    Alles in allem lässt sich Bleachs Universum nur schwer in wenigen Worten zusammenfassen. Die Welt ist einfach so gigantisch und vielseitig, dass es einem schlichtweg nicht möglich ist.

    Bewertung:
    Bleach ist ein Manga, der Vertretern aller Altersklassen und beiderlei Geschlechts gefällt, sicherlich aber kein Seinen-Manga ist. Spätestens nach dem 10-jährigen Jubiläum in diesem Jahr ist klar, dass Bleach keine Eintagsfliege ist. Der Erfolg des Titels überrascht daher ebenso wenig. Bleach zeichnet sich durch sein besonderes Design, tiefe Charakter und das große Universum aus. Eine packende Geschichte lässt den Leser regelmäßig mitfiebern, miträtseln und mithoffen.
    Wer sich entscheidet, den Manga lesen zu wollen, der sollte allerdings Ausdauer mitbringen. Die über 470 Kapitel lassen sich nicht mal ebenso herunterlesen. Schafft man aber erstmal den Einstieg, so wird man mit einem Produkt belohnt, das mit Recht in den monatlichen Top 10 der japanischen Mangaverkäufe erscheint.

    Anime:

    Studio: Studio Pierrot

    Erscheinungsjahr: 2005

    Status: Abgeschlossen

    Episoden: 366

    Rhythmus: Wöchentlich

    Bewertung:

    Auch Bleachs Anime kann sich sehen lassen. Mit über 366 Folgen ist Bleach ein langer, aber nicht überlanger Titel.
    Die Qualität der Zeichnungen ist gut, in manchen Folgen grandios. Studio Pierrot versteht es besonders, die Kämpfe stark zu zeichnen. Hin und wieder sind aber auch eher lieblos gemachte Folgen dabei, über die man aber hinwegsehen kann.

    Die Auswahl der Synchronsprecher ist mehr als gelungen. Mit Masakazu Morita als Ichigo Kurosaki und Shou Hayami als Aizen Sousuke sind zwei wahnsinnig gute Sprecher gecastet worden. Der Rest ist ebenfalls überragend bis sehr gut. Bedenkt man die Masse an Charakteren, so ist es erstaunlich, dass dem Anime noch nicht die Sprecher ausgegangen sind.

    Der Soundtrack (mittlerweile 4 Volumes + 3 Filmvolumes) wurde von Sagisu Shirou produziert. Der 2010 mit dem Tokyo Anime Award für die beste Musik ausgezeichnete Komponist hat neben Bleach auch den Soundtrack zu Hideaki Annos Serie Neon Genesis Evangelion geschrieben. Der Soundtrack ist vielfältig und passt sich dem jeweiligen Thema der Serie bestens an. Besonders die spanisch anmutenden Tracks des dritten Volumes gehen ins Ohr. Darüber hinaus gibt es Rock, Jazz und klassische Filmmusik.
    Beispiele:
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    Der einzige Nachteil des Animes sind seine Filler-Episoden (eine Krankheit, die Bleach sich mit anderen Anime-Adaptionen leider teilt). Trotzdem muss man sagen, dass, außer der ersten Filler-Story, die meisten zumindest hin und wieder unterhaltsam sind. Besonders die letzte Filler-Geschichte konnte mit besonderer grafischer Pracht über die maue Story hinwegen schauen lassen.

    Am 27.03.2012 wurde der Bleach Anime mit 366 Folgen beendet. Ob die letzte Arc des Mangas je verfilmt wird, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, wahrscheinlich ist dies aber schon, bedenkt man ähnliche Fälle (Inuyasha, Fullmetal Alchemist, Hellsing).

    Neben der Serien sind bisher vier Bleach Filme produziert worden. Insbesondere der vierte und momentan aktuellste Film ist sehenswert.


    Bleach ist in Deutschland bis zum 50. Band erhältlich und wird von Tokyopop herausgebracht. Der Anime ist leider nur bis zur 20ten Folge erhältlich, die Filme erscheinen dafür allerdings auf Blu-Ray.

    Die Kapitel sind samt und sonders in Englisch auch auf folgender homepage lesbar: http://www.mangatoyou.com/Bleach/
    Wer sich noch tiefergehend informieren will, kann dies gerne auf der sehr umfangreichen Bleach wiki tun: http://bleach.wikia.com/wiki/Bleach_Wiki

    Wer noch Fragen hat, kann sich natürlich auch an mich wenden!

    Mit einem Knurren quittierte Arganzou die Order zur Entspannung und hob abwehrend die Hand: "Nicht für mich, danke! Ich erhole mich auf dem Schlachtfeld.", erklärte er. Dann verstaute er seinen Streitkolben und betrachtete die zwei neuen Ankömmlinge.
    "Ich weiß nicht, was ihr hier zu suchen habt, Prachtmeer. Solltet ihr nicht lieber ein Heer der Kul'Tiras zum Angriff auf Tol Barad oder die Echo Inseln leiten?"

    Jaina betrachtete den Ork gehobeneren Alters mit den sanften Augen einer Verteranin des dritten Krieges. Ohne etwas zu sagen, verstand Arganzou, was sie ihm auf eine solche Anschuldigung geantwortet hätte.
    "Schaut mich nicht so an, Prachtmeer. Ihr mögt eine Freundin von Thrall sein, aber ihr seid kein Teil der Horde. Außerdem ist Thrall nicht länger der Kriegshäuptling. Ich habe die Gräueltaten eures Vaters nicht vergessen.", fuhr er sie harsch an.