(( Nach einigem Grübeln habe ich mich doch dazu entschieden eine kleine Sammlung an Geschichten hier niederzuschreiben. Es handelt sich dabei um ein doch eher älteres Werk meinerseits und beinhaltet einige Facetten, Eigenschaften und Erlebnisse (die vorrangig im RP mit Anderen ausgespielt wurden) von zweien meiner Charaktere.
Nicht wundern, es sind nur Kurzgeschichten und Abschnitte aus dem Erlebten..oftmals aus der Sicht verschiedenster Personen/Hirngespinste. ))
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Der Tag der Lügen
Seltsame Stille beherrscht das Brachland, während das Zwielicht der nahen Dämmerung ein mattes Tuch über das Land ausbreitet.
Hoch aufragende Felsen verfärben sich zusehends dunkelrot, nachdem sie zuvor in den Farben geschmolzenen Goldes prachtvoll schimmerten.
Kratzende, schlürfende Geräusche durchbrechen die gar ehrfürchtige aber auch beängstigende Stille.
Von gehetzten, schweren Hufen herrührend, suchen sie sich ihren Weg über verlassene Straßen und Wege.
Groß und kräftig von Gestalt, bedeckt von dichtem, pechschwarzem Fell erfüllt mich der Anblick des Tauren mit Freude.
Stattlich ist sein Auftreten...kraftvoll ist er herangewachsen und doch recht kühl in seinem Auftreten.
Ganz im Gegenteil zu diesem Jungtier, das ich vor dreißig Wintern aus den toten Pranken seiner Mutter riss welche sich schützend über ihn geworfen hatte.
Es war kein Mitleid, das mich dazu trieb.
Auch hätte er mir zu dieser Zeit wenig als Versuchsobjekt genutzt.
Interesse, Neugierde war es vielleicht...
Ich weiß es nicht mehr genau.
Dieses schwächelnde Gedächtnis kann manchmal eine Belastung sein.
Mein Seufzen erklingt wie das röcheln eines kranken Tieres, als ich mich wieder humpelnd in Bewegung setze, dem Gehörnten folgend.
Felsen und reichlich Gestrüpp bieten mir Schutz vor seinen Blicken, die er immer wieder unruhig umherwandern lässt.
Ob er meine Anwesenheit spüren kann?
Das Siegel das seine Gaben im Zaum hält ist noch aktiv, das spüre ich.
Der Groll den er gegen die Druiden seiner Art hegt, die von mir eingepflanzte Erinnerung das er ausgesetzt worden wäre...all dies erheitert mich.
Nur kurz halte ich inne und lass das Schaudern der boshaften Freude und Erregung verklingen als derartige Gedanken mich überkommen.
Ein Glück haben sich auch seine Schritte verlangsamt und ihn zur Hütte dieses elendigen Weibs geführt.
Auch sie wird ihm wieder das Herz brechen und mich diesen süßlichen Schmerz schmecken lassen, dafür werde ich schon Sorge tragen.
Vorfreudig blecke ich mir über die faltigen Lippen und zucke zusammen als ich hinter mir lautlose Schritte , bösartiges Kichern, dieses Wispern wieder wahrnehme.Laute die aus den greifbaren, formlosen Schatten einer Felsspalte an mein Ohr dringen.
"Ja ich weiß es ist an der Zeit sich um wichtigere Dinge zu kümmern..."
Und obwohl ich weiß das die folgenden Worte sie verärgern würge ich sie gepresst hervor:
"Du wirst ihn nicht anrühren!"
...