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Patch 10.0.7 ist weitaus mehr, als die meisten gedacht haben. Zumindest WoW-Dämon Cortyn ist hellauf begeistert und sieht darin die Zukunft von Azeroth.
Es ist zwar erst ein Tag seit dem Release von Patch 10.0.7 vergangen, aber ich glaube, mir jetzt schon einen ganz guten Eindruck von den Inhalten gemacht zu haben und möchte die Entwickler einfach mal ganz dreist und direkt loben.
Denn Patch 10.0.7 von World of Warcraft ist wohl deutlich mehr, als man sich erhoffen konnte.
Der Patch 10.0.7 ist eigentlich nur ein kleiner Patch und doch kann er vom Inhalt her ganz locker mit den großen Patches vorangegangener Erweiterungen mithalten:
- Eine neu zugängliche Insel, randvoll mit Schätzen, Rarespawns, Story-Quests und einem wöchentlichen Erkundungsabenteuer.
- Eine neue Ruffraktion der Furbolgs.
- Ein neues „Ring“-System mit vielen austauschbaren, interessanten Sockeln.
- Ein paar neue Story-Quests rund um Baine, die Menschen und Orcs.
- Einige versteckte Neuerungen, wie alte Rüstungssets aus Vanilla (Zul’Gurub), die lange nicht mehr erhältlich waren.
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Besonders die seltenen Feinde auf der Insel will ich hier hervorheben. Die fühlen sich nicht nach den typischen „08/15“-Raremobs an, die nur eine einzige Fähigkeit haben, sondern sind überwiegend kleine Bosskämpfe, bei denen man zumindest als Nicht-Tank den Fähigkeiten ausweichen muss, wenn man nicht zeitnah ins Gras beißen will. Ein paar Beispiele:
- Eine Titanenwächterin beschwört gelegentlich schützende Drohnen, die einen Zauber wirken. Wird dieser Zauber nicht unterbrochen oder die Drohne schnell betäubt, dann schleudert die Drohne den jeweils ausgewählten Spieler 100 Meter weit weg ins Wasser. Passiert das allen Spielern, endet der Kampf und der Mob resettet.
- Ein Drachenzähmer tritt mit seinem Drachen an, der sich im Kreis dreht und verschiedene Effekte zaubert. Gleichzeitig muss man aber auch noch unterschiedlichen Attacken des Zähmers ausweichen und Flächen gut ablegen, um nicht zwangsweise in den nächsten Feueratem zu laufen.
- Eine Naga verwandelt alle Spieler in kleine, wehrlose Krabben. Die Krabben verursachen quasi keinen Schaden – können aber kleine Totems angreifen, die den Zauber der Naga aufrechterhalten und so die Verwandlung beenden.
Im direkten Vergleich mit Shadowlands ist der Unterschied einfach krass. Da gab es in Korthia zwar auch Mobs mit besonderen Fähigkeiten, aber das war nur vereinzelt und fühlte sich trist und langweiliger an als auf der Verbotenen Insel. Denkt man noch weiter zurück und vergleicht 10.0.7 mit dem legendär-schlechten “Selfie-Patch” aus Warlords of Draenor, dann hat sich das Entwickler-Team und die Pläne für WoW stark weiterentwickelt.
Das zweite Highlight sind die Zskeragewölbe. Obwohl das ein wöchentliches Abenteuer ist, bei dem man rund 30 Türen öffnen muss, bevor man auf die nächste Woche wartet, bin ich davon ziemlich beeindruckt.
Denn die Gewölbe sind voller kleiner Rätsel, die jetzt nicht unsagbar schwer sind, aber aufmerksame Spielerinnen und Spieler belohnen. Wenn etwa eine Kammer komplett zugefroren ist, muss man aus einem zweiten Raum eine leere Phiole holen und in einem dritten Raum diese mit „flüssigem Feuer“ füllen, um den gefrorenen Raum aufzutauen.
Diese kleinen Kombinationsrätsel sind nicht allzu komplex, aber geben doch immer wieder das positive Gefühl, wenn man einen neuen Schatz geöffnet und ein weiteres Rätsel abgeschlossen hat. Es winken Spielzeuge, Haustiere, Crafting-Materialien, Gold und natürlich Steine für den Onyxsockelring.
Da das Layout der Gewölbe sich von Charakter zu Charakter unterscheidet, dauert es sogar eine ganze Weile, bis man wirklich alles gesehen hat.
Zumindest meine Gilde hatte viel Spaß am Gewölbe, denn es fühlte sich nach neuem, unverbrauchtem Content an, der ganz ohne Zwang besteht und einfach da ist, wenn man darauf Lust hat.
Mehr „Warcraft“ als ganz Shadowlands zusammen
Wie auch der YouTuber Bellular es beschreibt: Der ganze Patch fühlt sich nach schönem, klassischen Warcraft an. Nicht nur gibt es Begegnungen mit alten Charakteren, die man seit Warcraft III nicht mehr gesehen hat, sondern die Questreihen sind auch richtig interessant.
Egal ob man mit Baine Bluthuf in Ohn’ahra unterwegs ist, auf der Verbotenen Insel die Geschichte der Dracthyr erforscht oder im Azurblauen Gebirge versucht, die Sprache der Furbolgs zu erlenen – all das hat einen klassischen Warcraft-Charme, den man gerade in Shadowlands vermisst hat.
Klar muss man sich noch an die Dracthyr gewöhnen, doch der Patch hilft ungemein dabei, sie im “gewohnten” Anblick von Azeroth zu verankern.
Die Dialoge sind stimmig, die Emotionen passend – die Questreihe ist gelungen.
Und das Beste daran: Nichts davon ist verpflichtend. Ihr habt keine Lust, Rare-Mobs zu farmen um Schlüssel für die Kammer zu grinden? Okay, dann macht das einfach nicht. Ihr könnt auch einfach Schätze sammeln, die ebenfalls Schlüssel enthalten. Oder ihr tut auch das nicht. Der Ring ist nett, aber wer starke Ringe aus dem mythischen Raid oder hohen M+ hat, der hat bereits eine solide Alternative.
Story-Quests sind nicht so euer Ding und ihr findet das langweilig? Kein Problem, das Ganze dient nur als Vorgeschichte und Erklärung der Motivation einiger Charaktere, die dann im nächsten Update wichtig werden.
Es gibt Kritik, aber die ist klein
Natürlich gibt es auch Kritik. Immerhin ist die Verbotene Insel „technisch gesehen“ kein wirklich neues Gebiet, diente sie doch schon als Startgebiet der Dracthyr. Brummelige WoW-Fans könnten also anmerken, dass man hier nur „Recycling“ betrieben hat. Ein wenig nüchterner betrachtet dürfte allerdings klar sein, dass dieses „Recycling“ von Anfang an geplant war.
Denn als die Verbotene Insel noch ein reines Startgebiet war, kam man nicht drumherum zu denken: Das ist hier aber schon alles sehr groß, dafür dass hier so wenig zu tun ist.
Das Startgebiet der Dracthyr wurde von vornherein so entwickelt, dass es sich wiederverwerten lässt und dabei noch eine solide Größe aufweist, um auch mit der Fähigkeit des Drachenreitens noch genug Spielraum zu bieten.
Der zweite Kritikpunkt sind eine Handvoll Bugs, die vor allem am Launchtag aufgefallen sind. Wenn bei einer Event-Kiste der notwendige Auslöser erst mit 5 Minuten Verzögerung erscheint oder ein Rare-Mob alle Spieler für 10 Minuten in wehrlose Krabben verwandelt, ohne dass die wie vorgesehen den Effekt abbrechen können, dann nervt das natürlich. Aber das sind Kleinigkeiten, über die man auch noch lachen kann, wenn es denn passiert und die halbe Gilde plötzlich einen Krabbentanz aufführt.
Da bin ich zuversichtlich, dass diese „Patch-Day-Fehler“ mit dem nächsten Hotfix beseitigt sind.
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Blizzard hatte große Ziele – und hält sie ein
Blizzard hatte sich kurz nach dem Launch von Dragonflight ein sehr enges Korsett für den Release von neuen Inhalten gesteckt. 6 Patches sollten es in diesem Jahr sein, wobei 4 davon kleiner ausfallen und 2 größer sind und jeweils eine neue Saison mit sich bringen. Doch wenn Blizzard das aktuelle Niveau allein für die „kleinen“ Patches hält, dann dürften langjährige WoW-Fans kaum wissen, wo ihnen der Kopf steht.
Wenn alles so weitergeht, wird 2023 wohl das erste Jahr seit langer, langer Zeit in denen eine Content-Dürre schlicht nicht vorkommt. Klar werden manche schneller und andere langsamer durch die Inhalte kommen, aber die großen Durststrecken von vier, fünf oder gar sechs Monaten ganz ohne neue Inhalte scheinen schlicht und ergreifend der Vergangenheit anzugehören.
Wie viele andere war auch ich vor dem Launch von Dragonflight skeptisch, ob Blizzard und World of Warcraft im Speziellen es „noch draufhaben“. Inzwischen bin ich mir sicher: Ja. Sie können, wenn sie wollen. Und gerade wollen sie ganz offenbar.
Aktuell liefert World of Warcraft einfach ab und das auf einem sehr hohen Niveau. Der Patch wirkt wie der perfekte Prolog zum nächsten Update 10.1, arbeitet die wichtigsten Charaktere stärker heraus und beginnt die Storys, die nach dem Raid „Gewölbe der Inkarnationen“ spielen.
Wenn ihr WoW mal wieder eine Chance geben wollt, dann ist jetzt ein guter Einstiegspunkt – auch, weil es in den nächsten Wochen dicke Beute regnet, mit der ihr schnell zu Freunden und Gilde aufschließen könnt.
Der Beitrag WoW: Patch 10.0.7 ist mehr Warcraft als ganz Shadowlands zusammen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.