Blut und Tränen

  • Als die junge Blutelfe am hinteren Tor von Orgrimmar ankam war es schon fast Nacht. Die Orkwache musterte das zierliche Elfenmädchen welches einen knöchernen Langbogen bei sich führte.
    "Wohin Kleine? Es ist gleich Torschluss" raunzte er sie unhöflich an. "Ich möchte… zum Quartier der Garde Sylvanas." erwiderte sie nach kurzem Zögern.
    Das dies nur der halben Wahrheit entsprach, spielte jetzt keine Rolle. "Hm, neue Rekrutin, was?" die Wache grinste, "die werden euch schön schleifen!".
    Eriassa hörte nicht weiter zu, schulterte ihren Bogen und ging die lange Straße hinunter, sie war müde und hungrig. Gold hatte sie keines, betteln kam nicht in Frage!
    Ihr Ziel war das Hauptquartier der Garde. Dort würde sie ihn finden, Hauptmann Schattenjäger. Sie wusste noch nicht genau wie sie an ihn herankommen sollte, wusste ja nicht einmal genau wie er aussah. Sie musste unbedingt seine Aufmerksamkeit erregen, mit ihm sprechen.

    Sie kam am Gebäude des Hauptquartiers an, ein mächtiger Taure hielt am Eingang Wache. Beidseitig am Eingang flatterten Banner mit dem Wappen der Garde im Abendwind.
    Sie schlich sich an der Wache vorbei. Hinter dem Gebäude stand ein großes Regenfass, gierig trank sie etwas. Sie holte das letzte Stück Trockenfleisch aus der Tasche und schlang es in sich hinein.
    Müde rollte sie sich zusammen, eine Hand am Bogen fiel sie in einen unruhigen Schlummer, morgen würde sie ihn treffen….morgen…


    Als sie am Morgen erwachte, sah sie wie sich die Rekruten vor dem Eingang sammelten. Eriassa klopfte den Staub von ihrer ledernen Waldläuferkluft nahm ihren Langbogen und schmuggelte sich in die Reihe, als würde sie dazugehören.


    Es war ein heißer Tag in Orgrimmar. Die Sonne stand fast am Zenit, nur selten fegte ein Lüftchen über den Staubigen Übungsplatz der Garde, der gesäumt war von großen hölzernen Trainingsatrappen.


    Ein gutes Dutzend neuer Rekruten waren angetreten, der Großteil waren Blutelfen, zwei Verlassene standen etwas abseits. "Wo kommst du her?", tuschelte ein junger Elf mit seiner hübschen Nachbarin, die wie zufällig plötzlich neben ihm stand.
    Eriassa, selbst noch jung an Jahren zischte: "Was geht dich das an Kleiner?" Ein strafender Blick traf den Burschen. "Wo hast du deinen Bogen her? Sieht ja stark aus! Kannst du den überhaupt spannen?" grinste der junge Elf unbekümmert.
    "Weißt du wer unser Ausbilder ist? Der Hauptmann selbst soll wohl die Bogenschützen ausbilden!" plapperte er weiter. Genervt verdrehte die junge Elfe die Augen, innerlich jedoch machte ihr Herz einen Sprung: "Hast du ihn schon mal gesehen? Er soll ja gut aussehen." Erwiderte sie forschend.
    Der Elf grinste wieder, "ist mir egal wie er aussieht, außerdem ist er immer mit dieser Magierin zusammen, sollen wohl ein Paar sein. Also DIE sieht scharf aus!"
    Etwas enttäuscht sagte Eriassa: "Er soll so ein großes Katzenvieh haben, irgend ein Löwe oder so". Der Junge drehte sich halb zu ihr, machte große Augen, "Katzenvieh? Das ist keine Katze, das ist eine Art Geist hab ich gehört. Gesehen hab ich´s auch noch nicht aber.."


    "ACHTUNG!" schrie eine Wache. Schlagartig verstummten die Gespräche, die Blicke richteten sich nach vorn. Die Orkwache nahm Haltung an: "Hauptmann Schattenjäger, die neuen Rekruten sind wie befohlen angetreten!"
    Der Hauptmann stand im Dunkel des Eingangs man konnte nur seine Silhouette erahnen. "Danke, ihr könnt gehen" hörte man eine feste, nicht unangenehme Stimme.


    Eldrias Schattenjäger, Hauptmann und Ausbilder der Bogenschützen trat aus dem Schatten auf den sonnenüberfluteten Ausbildungsplatz.
    Er trug feste schwarze Stiefel, eine dunkelgrüne, kettenverstärkte Hose mit golden bestickten Seitennähten, einen breiten Ledergürtel auf dessen goldener Schließe das Wappen seines Hauses prangte.
    Sein nackter, muskulöser Oberkörper wurde nur bedeckt von zwei breiten Ledergurten, die quer über die Brust und die linke Schulter liefen, gehalten von zwei ebenso breiten goldenen Schließen, ein Schutz vor der schnellenden Bogensehne. Am linken Unterarm und dem Handgelenk war ebenfalls ein lederner Schutz mit golden glänzenden Schnallen befestigt. An der rechten Hand trug er einen Handschuh aus dem gleichen Material, auf dem Handrücken ein Wappen welches man nicht erkennen konnte.
    In der linken Hand hielt er locker einen prächtigen Langbogen der alle Blicke auf sich zog. Er bestand aus dunklem Holz, teilweise umwickelt mit farbigen Lederschnüren. Er war leicht geschwungen, an beiden Enden waren grün glänzende Klingen eingesetzt, der Griff in der Mitte war mit rotem Leder umwickelt, die Sehne war ebenfalls grünlich und dünn. "Ein Waldläuferbogen der Weltenwanderer!", zischte der junge Elf seiner Nachbarin ehrfürchtig zu. Diese zuckte etwas zusammen, ihr Blick hatte eher unauffällig Eldrias Gesicht und Körper gemustert.


    Der Ausbilder stand in der Mitte des Platzes, die schwarzen, langen Haare offen. Seine grünen Augen musterten die Gruppe, er zog eine Augenbraue hoch.


    "Rekruten!", laut hallte seine Stimme über den Platz: "Ihr seid hier um dem Namen der dunklen Fürstin, der Kriegsherrin Sylvanas Windläufer Ehre zu machen!". Eldrias machte eine Pause, sein Blick ruhte kurz auf der jungen Eriassa, die schnell ihren Blick abwandte. "Ihr werdet ausgebildet, in der Garde zu dienen, der brennenden Legion Einhalt zu gebieten!"


    "Keine Rüstung wird Euch schützen, keine Flucht Euch helfen!".
    Eldrias machte eine Handbewegung, eine der Trainingspuppen wurde enthüllt. Ein tiefes Kreischen ertönte auf dem Übungsplatz, die Rekruten zuckten zurück.
    Eriassas Augen weiteten sich. Angekettet an die Attrappe stand ein gut acht Fuß großer Zornwächter. Seine Augen glühten, sein Maul geiferte grünen Schleim. Die mächtigen Arme mit den messerscharfen Klauen rissen an den Ketten. Seine Hufe stemmten sich in den Boden, er versuchte sich zu befreien.


    Hauptmann Schattenjägers Augen funkelten in tiefer Verachtung. "DAS!... Ist der Feind, er wird alles versuchen Euch zu töten! Gnadenlos, voller Hass!"
    "Ihr müsst lernen schneller zu sein als Euer Gegner, ebenso gnadenlos. Kein Erbarmen!"


    Eldrias stand ungefähr zwanzig Fuß von der schäumenden Bestie entfernt, hielt mit der rechten Hand drei Pfeile hoch. Sein Blick schweifte über die Rekruten.


    Der großgewachsene Waldläufer Hauptmann hob seinen Bogen, ein Pfeil flog surrend auf den Dämon zu. Die Kette, die die Bestie noch hielt zerbarst, der Zornwächter brüllte triumphierend und machte einen Satz in Eldrias Richtung. Schreie des Entsetzens ertönten, die Gruppe wich zurück.
    Ein zweiter Pfeil zischte durch die Luft, zerschmetterte dem Dämon die Kniescheibe. Schwer stürzte er in den Staub, schrie seinen Hass über den Platz. Mit den Klauen zog er sich in die Richtung des Elfen, versuchte hoch zukommen.


    Eldrias lächelte kalt, ließ plötzlich seinen Bogen fallen. Er nahm den letzten Pfeil in die Hände, hielt ihn über den Kopf und… zerbrach ihn.


    Eriassa hatte nur Augen für Eldrias, stolz und aufrecht stand er auf dem Platz sein Blick war voller Verachtung auf den Dämon gerichtet. Sie sah wie sich Eldrias Lippen bewegten. Plötzlich spürte sie einen Luftzug, ein großer Schatten flog über die Rekruten hinweg.
    Eine riesige Raubkatze landete federnd zwischen dem Dämon und Eldrias. Es war Thero´Shan, der Begleiter des Waldläufers. Der große Schneeleopard riss das Maul auf, riesige sichelförmige Zähne kamen zu Vorschein. Blaues Feuer strahlte aus den Augen und dem Maul, über das gefleckte Fell zuckten blaue Lichter, ein raues Fauchen erklang.


    "Eine, eine Geisterbestie!" flüsterte der junge Elf der immer noch neben Eriassa stand. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, sah wie Tränen über seine Wangen liefen. Sei es aus Angst oder Verzweiflung, es war Eriassa egal! Sie hatte nur Augen für die unwirkliche Szene vor sich, auf dem Platz.


    Thero´Shan wusste was zu tun ist, er machte einen Satz auf den Rücken des Dämon.
    Seine gut zwölf Zoll langen Krallen drangen der Kreatur in den Rücken, er biss ihm in den Nacken, hielt ihn fest. Seine feurigen Augen waren auf Eldrias gerichtet.


    "Keine Gnade!", Eldrias nickte leicht. Thero´Shan biss fest zu, seine mächtigen Kiefer schlossen sich die großen Reißzähne taten ihr tödliches Werk. Ein lautes Knacken erklang, der Dämon sackte zusammen. Grünes Blut lief unter dem Leichnam hervor.
    Thero´Shan ließ von der Leiche ab, schüttelte sich. Mit immer noch gesträubtem Fell, vor Erregung zitternd ging er majestätisch an die Seite des Hauptmanns. Das flackernde blaue Feuer ebbte etwas ab, wich einem leichten stetigen Leuchten.


    Eldrias Schattenjäger hob seinen Bogen auf, tätschelte leicht den Kopf von Thero´Shan.
    "Morgen beginnt Eure Ausbildung Rekruten, wer gehen möchte, kann das jetzt noch tun!"
    Er drehte sich um, ging langsam auf das Gebäude zu die Raubkatze an seine Seite.


    Eriassa sah dem Hauptmann kurz nach, wusste nun was zu tun war…


    Sie hob den Bogen, legte einen Pfeil auf…

  • … und trat auf den Platz den
    Hauptmann im Blick oder viel mehr das was vor ihm lag. Der junge
    Blutelf der bis eben noch große Augen gemacht hatte sagte: „Halt
    was tust du da komm zurück“. Sie machte einen riesigen Satz nach
    hinten, vollführte eine Drehung in der Luft, spannte die Sehne und
    ließ sie nach vorne schnellen, noch bevor ihre Füße den Boden
    berührten, schlug der Pfeil in die Holzpuppe ein.


    Eldrias Schattenjäger bemerkte nur den
    Luftzug an seinem rechten Ohr und sah nur den Einschlag des Pfeils in
    die Puppe vor ihm, die 50 Meter von im weg stand, er drehte sich um
    denn er hörte Jubelrufe und erblickte die kleine Elfe die ihm schon
    aufgefallen war sie stand mitten auf dem Übungsplatz 250 Meter von
    ihm entfernt, sie lächelte triumphierend, er blickte noch einmal zur
    der Puppe und machte große Augen, „Das waren 300 Meter und ihr
    Ziel lag ihr auch noch durch mich versperrt, und doch ein
    Volltreffer.“ dachte er, „Sie ist niemals nur ein Rekrut, ich
    sollte in Erfahrung bringen wer sie ist.“ Er wollte sich eben
    wieder zu der kleinen Elfe umdrehen als ihm die Veränderung klar
    wurde, die Jubelrufe wichen panisch denen der Angst, Schreie waren
    zuhören.


    Er drehte sich schnell um, auf dem
    Platz wichen alle vor der riesigen Raubkatze zurück, die über einen
    leblosen Körper thronte. Hauptmann Schattenjäger trat schnell auf
    den Platz, seine Lippen bewegten sich und Thero´Shan ließ von dem
    Körper ab, er rannte nun auf den Körper zu unter dem sich bereits
    Blut sammelte. Eldrias drehte den Körper um und starrte in das
    Gesicht der kleinen Elfe sie lächelte noch immer und sprach unter
    schmerzen, „Na hab ich Sie beeindruckt Hauptmann?“ Sie spuckte
    bereits Blut, Eldrias hob ihren Körper hoch und ging schnellen
    Schrittes Richtung Hauptquartier sein Blick auf das Gesicht der
    kleinen Elfe gerichtet, sie hatte die Augen geschlossen.


    Eriassa erwachte, sie lag in einem
    wunderschön Eingerichten Zimmer, ihr war warm und sie füllte sich
    angenehm leicht. Sie öffnete die Augen und blickte sich um, am
    Fenster stand Eldrias Schattenjäger der auf den Hof hinunter
    schaute, an ihrem Bettende lag die riesige Raubkatze und auf ihrer
    rechten Seite saß in einem Stuhl eine wunderschöne Frau. „Na
    endlich wach meine Liebe? „ fragte die Frau. Eriassa schien
    verwirrt und nickte nur, „Du hast 3 Tage geschlafen, es war ein
    gutes Stück Arbeit deine wunden zu versorgen, du kannst von Glück
    reden das du noch lebst.“ Die Frau erhob sich und ging auf Eldrias
    zu, „Sei nicht zu streng mit ihr mein Herz“ sagte Ayluna und
    verließ das Zimmer, Eldrias drehte sich zu Eriassa um, und in seinem
    Blick lag Sorge und auch Neugier.


    „Nun erzählt mir erst einmal wer Ihr
    seit“ begann Eldrias das Gespräch und ging vom Fenster auf das
    Fußende des Bettes zu. Eriasse richtete sich auf, die Decke glitt
    ihr vom Oberkörper und sie sah wie der Hauptmann schnell die Augen
    schloss, sie schien verwirrt und blickt e an sich hinab, Eriassa war
    nackt und nur an einigen stellen sah man die Verbände, sie zog die
    Decke wieder nach oben und begann zu Antworten. „Ich bin Eriassa
    mein Herr,“ Eldrias öffnete die Augen und blickte ihr wieder in
    die Augen, „Nun du hast Glück das du noch lebst, Thero´Shan muss
    geglaubt haben du möchtest mich töten“ er deutete auf die
    Raubkatze die noch immer an ihrem Fußende lag. „Was hast du dir
    bei dieser Aktion gedacht?“ fragte er und blickte Eriassa tief in
    die Augen. „Ich habe mir gar nichts dabei gedacht meine Herr, ich
    wollte euch lediglich beeindrucken, in der Hoffnung euch allein
    sprechen zu können,“ antworte Eriassa.

    "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" "Je mehr sich verändert, desto mehr bleibt gleich"


    ~Erzmagierin von Sylvanas Garde~

  • Der Hauptmann stand auf, blickte erstaunt: "mich beeindrucken, wieso solltest du das tun?" Er ging langsam um das Bett herum, seinen Blick auf Eriassa gerichtet. Als er an Thero'Shan vorbeikam tätschelte er ihm unterbewusst den riesigen Kopf, was der Leopard mit einem kurzen Aufschnurren quittierte.
    "Ich, ich" stotterte sie, eine Träne lief ihr über die Wange. "Schickt mich nicht wieder weg, bitte!" Verwirrt setzte sich Eldrias wieder zu ihr ans Bett: "beruhige Dich, ich habe nicht vor Dich wegzuschicken. Doch nun erzähl, wo kommst Du her?"
    Eriassa beruhigte sich ein wenig, holte tief Luft. Mit dem Handrücken wischte sie die Träne fort. "Ich bin ein Findelkind. Freie Waldläufer fanden mich in eine Decke gewickelt im tiefen Wald nahe der Geisterlande. Sie zogen mich auf, sorgten für mich."
    Eriassa blickte kurz in Eldrias waldgrüne, forschenden Augen, schlug den Blick nieder: "als ich erwachsen wurde hatte ich diese Träume. Immer wieder sah ich einen Elfen in einer grünen Kettenrüstung auf einem Schlachtfeld stehen, einen großen Bogen in der Hand. Ich sah einen goldenen Falken der auf diesem Bogen saß, einen Pfeil mit goldener Spitze im Schnabel."
    Eldrias Schattenjäger sah Eriassa überrascht an:" der Falke, der Bogen und der Pfeil sind.."
    Eriassa unterbrach ihn: "das Wappen des Hauses Schattenjäger. Die Waldläufer halfen mir, brachten mich nach Silbermond dort hörte ich von Eurer Familie und…. Auch von deren schrecklichem Tod." Eriassa senkte den Kopf, ihre Stimme versagte, wieder liefen Tränen über ihre Wangen.
    Eldrias fasste mit der rechten Hand unter ihr Kinn, hob ihren Kopf um ihr in die Augen blicken zu können. Dort erblickte er, außer den Tränen in zwei sehr hübschen Augen, keine Arglist nur einen Anflug von Ratlosigkeit und Verzweiflung. "Lasst mich hier bleiben, ich möchte dem Haus Schattenjäger beitreten und ihm dienen!".
    Eldrias Schattenjäger hörte die Worte, ließ Eriassa los und erhob sich. "Wie stellst du dir das vor?" fragte er leicht amüsiert:" so einfach geht das nicht, aber ich werde darüber nachdenken."
    Der Hauptmann nickte der jungen Jägerin zu und verließ den Raum. Thero´Shan blinzelte kurz, entschloss sich dann bei Eriassa zu bleiben.


    In der Nacht wälzte sich Eldrias geplagt von wirren Träumen herum. Schließlich stand er auf.
    Leise ging er an das offene Fenster, sah in den nächtlichen Himmel. Ein warmer Wind umschmeichelte seinen Körper.
    Zwei warme Hände legten sich um seine Hüften, Ayluna küsste ihn zwischen die Schulterblätter. "Warum schläfst du nicht mein Herz?"
    Eldrias drehte sich zu Ayluna um, sah ihr in die Augen. "Diese kleine Jägerin" ,sprach er nachdenklich, "will unbedingt meinem Haus beitreten… ich weiß nicht was ich davon halten soll."
    Ayluna Neliel, die Verlobte von Eldrias hob erstaunt die Braue, "sie hat sich große Mühe gegeben dir aufzufallen, mein Herz. Sie hat sogar ihr Leben riskiert."
    Ayluna küsste Eldrias zärtlich: "ich denke, du solltest ihr die Möglichkeit geben sich zu beweisen." Sie nahm Eldrias Hand und zog ihn zum Bett. "Aber erst morgen…"


    Am nächsten Tag schickte Hauptmann Schattenjäger einen Boten nach Silbermond…


    Eriassa erholte sich schnell, die Wunden heilten gut. Thero´Shan blieb immer in ihrer Nähe. Als wolle er sich entschuldigen rieb er manchmal mit seinem großen Schädel beim vorübergehen an ihren Beinen und fing tief und rau an zu schnurren, sah sie aus seinen großen, blau leuchtenden Augen an. Eriassa hockte sich dann hin und kraulte der Raubkatze hinter den Ohren, "Ist schon gut Großer…" sagte sie dann lächelnd.
    Zwei Tage später klopfte es am Morgen an Eriassas Tür: "Jägerin? Der Hauptmann erwartet Euch in der großen Halle!". Eriassas Herz krampfte sich zusammen, schnell zog sie sich an, eilte nach unten.


    Die große Halle wurde dominiert durch einen riesigen Kamin, in dem auch jetzt ein Feuer loderte. An den Wänden waren große, kostbare Teppiche mit Bildern der Jagd angebracht. Große Langbogen, Armbrüste und andere Waffen waren dazwischen drapiert, jedes eine edle Kostbarkeit, kampftauglich und wunderschön.
    Der dunkle Holzboden war teilweise mit Fellen seltener Raubtiere belegt. Zögernd trat Eriassa ein.
    Hauptmann Schattenjäger stand mit dem Rücken zur Tür. Die Hände auf dem Rücken stand er leicht breitbeinig und starrte ins Feuer.
    "Ich habe nachgedacht." sagte Eldrias ohne sich umzudrehen. "Deinem Wunsch dem Haus Schattenjäger beizutreten werde ich vielleicht stattgeben, wenn", er machte eine Pause und drehte sich zu Eriassa um, ging langsam auf sie zu. Seine grünen Augen schauten starr in die ihren, duldete kein Ausweichen, kein Blinzeln. Eriassa lief ein Schauer über den Rücken, sie musste dem Blick standhalten.
    "Wenn du dich im Kampf beweisen kannst. Du wirst unter meiner Anleitung weiter ausgebildet. Da ich die Ausbildung der Rekruten der Garde leite, erhältst du eine Begleitung".
    Hauptmann Schattenjäger nickte der Wache an der Tür zu. Die Tür öffnete sich, Eriassa bekam große Augen. Festen Schrittes kam eine dunkle Gestalt in einer schwarzen Rüstung in den Raum, der Boden knarrte unter seinen Stiefeln.
    "Ein Blutritter?" flüsterte die Jägerin bei seinem Anblick.
    Der Ritter stand nun neben Eldrias Schattenjäger. Er war in seiner schwarzen Plattenrüstung eine stattliche, ehrfurchtgebietende Erscheinung.
    Er trug einen ebenfalls schwarzen Wappenrock mit dem roten Ordenssymbol der Blutritter. Die schwarze, glänzende Rüstung war mit blutroten Nähten geschmiedet. Der Kopf wurde durch einen geschlossenen ebenfalls schwarzen Helm verdeckt, seine Augen waren nicht zu erkennen.
    An der Seite hing ein großes Schwert, geschmiedet aus schwarz-rotem Stahl, der große schwarze Schild auf der anderen Seite trug ebenfalls das rote Symbol der Blutritter.


    "Bal'a dash, malanore!" sagte Eldrias lächelnd. Der Blutritter nahm seinen Helm ab. Zum Vorschein kam das Gesicht eines jungen Blutelfen, mit grünen Augen und rotblonden langen Haaren. "Anu belore dela'na!" antwortete er und lächelte. Dabei entblößte er eine Reihe strahlend weißer Zähne.


    "Das" ,sagte der Hauptmann, "ist Eldariel. Er ist Paladin des Ordens der Blutritter. In Silbermond errang er vor kurzem den Rang eines Adepten."
    Eldariel nickte Eriassa freundlich lächelnd zu, dabei bemerkte sie zwei Grübchen auf seinen Wangen. Sie erwiderte den Gruß schüchtern, sah Eldrias fragend an.
    "Eldariel wird dich bei deiner Ausbildung begleiten als Beschützer, als Mentor. Er wird mir Bericht über deine Fortschritte geben. Wenn du ehrenhaft kämpfst und die Prüfungen bestehst, wirst du dem Haus Schattenjäger beitreten dürfen."


    Hauptmann Schattenjäger nickte beiden zu und verließ den Raum, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

  • Eriassa und Eldariel blieben allein in der großen Halle zurück, im Feuer knackte ein großer Ast, fiel in die Glut, Funken stoben auf.
    Eldariel musterte Eriassa von der Seite und seufzte. "Kindermädchen also, und ich dachte es sei wichtig." Eriassa verengte die Augen:" Ihr habt den Hauptmann gehört, leitet mich vernünftig an, dann müsst Ihr meine Anwesenheit nicht lange ertragen!"
    Zornig stapfte sie aus der Halle.Der junge Paladin blieb verdutzt zurück, schüttelte leicht den Kopf.


    Am nächsten Morgen erwartete Eldariel Lichtschwur seine Schülerin auf dem Innenhof. Gekleidet war er in eine leichte, rot-golden glänzende Plattenrüstung ohne Helm.
    Der Brustpanzer war aus einzelnen, kleinen Plattenschuppen zusammengefügt. Brust und Bauch waren vollständig bedeckt, die muskulösen Arme waren, bis auf einige Plattenspangen über dem Bizeps frei. Die Beine waren ebenfalls in golden glänzende Plattenschuppen gehüllt, die Füße steckten in festen Stiefeln.
    Auf dem Rücken trug er einen handlichen goldglänzenden Schild mit dem Wappen von Silbermond.
    Das Schwert an seiner Seite war das gleiche welches er am Vortag trug.


    Eriassa kam spät, ihre schlechte Laune war ihr anzusehen. Bekleidet war sie in ihre einfache, schmucklose Lederkluft in grün und braun. Geschultert hatte sie ihren knöchernen Langbogen.
    "Ihr seid spät, kleine Jägerin!" ein giftiger Blick war die Antwort. "Wo geht es heut hin, Aufpasser?" Eine Hand in die Hüfte gestemmt kam die patzige Frage.
    "Ich bin nicht Euer Aufpasser. Der Hauptmann hat mich Euch zur Seite gestellt, er wird seine Gründe haben!"
    Mit einer ungeduldigen Handbewegung bedeutete er Eriassa etwas zurück zu gehen. Eldariel legte zwei Finger an die Lippen, ein lauter Pfiff ertönte.
    Röhrendes Brüllen war die Antwort, der Himmel schien sich zu verdunkeln.


    Eriassa schaute mit großen Augen nach oben. Ein mächtiger, brauner Drache schwebte mit schwerem Flügelschlag über ihnen, setzte zur Landung an.
    Schwer setzte das Ungetüm auf dem Hof auf, aus seinen Nüstern blies er, mit dumpfen Schnauben einige schwarze Rauchschwaden. Die riesigen, gebogenen Krallen bohrten sich in den Boden. Große, grün geschlitzte Pupillen musterten die Anwesenden.
    Der mächtige Kopf mit dem gezahnten Kamm stupste Eldariel fast zärtlich an."Hallo Dicker!" grinste der junge Paladin den Drachen an. Dieser öffnete das großbezahnte Maul wie zu einem Lächeln, ein gurgelndes Grollen war die Antwort.
    "Seid Ihr schon einmal geflogen?" lächelte Eldariel die Blutelfen Jägerin an. "Es gibt für alles ein erstes Mal…" war die etwas zittrige Antwort.

  • (sorry das es solange gedauert hat die fortsetzung zu schreiben doch nun möchte ich sie euch präsentieren ich hoffe sie gefällt euch :D )



    Eriassa schwang sich mutig aber doch
    etwas zittrig auf den Drachen und setzte sich direkt hinter Eldariel.
    „Wo geht es den hin?“ fragte sie, während der Drache sind
    schnell in die Lüfte erhob. Die mächtigen Flügelschläge beim
    Aufwärtsflug ließ Eriassa schwanken, fast herunterfallen.
    Instinktiv schlang sie Ihre Arme um Eldariels Bauch, klammerte sich
    fest. Das Lächeln auf dem Gesicht des jungen Paladin konnte sie
    nicht sehen. Der Drache stieß ein triumphierendes Brüllen aus, als
    er die Wolken streifte.


    Ihre Reise führte sie nach Gnomeregan
    dort wollte Eldariel die kleine Jägerin testen, „So kleine Jägerin
    bleibt dicht bei mir, dieser Ort ist nicht ganz ungefährlich, hier
    wimmelt es von Troggs und Lepragnomen“ sagte Eldariel bestimmend
    doch streng. Sie streiften durch die riesigen Hallen und
    Tunnelschächte bis zu einem Punkt an dem Eldariel die Hand hob und
    stehen blieb. Vor ihnen war ein alter Minenschacht, er sah nicht
    gerade sicher aus, überall lagen alte Sprengsätze herum und Geröll.
    „Was habt ihr?“ fragte Eriassa und ging mutig an ihm vorbei, „Der
    Gang ist doch leer, habt ihr Angst vor der leere?“ spottete sie.
    Plötzlich geschah es ohne Vorwarnung und ohne jedes Anzeichen
    stürmten einige Troggs aus dem scheinbar leeren Schacht direkt auf
    Eriassa zu, sie hob den Bogen und schoss. „Vorsicht kleine Jägerin“
    schrie Eldariel, er sah wie sie einen um den anderen Trogg tötete,
    dann eine Explosion über ihnen, die Decke über ihnen brach in sich
    zusammen Eriassa starrte nach oben völlig unfähig sich zu bewegen.
    Eriassa wurde zur Seite gestoßen und sie hörte das dumpfe Klingen
    von Stein auf Metall und einen Schrei, Eldariel war mit einem Satz
    neben ihr gewesen und hatte sie zur Seite gestoßen und hatte seinen
    Schild gehoben um die herabfallen Steine abzublocken, er schrie sie
    an, „Eriassa sitz da nicht einfach rum, zieh dich zurück“
    raunzte er sie an. Eriassa immer noch wie gelähmt erhob sich und zog
    sich etwas aus dem Gang zurück, Eldariel der einige Worte in einer
    fremden Sprache sagte, wurde durch ein helles Licht beschützt und
    zog sich ebenfalls aus dem Gang zurück der nun durch die
    herabfallende Decke versperrt war, er blickte Eriassa zornig an. „Was
    denkst du dir, hatte ich nicht gesagt du sollst Vorsichtig sein
    Mädchen?, hatte ich nicht gesagt du sollst meinen Anweisungen folge
    leisten? Wie soll ich dich Ausbilden und beschützen wenn du bei der
    erst besten Möglichkeit nach vorne stürmst und dein leben
    riskierst?“ seine Stimme hallte lange in ihren Ohren nach, „Es
    tut mir leid, Ausbilder.“ waren ihre Worte leise und mit zittriger
    Stimme. Er half ihr auf doch blickte er sie den Rest der Reise zornig
    an und murmelte immer nur ein paar Worte, „Jung, ungestüm, nicht
    weitsichtig genug, noch nicht bereit.“


    Einige Monde später, sie hatten ihr
    Nachtlager gerade am Rande einer Lichtung aufgeschlagen, sie hatten
    beschlossen im freien zu übernachten, da ein Gasthaus auf Dauer zu
    teuer gewesen wäre.


    Eriassa saß am Lagerfeuer was sie
    soeben gemacht hatte und starrte in die Flammen, ihr Bogen lehnte an
    einem kleinen Baumstumpf neben ihr doch zu weit weg als das sie ihn
    erreichen könnte. Eldariel sagte er wolle etwas zu essen besorgen
    und sagte sie solle hier bleiben und das Lager bewachen, sie
    schmunzelte „Ein Blutritter der Essen besorgt, ich bin doch hier
    die Jägerin“ sie starrte in die Flammen und um schlang sich mit
    ihrer Felldecke, dann ein knacken hinter ihr ließ sie erstarren,
    langsam und vorsichtig griff sie nach ihrem kleinen Dolch der an
    einer Schnalle an ihrem Gürtel in einer Scheide steckte, sie zog ihn
    heraus und wirbelte im Sitzen herum, eine Klinge sauste auf sie herab
    sie hob den Dolch und parierte doch mit der Wucht des Schlages hatte
    sie nicht gerechnet. Sie fiel nach hinten und lag nun auf dem Rücken,
    Eldariel hatte sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet und stand
    nun über ihr, die Schwertspitze ruhte nur wenige Zentimeter vor
    ihrem Hals. „Du bist zu langsam Eriassa“ spottete er und grinste
    sie böse an, „Ich werde euch wohl solange angreifen müssen bis
    ihr schnell genug seid“, Eriassa rollte auf dem Rücken um ihn
    herum stand auf und trat ihm in die Kniebeugen, Eldariel ging in die
    Knie, sie packte seinen Kopf und riss ihn nach hinten, sie starrte in
    seine erstaunten Augen, er lächelte doch als er ihre Klinge an
    seinem Hals spürte verebbte das lächeln, „Und ihr habt eure
    Deckung fallen lassen, nur weil ich jung und unerfahren bin heißt es
    noch lange nicht das ihr mich so leicht besiegen könnt“, sprach
    sie und zog ihre Klinge weg und ließ von ihm ab, „Aber danke für
    die Lehrstunde“, sie ging zu ihrem Schlafplatz herüber und legte
    sich ohne ein weiteres Wort zur Ruhe. „Sie wird besser“ dachte
    Eldariel, auch er zog sich zur Nachtruhe zurück.


    Eriasssa und Eldariel schlichen gerade
    durch die von der Geißel verseuchten Stadt Stratholme, „Sei
    vorsichtig Eriassa, ich selbst habe diese Stadt nie erkundet ich weiß
    nicht was uns erwartet“. Sie schlich voran und bog in eine dunkle
    Gasse ab, Eldariel kam nicht hinterher, seine Plattenrüstung machte
    es schwer leise und schnell voranzukommen, als er um die Ecke bog war
    sie weg, er machte sich sofort auf die Suche nach ihr, er wollte
    nicht das ihr etwas passiert. Plötzlich schreie, Eldariel spähte um
    die nächste Ecke, keinen Moment zu spät, er sah wie Eriassa, die
    offentsichlich in einen Hinterhalt geraden war, einen Pfeil nach dem
    anderen schoss, einige waren sogar Blindgänger, er war erstaunt das
    war keine Präzision die er von ihr kannte, die Verletzung an ihrer
    Seite sah er von seinem Standpunkt aus nicht, sie wurde von hinten
    gepackt und mit einem Dolchhieb in die Seite niedergestreckt und auf
    einen Leichenberg geworfen. Eldariel traute seinen Augen nicht, er
    war wie geschockt, war sie wirklich Tot? Er spähte wieder um die
    Ecke und beobachtete die Szenerie, etwas regte sich in dem
    Leichenberg, sein Herz machte einen Satz, „Lebt sie?“ dachte er
    sofort. Eine Wache packte Eriassa am Hals und hob sie ohne Probleme
    hoch, ein Bruchteil später sah Eldariel nur wie die Wache zusammen
    sackte und Erisassa mit ausgestrecktem Arm vor der Wache stand. Sie
    stand nun auf einem leeren Platz und Eldariel lief zu ihr nun
    erkannte er auch warum die Wache zusammen gebrochen war, Eriassas
    Dolch steckte im Hals der Wache und sie blickte kaltherzig und ohne
    jegliche Regung in ihrem Gesicht auf ihn herab. „Eriassa?“ begann
    er zu sprechen doch er war sprachlos, er wusste nicht was er sagen
    sollte, noch nie hatte er so einen Ausdruck auf ihrem Gesicht
    gesehen, er blickte nun an ihr herab und bemerkte die Wunden. „Wir
    sollten nach Ogrimmar zurück kehren, deine Wunden müssen versorgt
    werden“ sagte Eldariel.


    Einige Tage später der Aufenthalt im
    Hospital war kurz, Eldariel holte Eriassa ab. Sie war voller
    Tatendrang, „Wohin geht es als nächstes?“ fragte Eriassa, „Ich
    weiß es nicht ich würde dir gerne das Land der Pandaren zeigen und
    ihre Kultur“ sagte Eldariel, mit dem Hintergedanken das es ihr
    vielleicht helfen könnte, er dachte an ihren Gesichtsausdruck zurück
    den er bei ihr in Stratholme gesehen hatte. „Das Land der Pandaren
    und ihre Kultur, klingt nicht gerade spannend“ antwortete Eriassa
    gelangweilt.


    Einige Stunden später bestiegen die
    beiden einen Zeppelin der sie nach Pandaria bringen sollte. Eriassa
    quartierte sich gleich in ihrer Kajüte ein und verließ sie nicht
    mehr, Eldariel bezog die Kajüte direkt neben ihrer. Eriassa saß in
    ihrer Kajüte und machte Zeichnungen und Skizzen, sie hatte neue
    Ideen für ihre Ausrüstung, schnitzte neue Pfeile und überarbeitete
    die Bogensehne von ihrem Bogen. Allem in allem war die Reise im
    Zeppelin recht ereignislos, sie kamen nach 6 stündiger Flugzeit in
    Pandaria an und verließen den Zeppelin.


    „So Eriassa nun möchte ich dir das
    atemberaubende Land der Pandaren näher bringen, ich hoffe du wirst
    die Schönheit und die Ausgeglichenheit zu schätzen lernen“ sagte
    Eldariel, sie jedoch winkte ab und betrachtete gerade einen
    Einheimischen Pandaren wie er auf dem Feld arbeitete.


    Sie besuchten ein Pandaren Kloster in
    denen die Mönche ausgebildet wurden, Eriassa hatte in dem Kloster
    einen Schmied entdeckt und ihm ihre Zeichnungen und Skizzen gegeben
    ebenso wie ihre Ausrüstung, sie kleidete sich dafür solange in die
    Traditionellen Gewänder der Mönche und lehnte an einem Geländer
    und blickte interessiert auf den Übungsplatz hinab. „Faszinierend
    nicht wahr?“ fragte Eldariel, der nun neben Eriassa stand, „Naja
    nicht wirklich finde ich sie bewegen sich nur und es scheint als
    würden sie tanzen.“ antwortete Eriassa. Ein Älterer Pandare war
    neben die beiden getreten, „Das ist kein Tanz junges Fräulein“,
    sprach er und lachte dabei, „Mit diesen Bewegungen bringen wir
    Körper und Geist in Einklang“ sprach er weiter. „Ich würde es
    gerne mal probieren“ sprach Eriassa, Eldariel zog eine Augenbraue
    nach oben, „Bist du dir da sicher?“ fragte Eldariel.


    Eriassa gesellte sich zu den anderen
    Pandaren runter auf den Platz und reihte sich ein und beobachtete sie
    aufmerksam und versuchte die Bewegungen nach zu ahmen, Eldariel stand
    oben und beobachtete sie wie sie sich anmutig mit den anderen
    bewegte, sie lernte schnell und vollführte die meisten Bewegungen
    genau wie die Pandaren. Nach einigen Stunden war sie völlig
    erschöpft und verließ die Pandaren Gruppe, auf einem anderen
    Übungsplatz sah sie wie die Pandaren mit den Bewegungen kämpften
    ganz ohne Waffen, sie lehnte wieder an einem Geländer und
    beobachtete sie „Faszinierend“ dachte sie, Eldariel stand neben
    ihr und lächelte, „Es war eine gute Idee hierher zu kommen“
    dachte er. Es dämmerte bereits und sie zogen sich für die Nacht in
    die Taverne zurück.


    Einige Tage später holte Eriassa ihre
    Ausrüstung beim Schmied ab und verstaute sie in ihrem Rucksack, sie
    wollte sie noch nicht tragen, behielt die Gewänder der Mönche an.
    Sie verabschiedeten sich und zogen weiter.


    Im Tal der Vier Winde machten sie
    erneut Rast, Eldariel sprach mit einigen Bauern die hier lebten,
    Eriassa bestaunte den hissigen Marktplatz an denen die Bauern Handel
    mit ihren Felderträgen betrieben und ihre Waren auch den Köchen
    anboten, die Köche zauberten die leckersten Gerichte auf den Tisch
    und Eriassa war hin und weg von all den Köstlichkeiten. „Hast du
    Hunger?“ fragte er sie, „Ja etwas, ich würde gerne einige dieser
    Gerichte probieren, so etwas habe ich noch nie gesehen“ antwortete
    sie. Eine Woche später verließen sie Pandaria wieder mit einem
    Zeppelin, Eriassa hatte viel gesehen und viel über sich selbst
    gelernt, sie hatte gefragt ob sie die Gewänder behalten dürfe, die
    Pandaren hatten gelächelt und gesagt es sei nun ihre. Eriassa
    verstaute die Gewänder und zog ihre neue Rüstung aus dem Gepäck
    die sie sich hatte anfertigen lassen, sie betrachtete sie und
    lächelte, „Eldariel wird Augen machen.“ Sie zog ihre neue
    Rüstung über, es war eine schlichte leichte mit weniger Ketten
    verstärkte Lederrüstung die in einem grünlich schwarzen Leder
    gehalten wurde, die Arme waren mit gehärtetem Leder verstärkt
    worden, am Kragen war etwas Fell angenäht worden, die Hose war
    leichter als vorher aber auch sie war an einigen stellen mit Leder
    verstärkt worden und um die Hüfte herum war sie mit etwas
    Kettengliedern verstärkt, die Stiefel waren mit Fell gefüttert
    worden.


    Eriassa trat mit ihrer neuen Rüstung
    aus ihrer Kajüte da der Zeppelin bald in Orgrimmar anlegen würde,
    Eldariel stand an Deck und blickte zum Horizont wo man schon die
    Zinnen der Stadt sehen konnte, er blickte über die Schulter und sah
    Eriassa auf sich zukommen, drehte sich um und betrachtete sie, „Eine
    neue Rüstung?“ fragte er, „Sie sieht gut aus, auch wenn für
    meinen Geschmack etwas zu warm, schwitzt du nicht etwas?“ „Sie
    ist genauso wie sie seien soll“ entgegnete Eriassa, „Aber in
    Orgrimmar herrscht kein Winter also warum so eine warme Rüstung
    Eriassa?“, Sie antwortete nicht sondern lächelte nur. Sie
    verließen den Zeppelin und Eldariel wollte sich in Richtung des
    Hauptquartiers aufmachen um Eldrias Bericht zu erstatten, er blieb
    stehen und blickte Eriassa an, „Kommst du nicht mit?“ fragte er,
    sie schüttelte mit dem Kopf, „Ich würde gerne etwas alleine sein“
    sagte sie, klopfte ihm auf die Schulter und machte auf dem Absatz
    kehrt. Er blickte ihr nach lächelte und machte sich wieder auf in
    Richtung Hauptquartier der Garde.


    Eriassa blickte sich um als sie sah wie
    Eldariel um eine Ecke bog, lief sie zurück zum Zeppelin Platz und
    bestieg einen Zeppelin Richtung Östliche Königreiche, sie hatte
    schon viele Geschichten gehört und nun wollte sie sich selbst einmal
    das Dunkle Portal ansehen. Das sie diese Reise ohne Eldariel antrat
    war nicht ungefährlich, doch sie hatten nun so viele Monate zusammen
    verbracht das sie ihm etwas ruhe gönnen wollte und sie dachte sich
    eh was soll schon großartig passieren. Sie kam in den Östlichen
    Königreichen an, besuchte einen Flugmeister und bezahlte einen Flug
    in die Verwüsteten Lande wo sich das Dunkle Portal befand, als sie
    dort ankam machte sie sich auf den Weg zum Portal man konnte es schon
    weitem sehen, es war riesig und atemberaubend, doch machte sie eine
    Sache stutzig, sollte es nicht grün sein und nicht in so einem
    tiefrot schimmern. Sie trat näher heran, aus der nähe betrachtet
    war es noch atemberaubender und größer als in den Geschichten die
    sie gehört hatte. Sie hob eine Hand und berührte das rötliche
    Schimmern das vom Portal ausging, sie wurde heran gezogen und durch
    das Portal geschleudert....


    Es waren nun einige Tage vergangen und
    Eldariel wunderte sich wo Eriassa sein könnte es war unüblich für
    sie, niemand wusste wo sie war, keiner hatte sie gesehen weder die
    Wachen des Hauptquartier noch die Bewohner des Anwesens vom Haus
    Schattenjäger, er machte sich sorgen.


    Eriassa erwachte in einem Bett, fühlte
    sich elend als hätte sie Tagelang geschlafen, sie blickte sich um
    die Räumlichkeiten waren ihr fremd, es war eine kleine dunkle Hütte
    in der Mitte brannte eine kleine Feuerstelle und davor saß eine
    Orkfrau, die Eriassa beobachtete, sie stand auf, „Na endlich wach?“
    Eriassa blizelte, „Wo bin ich hier?“ „Wo du bist?“ fragte die
    Orkfrau und trat an die Tür die nur durch einen Großen Fellvorhang
    zu bestehen schien und zog den Vorhang beiseite damit Eriassa nach
    draußen schauen konnte, „Du bist im Frostfeuergrat auf Dreanor“
    sprach die Orkfrau. Eriassa war sichtlich verwirrt, sie trat nach
    draußen die Orkfrau begleitete sie, überall lag Schnee und es war
    ziemlich kalt, „Wie bin ich hier her gekommen? Ich war doch in den
    Verwüsteten Landen.“ Die Orkfrau lachte, „Man hat dich in der
    Nähe eines zerstörten Portals gefunden du warst ohnmächtig also
    hat man dich hierher gebracht,“ Eriassa riss die Augen auf, „Ein
    zerstörtes Portal? Dann stimmen die Geschichten also doch, man
    schreitet hindurch und landet woanders nur das ich nicht mehr
    zurückkomme.“ Sie sank auf die Knie und und starrte verstört in
    den Himmel, sie dachte an Eldariel und das sie ihn vermutlich nie
    wieder sehen würde, da sie von dieser Seite aus nicht zurück kommen
    würde. „Nun das muss ich wohl das beste daraus machen und hier
    leben“ sagte Eriassa, die Orkfrau hörte nur zu und lächelte, „Nun
    nach deiner Ausrüstung zu urteilen bist du eine Jägerin du kannst
    gerne hier bleiben, was uns allerdings wunderte als wir dich
    aufgelesen haben ist, wo ist dein Begleiter?“ Eriassa blickte sie
    verwirrt an, „Begleiter? Ich war allein als ich durch das Portal
    schritt was meint ihr also?“ Die Orkfrau zog eine Augenbraue nach
    oben, „Ich verstehe, du hattest noch nie einen Tierischen Begleiter
    und kennst es von daher nicht, alle anderen Jäger die ich bis jetzt
    getroffen habe hatten alle einen Begleiter bei sich, der letzte den
    ich traf hatte eine wunderschöne Geisterraubkatze bei sich.“
    „Eldrias? Meint ihr ihn? Er war hier? Also gibt es doch eine
    Möglichkeit von hier zu verschwinden?“ fragte Eriassa, „Ja in
    der Tat so hieß der junge Elf und ja es gibt eine Möglichkeit
    Dreanor wieder zu verlassen, aber wollt ihr sobald wieder von hier
    weg?“ antwortete die Orkfrau, „Du könntest noch etwas bleiben
    und dich unseren Jägern anschließen, vielleicht lernst du etwas und
    wir könnten dir einen Begleiter besorgen, ein Jäger sollte nicht
    ohne einen Begleiter sein.“


    Eriassa war nun einen Monat fort und
    Eldariel gab die Hoffnung fast auf sie je wieder zusehen, er wanderte
    gerade durch die Gänge des Anwesens als ihm im Flur eine Person
    anfiel die er nicht kannte, die Person war in eine schwarze
    Lederrüstung gekleidet die an einigen stellen mit Wolfsfell bestickt
    war, auf dem Kopf trug die Person einen Wolfshaube die das Gesicht
    verdeckte, doch für einen Ork war die Person zu klein und zu
    schlank, und sie trug einen Bogen bei sich den Eldariel nicht kannte,
    „Wer seid ihr? Zeigt euer Gesicht, Fremder“ bellte Eldariel und
    legte seine Hand auf seinen Schwertknauf, der Fremde hob seinen Bogen
    doch spannte er die Sehne nicht, „So begrüßt ihr mich also nach
    all der Zeit“ antwortete der Fremde, „Ich wüsste nicht das wir
    uns kennen sollten „ entgegnete Eldariel und zog sein Schwert und
    machte einige schritte auf den Fremden zu, der Fremde zog einen Pfeil
    aus seinem Köcher spannte den Bogen und schoss ihn ab, der Pfeil
    flog nur knapp an Eldariel vorbei der wie erstarrt stehen blieb und
    schluckte, „Das war schnell und sehr Präzise“ dachte er, „Ihr
    erkennt mich noch immer nicht? Nun dann sollte ich mich zu erkennen
    geben“ sprach Erisassa während sie ihre Wolfshaube nach hinten
    schob und ihn anlächelte, Eldariel starrte sie ungläubig an, er
    ließ seine Waffe sinken und ging schnellen Schrittes auf Eriassa zu
    und nahm sie in die Arme, „Wo um alles in der Welt hast du bloß
    gesteckt?“ fragte er sie.

    "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt" "Je mehr sich verändert, desto mehr bleibt gleich"


    ~Erzmagierin von Sylvanas Garde~

  • Eriassa erwiderte die Umarmung etwas zögerlich. Sie spürte den schnellen Herzschlag Eldariels, schaute ihn etwas überrascht an. Mit so einer Reaktion hatte sie weniger gerechnet, war sie die ganze Zeit blind gewesen? Sie legte den Kopf auf seine Schulter, schloss kurz die Augen. Sie atmete tief seinen Duft ein, küsste ihn leicht auf die pochende Halsschlagader. Dann schob sie sich ruckartig weg von ihm. "Nicht jetzt, nicht heute!" sagte sie schroff. Eldariel blickte sie verwirrt an. Dann schüttelte er leicht den Kopf, räusperte sich. "Hauptmann Schattenjäger und Erzmagierin Neliel möchten Euch heute Abend in der großen Halle sehen, kleidet Euch dem Anlass angemessen!" Er nickte Eriassa knapp zu, machte eine Kehrtwendung und ging schnell den Gang hinunter. Eriassa blieb einen Moment stehen, hob leicht die Hand, öffnete den Mund, als wolle sie dem jungen Paladin etwas nachrufen.... Doch sie drehte sich um, ging in Richtung ihres alten Zimmers, schloss leise die Tür hinter sich.


    Es wurde Abend, Eriassa hatte ihre neue, braungrüne Kettenrüstung angelegt. Einen Moment überlegte sie ihren Bogen mitzunehmen, entschied sich dann aber dagegen. Sie holte tief Luft, öffnete die Tür.
    Die Wache davor nahm Haltung an. Im Gang stand Eldariel. Wie am Tag ihrer ersten Begegnung trug er das schwarze Ornat der Blutritter, nur ohne Helm und Waffen.
    Der junge Paladin nickte Eriassa aufmunternd zu. Sie lächelte, froh ihn zu sehn. Eldariel drehte sich um, ging festen Schrittes in Richtung der großen Halle. Eriassa folgte mit einem kleinen Abstand.
    An den Wänden flackerten große Fackeln, dazwischen hingen schwarzgoldene Schilde auf denen Haus Schattenjägers Wappen prangte und gekreuzte Schwerter, deren fein gearbeiteter Knauf das Wappen des Hauses Neliel zierte.
    Rechts und links neben der großen zweiflüglichen Holztür standen Sin´dorei Wachen im schwarzen Wappenrock des Hauses Schattenjäger, die Hellebarden fest in der Hand, den Blick geradeaus.
    Als Eldariel und Eriassa die Wachen passierten nahmen diese Haltung an, den Blick auf Eriassa gerichtet.


    Hauptmann Eldrias Schattenjäger und Erzmagierin Ayluna Neliel standen in der Mitte der Halle. Im Hintergrund brannte ein Feuer im großen Kamin, der gesäumt war von zwei großen Standarten des Hauses. Auf schwarzem Grund ein goldener Falke mit einem goldenen Bogen und goldenem gezacktem Pfeil in den Klauen.
    An den Wänden standen große, geschmiedete achtarmige Kandelaber mit unterarmdicken Kerzen bestückt, die die Halle in helles Licht tauchten.
    Eldariel deutete mit der Hand auf eine Stelle in der Mitte des Raumes, dort sollte die Jägerin stehenbleiben. Er selbst ging an des Hauptmanns linke Seite, nahm einen ernsten Gesichtsausdruck an, nur seine Augen lächelten Eriassa zu.
    Eriassa´s Herz klopfte bis zum Hals, sie schaute Eldrias und Ayluna an. Hauptmann Schattenjäger trug eine grün-golden glänzende Kettenrüstung der Weltenwanderer, den Wappenrock seines Hauses über Brust und Rücken. Ayluna Neliel, neben ihm, hatte ein atemberaubendes, schulterfreies schwarzes Kleid an. Im tiefen Ausschnitt funkelte eine mit Edelsteinsplittern besetzte Kette mit einem großen, roten Rubellit, eingefasst in die goldenen Insignien des Hauses Schattenjäger. Eine rote Stickerei auf Ihrer Brust verriet die Zugehörigkeit zum Haus Neliel.


    Hauptmann Schattenjäger trat einen Schritt vor.
    "Eriassa", Eldrias blickte der jungen Sin´Dorei in die Augen. "Du kamst zu mir, ein einfaches kleines Waldläufermädchen. Du beeindrucktest mich durch deine Treffsicherheit und Zielstrebigkeit."
    Eldrias lächelte ein wenig, fuhr dann mit einem Blick auf Ayluna fort. "Ayluna war eine große Fürsprecherin deines Anliegens, meinem Haus beizutreten."
    Hauptmann Schattenjäger machte eine kleine Pause. "Eldariel, als Euer Mentor und Beschützer, gab mir ständig Bericht über Eure Fortschritte." Der Hauptmann nickte dem jungen Paladin zu. "Er lobte Euch in den höchsten Tönen." Eriassa blickte zu Eldariel, der ihr leicht zuzwinkerte.


    Die junge Jägerin fühlte einen Kloß im Hals. Die feierliche Stimmung ließ ihr heiße und kalte Schauer über den Körper laufen.
    Davon hatte sie geträumt, schon als kleines Mädchen. Sie fühlte wie sich Ihre Augen mit Tränen füllten, nahm sich vor nicht zu weinen.


    "Eriassa", Eldrias hob feierlich die Stimme. "Vom heutigen Tag an, nehme ich dich in mein Haus auf! Kommt zu mir, Eriassa vom Hause Schattenjäger!" Zitternd kam Eriassa näher, eine Träne lief über ihre Wange.
    Eldrias nickte einer Wache zu. Sie kam näher, einen großen Gegenstand in der Hand. Dieser war eingehüllt in ein schwarzes, seidenes Tuch bestickt mit dem goldenen Wappen des Hauses. Eldrias atmete tief ein, riss das Tuch herunter. Zum Vorschein kam ein großer Langbogen, fast zum verwechseln ähnlich dem Weltenwanderer Bogen von Eldrias. Das Holz war eine Nuance dunkler, die eingelassenen grünen Klingen beider Enden funkelten im Kerzenlicht.
    "Das", sprach Hauptmann Schattenjäger mit etwas belegter Stimme, "war der Bogen meines Vaters. Er fiel bei der Verteidigung von Quel´Thalas gegen die Geißel."
    Eldrias ergriff den Langbogen "Du bist würdig ihn zu führen! Er sei dein!" Sprachlos, mit offenem Mund nahm Eriassa das unerwartete Geschenk entgegen. Der Bogen war leichter als erwartet, der mit rotem Leder umwickelte Griff lag gut in Eriassas Hand.


    Eriassa bemühte sich um Festigkeit in ihrer Stimme: "Ich nehme die Ehre an, Hauptmann Schattenjäger", dann versagte ihre Stimme. Tränen des Glücks liefen ihre Wangen herunter. Ayluna war mit ein paar schnellen Schritten bei ihr, nahm sie in den Arm. "Alles ist gut Eriassa, nun bist du zu Hause".


    ENDE